Wann ist Mediation bei einer Scheidung sinnvoll?

Eine Scheidung stellt die Eheleute auf eine emotionale Bewährungsprobe. Nicht wenige Scheidungen enden in einem sogenannten Rosenkrieg.
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Mediation kann sich lohnen (Bild: Fotolia)

Streitigkeiten zur Aufteilung des Vermögens, aber vor allem auch der gemeinsamen Möbel, Immobilien oder des Autos führen oft zu Konflikten, die vor dem Familiengericht landen. Eine Mediation kann helfen, wenn es darum geht eine faire und einvernehmliche Lösung in Scheidungsstreitigkeiten zu erreichen.

Ausführliche Informationen rund um die Thematik Mediation bei einer Scheidung, zum Beispiel alle Vor- und Nachteile und zu den Kosten, können Sie auf www.scheidung.org/mediation nachlesen. Für einen schnellen Überblick, was jedoch zunächst einmal eine Mediation ist und wann sie für Sie sinnvoll sein kann, haben wir die folgende Liste zusammengestellt:

1. Mediation – die Lösung für den Frieden im Rosenkrieg:

Bei einer Mediation erfolgt eine gemeinschaftliche und faire Lösungsfindung bei Problematiken einer Scheidung, die unter der Führung einer neutralen dritten Person konstruktiv herbeigeführt wird. Ergebnis soll eine Win-Win-Situation sein, die für beide Ehegatten vorteilhaft ist. Der Mediator ist zumeist ein Rechtsanwalt, der im Idealfall für seine Qualifizierung ein Zertifizierungsprogramm durchlaufen hat. In der Schweiz bietet unter anderem der Schweizerische Dachverband Mediation Ausbildungslehrgänge zum Mediator an. Der Dachverband hilft aber auch Betroffenen bei der Suche nach einem geeigneten Mediator zur persönlichen Konfliktbearbeitung.

2. Was ist Gegenstand der Mediation?

Thematiken bei einer Mediation können alle Bereiche sein, die mit einer Trennung oder Scheidung zusammenhängen. Also Vermögensauseinandersetzungen, die Wohnung und das Auto der in Scheidung Lebenden, die haushaltlichen Gegenstände sowie Sorgerechts- und Unterhaltsansprüche oder aber Problematiken des Zugewinnausgleichs.

3. Eine Mediation bringt viele Vorteile mit sich.

Gemeinsam müssen hier die Ehegatten auf eine Lösung kommen, deshalb sorgt eine Mediation dafür, dass das gegenseitige Aufbringen von Verständnis gefördert, sowie Ängste vermindert werden. Das wiederrum führt zu einer geringeren emotionalen Belastung während der Scheidung. Weiterhin bring eine Mediation eine Kostenersparnis mit sich, da zum Beispiel durch sie eine Streitverschärfung und dadurch die Verlängerung der Scheidungsangelegenheiten verhindert werden. Eine Mediation ist daher vom Kostenaufwand her wesentlich geringer als eine lange gerichtliche Auseinandersetzung. 

4. Eine Mediation besitzt in der Regel in fünf Phasen:

Zuerst ereignet sich in Phase eins ein Einführungsgespräch, in dem der Mediationsvertrag abgeschlossen wird und die Kosten geklärt werden. Der Vertrag enthält unter anderem die Formulierung eines Ziels der Mediation sowie Floskeln zur Vertraulichkeit aller Personen und der Neutralität des Mediators. In Phase zwei erfolgt die Zusammentragung aller Informationen, die für die Schlichtung der Streitthematiken von Relevanz sind. Dafür werden auch die jeweiligen Standpunkte der Ehegatten erfasst.

Die Bearbeitung des Konfliktes beginnt in der dritten Phase. Hier schildern die Eheleute zunächst all ihre Eindrücke und Ansichten. Danach sind alle Wünsche und Interessen der Eheleute herauszukristallisieren, um die tieferliegenden Belange des Einzelnen deutlich zu machen. Lösungsmöglichkeiten werden in der vierten Phase geschaffen. Verschiedene Alternativen sollen dabei Auswertung finden und kritisch hinterfragt werden, damit letztlich jeder Konfliktbereich in einer fairen Lösung endet. Phase fünf bildet den Abschluss der Mediation. Alle Lösungen tragen die Beteiligten dann in der Mediationsvereinbarung zusammen, sodass die Eheleute im Anschluss die eigentliche Scheidung beim Familiengericht einvernehmlich einreichen können.

5. Wenn die Mediation scheitert.

Existieren unüberbrückbare Gegensätze oder ein Ehepartner stellt sich quer und bleibt stur, dann kann es auch vorkommen, dass eine Mediation scheitert, selbst wenn die Mediatoren extra für solche Situationen geschult sind. In diesem Fall haben die Eheleute nur die Möglichkeit, ihren Rosenkrieg vor Gericht auszutragen.


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