So wird die Rente nicht zur Herausforderung

Ein gutes finanzielles Auskommen erleichtert den Renteneintritt. Viele ältere Menschen sorgen sich um Geld, schon lange, bevor der letzte Arbeitstag ansteht.

Erfahren Sie hier bei uns, welche Bedeutung eine frühzeitige Finanzplanung für Ihren Ruhestand hat.

Lücken überbrücken – wenn die Zeit bis zur Rente lang wird

Erste Schwierigkeiten entstehen oft bereits zwischen der letzten Gehaltszahlung und dem ersten Renteneingang. Sind nicht genug Ersparnisse vorhanden und handelt es sich um einen vorübergehenden Engpass, kann ein Kleinkredit kurzfristig helfen. Viele Banken sind skeptisch, wenn es um die Kreditvergabe an Senioren geht. Ist das Einkommen jedoch durch die künftige Rente gesichert oder gibt es Sicherheiten wie Immobilien, Wertpapiere und andere Anlagen, ist die Bewilligung in vielen Fällen nur Formsache.

Denkbar ist auch eine frühzeitige Rentenauszahlung, wenn der Zeitraum bis zum offiziellen Renteneintritt zu lang ist. Hier müssen Sie mit Abzügen rechnen, daher ist diese Lösung nur im äussersten Notfall empfehlenswert. Wissen Sie bereits im Vorfeld, dass es einkunftsfreie Monate zu überbrücken gilt, legen Sie sich einen „Notgroschen“ zur Seite.

Versicherung fürs Alter planen – der Bedarf ändert sich

In Deutschland besteht Versicherungspflicht, der Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenkasse ist aber problemlos möglich. Waren Sie während Ihrer Arbeitszeit pflichtversichert, wird das Versicherungsverhältnis in den meisten Fällen fortgeführt. Entscheidend hierbei ist, dass Sie mindestens 90 % ihrer Gesamtversicherungszeit während der Berufstätigkeit in der GKV waren. Die gleiche Regelung gilt für freiwillig-gesetzlich versicherte Senioren. Auch hier bleibt der Versicherungsstatus erhalten. Die Beitragshöhe richtet sich nach den Renteneinkünften. Es ist zu beachten, dass Betriebsrenten im vollen Umfang beitragspflichtig sind.

Privatversicherte sind unabhängig von ihrem beruflichen Status versichert. Die monatlichen Beiträge richten sich in diesem Fall nicht nach Ihren Rentenbezügen, sondern nach Ihrem Alter. Viele Senioren bekommen Schwierigkeiten, wenn die Kosten steigen, die Einkünfte aber nicht. Ein Vorteil gibt es für alle PKV-Versicherten, die schon vor dem 1. Januar 2009 Mitglied der privaten Krankenversicherung waren. Es besteht die Möglichkeit, einen Sozialtarif zu wählen, der deutlich geringere Beitragshöhen aufweist.

Wichtig ist, dass einige Versicherungen mit dem Renteneintritt nicht mehr nötig sind. Oft zahlen Senioren aus Gewohnheit einfach weiter und belasten ihr Budget damit übermässig. Die Stiftung Warentest hat eine Tabelle veröffentlicht, die wichtige und unwichtige Versicherungen im Alter nennt. Daraus geht hervor, dass unter anderem nachfolgende Policen kündbar sind:

  • Krankentagegeldversicherung
  • Krankenhaustagegeldversicherung
  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung
  • Sterbegeldversicherung (unabhängig vom Alter und dem Rentenstatus)

Ein umfassender Versicherungsschutz ist auch im Alter von grosser Bedeutung. Einige Policen, wie beispielsweise die private Haftpflichtversicherung, müssen unabhängig von beruflichen Status fortgeführt werden.

Veränderung der monatlichen Ausgaben – damit müssen Sie im Alter rechnen

Die täglichen Bedürfnisse verändern sich mit wachsendem Alter und damit auch Ihre Ausgaben. An einigen Stellen können Sie Geld sparen, teilweise steigt der finanzielle Bedarf aber an. Stellen Sie sich rechtzeitig auf die kommenden Veränderungen ein, um das benötigte Budget zu planen. Hier nennen wir Ihnen einige Punkte, die bei Renteneintritt günstiger werden:

