Der Stoffwechselerkrankung auf der Spur

Bei Erwachsenen, Frauen und Männer, dominiert bei dieser heimtückischen Krankheit der Typ-2-Diabetes – auch Altersdiabetes genannt.
Bei Erwachsenen dominiert der Typ-2-Diabetes.
Bei Erwachsenen dominiert der Typ-2-Diabetes. - (Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay)

Die früher als Erwachsenendiabetes bekannte Stoffwechselstörung tritt überwiegend bei Menschen ab dem 40. Lebensjahr auf – wenngleich immer mehr Jüngere erkranken.1 Das Tückische: Lange Zeit verspüren Betroffene keine Anzeichen der Erkrankung. Erfahren Sie hier mehr zu Symptomen und Therapie.

Altersdiabetes tritt oft unspezifisch auf und ist schwer zu diagnostizieren

Typ-2-Diabetes wurde früher auch als Altersdiabetes bezeichnet. Bei der Erkrankung sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht. Zudem kann sie sich ohne Symptome über Jahre hinweg entwickeln.2 Daher ist es wichtig, die Blutzuckerwerte im Alter regelmässig, beispielsweise bei der alle zwei Jahre von den Krankenkassen finanzierten Vorsorgeuntersuchung, zu kontrollieren. Hierbei prüft Ihr Arzt das Blutbild und entdeckt bereits Vorstufen. Fachleute nennen Auffälligkeiten Prädiabetes, Glukosetoleranzstörung oder Insulinresistenz.5

Eine frühe Diagnose oder Hinweise auf einen gestörten Zuckerstoffwechsel helfen enorm, um mit Ernährung und Bewegung die erhöhten Blutzuckerwerte rechtzeitig wieder unter Kontrolle zu bekommen.4

Folgende (unspezifische) Symptome bemerken Menschen mit Typ-2-Diabetes:5

  • häufiges Wasserlassen
  • Antriebsschwäche und Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • trockene Haut
  • depressive Verstimmungen
  • Nachlassen von Gedächtnis und Konzentration
  • vermehrte Infekte
  • Sehstörungen

Bei sehr hohen Blutzuckerwerten zeigen sich die für den Typ-2-Diabetes typischen Symptome wie ein gesteigertes Durstgefühl oder schlecht heilende Wunden.6 Leider bleibt Altersdiabetes oftmals lange unerkannt und offenbart sich manchmal erst anhand von Zufallsbefunden oder Folgeerkrankungen.4

Was sind Folgeerkrankungen des Altersdiabetes?

Zu hohe Blutzuckerwerte schädigen langfristig die Blutgefässe.6 Nervenschäden fördern das diabetische Fusssyndrom. Veränderungen der kleinen Blutgefässe führen schlimmstenfalls zu Problemen am Herzen, an den Augen sowie den Nieren.6 Bei Störungen der grossen Blutgefässe kann es zu Durchblutungsstörungen in den Beinen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall kommen.6

Folglich steigt bei unentdecktem oder unzureichend kontrolliertem Altersdiabetes das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erblindung und Fussamputationen.1

Risikofaktoren des Altersdiabetes

Neben dem Alter (über 40 Jahre) erhöhen zahlreiche weitere Faktoren die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken:1

  • hoher Blutdruck
  • Übergewicht
  • Mangel an Bewegung
  • Rauchen sowie Alkohol
  • fettreiche und/oder ballaststoffarme Ernährung
  • erhöhte Blutfette
  • Depression
  • Medikamente

Ausserdem ist eine genetische Komponente bewiesen: In der Familie bereits bestehender Diabetes macht die Stoffwechselerkrankung auch für Verwandte wahrscheinlicher.7 Wenn Sie die Stoffwechselerkrankung bereits in der Schwangerschaft hatten, kann das Risiko ebenfalls steigen, einen Altersdiabetes zu entwickeln.7

Typ-2-Diabetes behandeln– das können Sie selbst tun!

Ebenso wie zur Vorbeugung des Altersdiabetes ist ein gesunder Lebensstil und Gewichtsmanagement eine wesentliche Säule der Therapie. Regelmässige Bewegung und eine angepasste Ernährung verbessern den Stoffwechsel und helfen, Blutzuckerwerte in den normalen Bereich zu bringen sowie Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Die Teilnahme an einer Diabetes-Schulung ist bei allen Diabetesformen, so auch bei Altersdiabetes, empfehlenswert. Die Teilnehmer profitieren laut Studien von besseren Blutzuckereinstellungen, einem Plus an Lebensqualität und mehr seelischem Wohlbefinden.

Ernährungsberatung zeigt Ihnen auf, wie Sie konkret Ihren Essalltag optimieren. Schon kleine Änderungen wie die Steigerung der Ballaststoffzufuhr durch Gemüse, Linsen und andere Hülsenfrüchte sowie Vollkornprodukte kann den Langzeitblutzucker-Wert (HbA1c) senken.

Um einen Typ-2-Diabetes zu behandeln, können Betroffene demnach einiges selbst in die Hand nehmen. Dadurch lässt sich unter Umständen auch der Einsatz von Medikamenten verhindern. Es mag Ihnen im Alltag nicht immer leicht fallen, die genannten Punkte umzusetzen – aber es lohnt sich!

Mit Medikamenten Typ-2-Diabetes behandeln

Ist die Lebensstiländerung unzureichend und bleiben Zielwerte unerreicht, verschreibt Ihr Arzt Arzneimittel, um den Blutzucker zu senken. Damit Typ-2-Diabetes richtig behandelt werden kann, stehen verschiedene Medikamente mit speziellen Wirkstoffen zur Verfügung. Sie

  • steigern die Insulinempfindlichkeit,
  • sorgen für eine verstärkte Insulinausschüttung,
  • erhöhen die Ausscheidung von Zucker oder
  • verzögern den Abbau von Kohlenhydraten.11

Achtung: Medikamente, welche die Produktion von Insulin erhöhen, bergen das Risiko einer Unterzuckerung (Hypoglykämie).11

Bei der Einnahme ist es wichtig, sich an den Gedanken zu gewöhnen, ein Leben lang Medikamente benötigen zu müssen. Geben Sie sich deshalb die Zeit, die Sie dafür brauchen. Wer sich gut mit seiner Erkrankung auskennt, der kann den Erwachsenendiabetes gut in seinen Alltag integrieren und gleichzeitig die Lebensqualität erhalten.


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