Der Dialog mit dem Unbewussten

Hypnosetherapie ist eine wirkungsvolle und wissenschaftlich gut erforschte Behandlungsmethode für eine Vielzahl von Störungen und Erkrankungen.
Für welche Erkrankungen eignet sich Hypnosetherapie?
Für welche Erkrankungen eignet sich Hypnosetherapie? (Bild MK Hamilton on Unsplash)

Unterhalb unserer Bewusstseinsschwelle laufen lebenslang Prozesse ab, die unser Verhalten, unsere Gesundheit und unser seelisches und körperliches Wohlbefinden massgeblich beeinflussen. Unbewusste Vorgänge bestimmen unsere Motivation, unser emotionales Erleben, unsere Beziehungen zu anderen Menschen, unsere Schmerzwahrnehmung, unser Selbstvertrauen und vieles mehr - bis hin zu unserer Muskelspannung. Während der Hypnosetherapie wird der Patient oder Klient in einen kontrollierten Trancezustand versetzt, der unbewusste Prozesse zugänglich für gezielte Veränderungen macht. So können zum Beispiel neue Verhaltensmuster angebahnt, Ängste und Blockaden aufgelöst oder sogar körperliche Prozesse beeinflusst werden, um Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern. Voraussetzung dafür ist - wie bei anderen Therapien auch - eine sachgemässe Anwendung durch erfahrene Praktiker.

Für welche Erkrankungen eignet sich Hypnosetherapie?

Hypnotherapie kann in folgenden Anwendungsbereichen erfolgreich eingesetzt werden:

  • psychische Störungen und Erkrankungen (z.B. Angststörungen)
  • chronische Schmerzerkrankungen
  • psychosomatische Störungen
  • Schlafstörungen
  • sexuelle Störungen
  • Stressbewältigung
  • Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsstörungen
  • Geburts- und OP-Vorbereitung
  • Traumaverarbeitung, posttraumatische Störungen
  • Zahnbehandlung

Häufig wird Hypnose auch zur Gewichtsreduzierung oder zur Raucherentwöhnung eingesetzt. Da die Hypnosetherapie tief in seelische und körperliche Vorgänge eingreift, sollte die Hypnose grundsätzlich von Ärzten, Psychologen oder Psychotherapeuten mit entsprechender Zusatzausbildung durchgeführt werden. Die Mitgliedschaft in einem seriösen Dachverband (zum Beispiel der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.) weist auf einen hohen Ausbildungsstandard hin.

Für wen ist Hypnosetherapie nicht geeignet?

In manchen Fällen sollte man von einer Hypnosebehandlung absehen. Dazu gehören

  • akute Psychosen
  • Borderline-Störungen
  • narzisstische Persönlichkeitsstörungen
  • Demenz
  • Störungen des Sprachverständnisses (z.B. nach Schlaganfall).

Der Erfolg der Hypnose setzt eine motivierte Mitarbeit der hypnotisierten Person voraus. Eine Hypnose ohne Einwilligung und Kooperationsbereitschaft ist nicht möglich. Ist dies Teil der Störung - etwa bei antisozialen Persönlichkeitsstörungen - ist eine Hypnosebehandlung nicht hilfreich.

Kann man sich an eine Hypnosetherapie-Sitzung erinnern?

Der Patient oder Klient erlebt die Hynose zwar in einem leicht veränderten Bewusstseinszustand, jedoch wach und vollbewusst mit. Die Erinnerung an das Erlebte bleibt also erhalten. Ein schlafähnlicher Zustand ist nicht erwünscht, da die hypnotisierte Person ansprechbar bleiben muss.

Wie lange dauert eine Hypnosetherapie?

Die Dauer der einzelnen Sitzungen und der Hypnotherapie im Ganzen hängt von der Störung ab, die behandelt werden soll. In der Regel sind mehrere Sitzungen nötig, die zwischen 50 Minuten und zwei Stunden dauern können.

Wie lange hält die Wirkung einer Hypnosetherapie an?

Dies ist nicht eindeutig zu beantworten. Erfahrungsberichte reichen von einer lebenslangen Wirkung - zum Beispiel bei der Behandlung von Essstörungen, Phobien oder Verhaltensstörungen - bis zu einer Wirkung über mehrere Monate. Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass alte Störungsmuster wieder auftreten, ist unbekannt. Manche Hypnosen - zum Beispiel zur Schmerzunempfindlichkeit oder Angstfreiheit beim Zahnarzt - brauchen nur wenige Stunden anzuhalten.

Wie fühlt sich eine hypnotische Trance an?

Das Tranceerleben ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Menschen bemerken keinen Unterschied zwischen der hypnotischen Trance und dem Alltagsbewusstsein, obwohl der Hypnotiseur deutliche Trancezeichen erkennt. Andere sind tief entspannt, fühlen sich angenehm losgelöst oder wie stille Beobachter, die die Hypnose aus der Vogelperspektive wahrnehmen.


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