Wie geht man mit Alterdepressionen um?

Altersdepressionen - Ursachen, Symptome und die besten Tipps. - Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Krankheiten.
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Krankheiten
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Krankheiten - (Bild: Huy Phan on Unsplash)

Im fortgeschrittenen Alter werden sie als Altersdepressionen bezeichnet. Sie äussern sich durch verschiedene Symptome, wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Doch was kann man dagegen tun und mit welchen weiteren Beschwerden machen sich Altersdepressionen bemerkbar? Was sind mögliche Ursachen? Lesen Sie hier alles Wichtige.

Altersdepressionen - die möglichen Auslöser

Neben der Demenz gehören Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter. Die Gründe sind vielfältig:

Diverse Medikamente

Verschiedene Medikamente erhöhen das Risiko, an einer Depression zu erkranken, beispielsweise:

  • Blutdrucksenkende Mittel
  • Entzündungshemmer
  • Hormonpräparate
  • Medikamente gegen Parkinson
  • Beruhigungsmittel

Gerade ältere Menschen bekommen von ihrem Arzt oftmals viele Präparate gleichzeitig verordnet.

Verschiedene Erkrankungen

Häufig liegen auch körperliche Krankheiten vor, zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatische Beschwerden, Blutarmut, Demenz oder Morbus Parkinson, die dauerhafte Belastungen verursachen. Zudem begünstigen verminderte soziale Kontakte, beispielsweise aufgrund mangelnder Beweglichkeit, Schwerhörigkeit oder Sehstörungen Depressionen. Andersherum können sie auch körperliche Beschwerden, wie Magen- und Rückenschmerzen, Schwindel oder Schlafprobleme, hervorrufen.

Stress, Verlust und schwierige Lebensumstände

Zudem können Stress-Faktoren und belastende Erlebnisse, wie der Tod eines geliebten Menschen, beispielsweise des Ehepartners, oder Stressbelastungen, wie Armut, zur Depression führen. Das Alleinleben ist ungewohnt und fördert Einsamkeit.

Verlust der sozialen Rolle

Wenn Senioren gewohnte Aufgaben, wie den Haushalt zu führen, nicht mehr bewältigen können, gehen der strukturierte Tagesablauf und letzten Endes auch das Selbstwertgefühl verloren. Dadurch kann es ebenfalls zu Depressionen kommen.

Veränderungen im Gehirnstoffwechsel und genetische Faktoren können ebenso eine Rolle spielen. Oftmals leiden auch andere Familienmitglieder unter einer Depression. Manche Betroffene hatten in jüngeren Jahren bereits eine Depression. So sind die möglichen Ursachen vielfältig. Meist wirken mehrere Aspekte zusammen.

Welche Symptome verursachen Altersdepressionen?

Eine Altersdepression wird oft nicht erkannt und daher nicht behandelt. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose für die erfolgreiche Behandlung wichtig. Typische Beschwerden, die gern als Begleiterscheinungen des Alterns wahrgenommen werden, sind:

  • Gedrückte Stimmung und Freudlosigkeit
  • Interessenverlust und sozialer Rückzug
  • Mangelnder Appetit
  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • Verlangsamtes Denken und Konzentrationsprobleme
  • Minderwertigkeits- und Schuldgefühle

Nicht selten treten zunächst unspezifische Beschwerden, wie Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auf, während die veränderte Stimmungslage meistens schleichend dazu kommt und zuerst im Hintergrund "abläuft".

Was hilft gegen Altersdepressionen?

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist für die Verbesserung der meist erheblich eingeschränkten Lebensqualität wichtig. Die gute Nachricht vorweg: Altersdepressionen sind selbst im hohen Alter oft heilbar. Eine sorgfältige Diagnostik ist entscheidend, beispielsweise durch einen Psychotherapeuten oder auch Heilpraktiker für Psychotherapie, der die Gründe für die Depression ermitteln und zusammen mit dem Patienten Lösungen erarbeiten kann. Die kann natürlich auch von einem Facharzt für Psychiatrie durchgeführt werden, wobei der erste Ansprechpartner der Hausarzt ist.

Die Therapie kann auf verschiedene Weise erfolgen, zum Beispiel:

  • Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie
  • Einnahme von Medikamenten, wie Psychopharmaka, die der Psychiater verschreibt

Es ist wichtig, dass Angehörige die psychische Erkrankung ernst nehmen, auf entsprechende Anzeichen achten und den Betroffenen im Alltag unterstützen. Es gilt immer zu bedenken, was den Verlauf und die Prognose angeht: Unbehandelt kann bei einer Altersdepression Suizidgefahr bestehen. Durch eine optimale Behandlung ist die psychische Krankheit heilbar. Bei der Vorbeugung einer Altersdepression hilft es, soziale Kontakte zu pflegen, sich ausreichend zu bewegen sowie die motorischen als auch geistigen Fähigkeiten zu trainieren.

Fazit

Altersdepressionen zeigen sich durch verschiedene Symptome, wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Die Krankheit kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, beispielsweise körperliche Erkrankungen, Verlust des Partners oder zunehmende Einsamkeit. Zur Therapie gehören Psychotherapie, Medikamente und Verbesserungen der Stressfaktoren oder sonstiger auslösender Probleme. Depressionen lassen sich gut behandeln, auch im Alter. Sollten Sie unter genannten Symptomen leiden, wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt oder Therapeuten. In einer Psychotherapie werden Depressionen mit Gesprächen und gezielten Übungen behandelt. Bei der Wahl des Antidepressivums, falls notwendig, wird geprüft, was der Patient am besten verträgt, wie die Wirkung ist und welche anderen Medikamente bereits eingenommen werden.

 


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