Welcher Biorhythmus-Typ hat mehr vom Leben?

Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. Oder eben doch nicht? Hier finden wir heraus, ob Frühaufsteher oder Langschläfer glücklicher sind.
Welcher Biorhythmus-Typ hat mehr vom Leben – Lerche oder Eule?
Kennen Sie Ihren Schlaftyp? (Bild Ahsan Avi on Unsplash)

"Der frühe Vogel fängt den Wurm". "Morgenstund hat Gold im Mund". An Lob für diejenigen unter uns, die gern früh aufstehen, mangelt es keinesfalls. Anders sieht es jedoch aus, wenn von Langschläfern die Rede ist. Wer spät ins Bett geht und spät aufsteht, verpasst vieles und muss sich zudem dem Argwohn seiner Mitmenschen aussetzen. Doch stimmt es tatsächlich, dass es "Lerchen" im Leben besser haben als "Eulen"? Dieser Frage wollen wir hier auf den Grund gehen.

Kennen Sie Ihren Schlaftyp?

Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie nun eine Eule oder eine Lerche sind? Dann analysieren Sie doch ganz einfach Ihr Schlafverhalten. Wann würden Sie am liebsten aus freien Stücken aufstehen? Lerchen stehen in der Regel dann auf, wenn sich Eulen schlafen legen. Doch mittlerweile geht man von vier statt von nur zwei Chronotypen aus. Es soll nämlich auch sogenannte Nappers geben - Frühaufsteher, die am Nachmittag gern ein Nickerchen halten. Und da wäre auch noch der Nachmittagstyp, der zwischen MIttag und Abend kreuzfidel, morgens und abends jedoch müde ist.

Was ist für den Chronotyp verantwortlich?

Die Unterteilung der Menschheit in Eulen und Lerchen haben wir dem deutschen Arzt und Schlafforscher Emil Kraepelin zu verdanken. Dieser befasste sich Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts eingehend mit den Schlafgewohnheiten seiner Patienten. Dabei fiel ihm auf, dass einige der Befragten morgens gern sehr früh aufstanden und dann auch am produktivsten waren. Heute neigen Forscher eher dazu, zwischen vier verschiedenen Chronotypen zu unterscheiden oder Menschen dem Normaltyp zuzuordnen. Somit sind eigentlich nur die wenigsten unter uns echte Eulen oder Lerchen.

Der Schlaftyp wird durch eine Vielzahl verschiedener Faktoren beeinflusst. Dazu gehören genetische Veranlagung, Hormonhaushalt und Alter. Kinder sind in der Regel Frühaufsteher, Jugendliche und junge Erwachsene hingegen gehen gern später ins Bett. Mit zunehmendem Alter löst sich dies jedoch wieder auf, sodass die meisten Erwachsenen als Normaltypen oder leichte Lerchen einzustufen sind. Allerdings wird aus einer extremen Eule selbst im Erwachsenenalter kaum eine Lerche.

Welcher Schlaftyp ist gesünder?

Vielleicht hat es ja doch etwas mit den vielen Sprichwörtern auf sich? Dass Lerchen in vielen Bereichen Vorteile geniessen, zeigt sich an folgenden Punkten:

  • Schule, Studium, Ausbildung und Arbeit beginnen am frühen Morgen.
  • Statistisch gesehen leiden Eulen häufiger unter Schlafschwierigkeiten.
  • Spätaufsteher sind gesundheitlich stärker gefährdet als Frühaufsteher, da ihr Alkohol- und Koffeinkonsum in der Regel höher ist.

Extreme Eulen haben es auf jeden Fall schwerer, zumal sich die meisten Tätigkeiten noch vor Mittag abspielen. Ausserdem haben Forscher herausgefunden, dass Eulen im Schnitt weniger Sport treiben als Lerchen, was sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Kann man seinen Biorhythmus ändern?

Wer nicht zum Normaltyp gehört, leidet oft am Auseinanderklaffen zwischen dem eigenen Biorhythmus und den gesellschaftlichen Verpflichtungen. Für extreme Eulen wird der Alltag nicht selten zu einem Problem, wenn sie einer geregelten Arbeit nachgehen und deshalb früh aufstehen müssen. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Der Schlafrhythmus lässt sich nämlich bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Unsere Schlafgewohnheiten unterliegen auch saisonalen Schwankungen. Im Winter schläft man gern etwas länger, im Sommer jedoch holt uns die Sonne viel früher aus den Federn. Der Biorhythmus ist stark vom Licht abhängig. Deshalb sollten Eulen sofort nach dem Aufstehen möglichst viel Licht tanken, um wach zu werden. Achten Sie zudem darauf, zu welcher Tageszeit Sie Sport treiben. Findet das Training bis 16 Uhr statt, können Sie eher früh schlafen gehen. Wer jedoch zwischen 19 und 22 Uhr trainiert, bleibt auch länger wach - und geht erst spätabends ins Bett.


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