Welche Gefahren gehen von Potenzmitteln aus? 

Für einige Männer über 50 sind Potenzmittel ein Segen. In Wechselwirkung mit anderen Medikamenten können sie aber gefährlich sein. 
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Mit Viagra begann die Epoche der Potenzmittel (Bild Charles Deluvio on Unsplash)

Erektile Dysfunktion beschreibt die körperlich bedingte Unfähigkeit des Mannes, eine Erektion zu bekommen. Dieses "Versagen" im Bett tritt, wenn überhaupt, zumeist nach dem 50. Geburtstag auf.

Inzwischen hat die pharmazeutische Industrie diverse Medikamente auf den Markt gebracht, die den Männern neue Standfestigkeit verleihen sollen. Sollen wohlgemerkt, denn diese Präparate wirken zwar, aber nicht bei jedem Betroffenen.  

Mit Viagra begann die Epoche der Potenzmittel  

Als 1998 die kleine blaue Pille mit dem Markennamen Viagra auf den Markt kam, veränderte sich quasi schlagartig das Liebesleben von mehr als 400 Millionen Männern weltweit.

Die erektile Dysfunktion war bis dahin Medizinern als pathologische Störung bekannt, wurde aber in der Öffentlichkeit nur sehr selten zur Sprache gebracht.

Inzwischen haben sich Präparate wie Levitra und Cialis dazugesellt, deren potenzsteigernde Wirkweise durch einen leicht veränderten Weg im männlichen Körper erreicht wird.

Generell bewirken diese Arzneimittel eine Entspannung der glatten Muskelzellen, was in der Folge den Blutfluss im Penis erhöht: die Schwellkörper werden besser und länger durchblutet.

Für die meisten Männer mit Potenzstörungen ist eine solche Therapie erfolgreich und die Medikamente erweisen sich als sicher sowie effektiv.  

Auswirkungen von Potenzmitteln auf den Körper  

Medikamente zur Behebung einer erektilen Dysfunktion entfalten Ihre Wirkung nicht nur gezielt im männlichen Geschlechtsorgan, sondern im gesamten Körper.

Da somit auch andere Blutgefässe betroffen werden, sind diese Potenzmittel bei verschiedenen Erkrankungen und in Verbindung mit einigen Medikamenten kontraindiziert. Viagra, Cialis und Levitra können in solchen Fällen zur massiven Beeinträchtigung der Gesundheit, mitunter sogar zum Tod führen.  

Diese Medikamente können in Verbindung mit Potenzmitteln gefährlich werden 

Die Einnahme von potenzsteigernden Mitteln sollte immer nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt des Vertrauens erfolgen. Zudem sollten Sie diese Arzneimittel nur mit einem Rezept in der Apotheke kaufen, niemals via Internet aus dem Ausland.

Grund hierfür ist, dass von einigen sogenannten Online-Apotheken, insbesondere in Afrika und Asien, Fake-Produkte, unsauber hergestellte Präparate oder solche mit erheblich schwankender Dosiermenge vertrieben werden. 

Müssen Sie eines oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Medikamente einnehmen, sollten Sie auf Potenzmittel verzichten oder diese ausschliesslich unter ärztlicher Aufsicht einnehmen:  

- Nitroglycerin-Produkte gegen Brustschmerzen oder Herzleiden, denn in Kombination mit einem Potenzmittel kann es zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutdrucks kommen. 

- Dies gilt analog auch für Tamsulosinhydrochlorid, was zur Behandlung einer vergrösserten Prostata verschrieben wird.  

- ein ähnlicher Effekt kann auftreten, wenn Sie Alpha-Blocker gegen Bluthochdruck oder eine Prostatavergrösserung einnehmen müssen.  

- Überdies ist von Potenzmitteln dringend abzuraten, wenn Sie in den letzten sechs Monaten unter einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen litten. 

- Auch Männer mit einer Herzinsuffizienz, einer instabilen Angina pectoris, niedrigem Blutdruck oder unkontrolliertem Bluthochdruck sollten von Potenzmitteln Abstand nehmen. 

Nebenwirkungen von Potenzmitteln 

Viagra und Co können nicht nur gefährlich werden, diese Arzneimittel sind bekannt für eine Reihe unangenehmer Nebenwirkungen.  

Unabhängig davon, welches Potenzmittel Ihr Arzt verschreibt, können folgende Nebenwirkungen auftreten: 

- Kopfschmerzen 

- Muskelkater 

- Sodbrennen 

- Durchfall 

- Visuelle Änderungen 

- Schwerhörigkeit 

- Gesichtsrötung 

- Verstopfte Nase 

- überlang anhaltende, teils schmerzhafte Erektion 

Welche Potenzmittel sind auch für Frauen geeignet?  

Auch Frauen leiden mitunter an einer sexuellen Dysfunktion, Unlust oder Frigidität. Medikamente wie Viagra verbessern bei Frauen die Durchblutung der Vagina, was die Vaginalsekretion erhöhen kann.

Allerdings werden diese Medikamente selten zur Behandlung von sexuellen Funktionsstörungen bei Frauen eingesetzt. Es sind inzwischen Arzneimittel auf dem internationalen Markt erhältlich, die bei Frigidität hilfreich sein sollen. Allerdings ist deren Wirkung bislang nicht bis ins Detail nachgewiesen und es gibt nur wenige Erkenntnisse über eventuelle Nebenwirkungen.  

Welches Höchstalter ist für die Einnahme von Potenzmitteln vorgeschrieben?  

Es gibt keine Altersbeschränkung für 50plus oder Senioren. So lange ein Mann sexuell aktiv ist, keine der vorgenannten Medikamente einnimmt und nicht an einer der erwähnten Erkrankungen leidet, spricht nichts gegen die Einnahme von Potenzmitteln.

Allerdings sollten sich insbesondere ältere Herren nicht überfordern. Nach dem Beischlaf ist eine längere Erholungsphase notwendig, die in der Regel mindestens vier bis acht Tage andauern sollte.  

Welche Alternativen gibt es zu Potenzmitteln? 

Nehmen Sie Änderungen in Ihrem Lebensstil vor, achten Sie verstärkt auf Ihre Gesundheit. Es hat sich gezeigt, dass die Raucherentwöhnung, die Reduzierung des Alkoholkonsums, regelmässige Bewegung und das Abnehmen bei erektiler Dysfunktion helfen.

Zudem können Sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. In etwa 20 Prozent der Fälle von Potenzschwäche sind Angstzustände, Depressionen und Beziehungsprobleme der Grund dafür.  

Ausserdem gibt es die kaum bekannten injizierbaren Medikamente, die zumeist in den Penis eingeführt werden. Diese wirken ausschliesslich lokal, führen aber zuverlässig binnen Minuten zu einer Erektion.

Um vermehrt Blut in das Genital zu ziehen, können sie auch eine Vakuumpumpe verwenden. Ausserdem werden chirurgische Therapien angeboten, wobei hier Implantate verwendet werden oder die Blutgefässe werden erweitert, respektive ersetzt. 


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