  • Haushaltsführung: Die Kinder sind aus dem Haus, als Single oder in einer Partnerschaft zahlen Sie weniger Geld für den täglichen Lebensunterhalt. Die Kosten für Wasser- und Strom lassen sich durch ein optimal eingerichtetes Heim reduzieren.
  • Immobilienkredit: Haben Sie in jungen Jahren ein Haus finanziert, fallen die Raten weg, sobald die Immobilie abgezahlt ist. Eine optimale Planung geht dahin, spätestens zum Rentenbeginn ein vollbezahltes Eigenheim zu besitzen.
  • Mietkosten: Leben Sie zur Miete, verringert sich der Platzbedarf im Alter häufig. Sie benötigen kein Büro mehr, wenn die Kinder ausgezogen sind, ist eine Verkleinerung denkbar.
  • Kosten für Kinder: Während der Ausbildungszeit unterstützen Sie die Kinder finanziell, übernehmen Studiengebühren, Mietzuschüsse und Taschengeld. Sobald der Nachwuchs selbst auf eigenen Beinen steht, fallen diese Kosten weg. Volljährigen Kindern gegenüber sind Sie nur noch in Ausnahmefällen Unterhalt schuldig.
  • Mobilität: Haben Sie Ihren Wagen während der Arbeitszeit nur aus beruflichen Gründen genutzt, ist ein Verzicht im Alter möglich. Der Verkauf bringt Geld in die Kasse, die monatlichen Kosten werden deutlich reduziert.

Wegfallende Ausgaben verbessern Ihr Budget und müssen bei der Finanzplanung fürs Alter berücksichtigt werden. Denken Sie auch daran, dass an einigen Stellen höhere Kosten auf Sie zukommen. Dazu gehören:

  • Gesundheitsvorsorge: Statistisch gesehen benötigen Senioren häufiger Hilfsmittel wie Hörgeräte und Sehhilfen, aber auch Medikamente und andere Produkte zur medizinischen Versorgung.
  • Persönliche Hilfen: Bei körperlichen Erkrankungen können Dienstleister wie Menüservices, Haushaltshilfen oder Gärtner von grosser Bedeutung sein. Bekommen Sie kein Pflegegeld, sind aber trotzdem auf entsprechende Hilfen angewiesen, müssen Sie diese aus eigener Tasche bezahlen.
  • Reisen und Freizeitgestaltung: Viele Renter möchten ihren Ruhestand aktiv gestalten, denn jetzt ist die Zeit vorhanden. Häufiges Reisen oder teure Hobbys können den Budgetbedarf erhöhen.

Zusammen mit dem Profi – wann sich ein professioneller Finanzplan lohnt

Eines haben viele Rentner gemeinsam: Sie haben nur wenig Ahnung davon, was im Alter an Kosten auf sie zukommt. Zwar schickt die deutsche Rentenversicherung einmal pro Jahr einen Rentenbrief raus, diese Zahlen sind aber oft nicht vielversprechend. Um den Ruhestand zu planen ist es wichtig, die entstehenden Ausgaben zu ermitteln. Unterschätzen Sie den Finanzbedarf, kommt es beim Eintritt ins Rentenalter schnell zu Problemen. Mangelnde Vorsorge ist einer der wichtigsten Gründe für Armut im Alter.

Kennen Sie sich nicht aus, beziehen Rente aus verschiedenen Quellen oder wissen nicht, wie viel Sie tatsächlich zu erwarten haben, lohnt sich eine professionelle Finanzplanung. Hierbei werden nicht nur all Ihre zu erwartenden Einkünfte ermittelt, sondern auch die anfallenden Kosten. Je früher Sie diesen Fahrplan erstellen, desto besser können Sie sich auf den Ruhestand vorbereiten.

Ganz besonders bei schwierigen Vermögenssituationen (z.B. durch Selbstständigkeit, Immobilienbesitz oder Kredittilgungen) ist es von grosser Bedeutung, für den grossen Tag vorzusorgen. Eine effiziente Planung funktioniert im Wesentlichen in fünf Schritten:

  1. Der Kassensturz: Hier gilt es festzuhalten, welche Einkünfte beim Renteneintritt zu erwarten sind. Nicht nur die gesetzliche Rente spielt eine Rolle, sondern auch Zusatzeinkommen aus betrieblichen Altersvorsorgen oder Riesterrenten sind relevant.
  2. Die Gegenüberstellung: Im zweiten Schritt ist eine Gegenüberstellung der Einkünfte mit den zu erwartenden Ausgaben nötig. Entsteht hier eine Versorgungslücke, ist es an der Zeit, über zusätzliche Möglichkeiten nachzudenken.
  3. Die Berechnung: Im dritten Schritt wird ermittelt, wie viele Zusatzleistungen nötig sind, um ein ausreichendes Ruhestandsvermögen aufzubauen. Dieser Planungsschritt muss immer mit Blick auf Steuern und drohende Inflationen vorgenommen werden.
  4. Der Sparplan: Ist bis zum Renteneintritt noch Zeit, lässt sich auf Basis der vorhandenen Daten ein individueller Sparplan erstellen. Mitunter stehen staatliche Förderungen zur Verfügung, die bei der Vermögensgestaltung helfen.
  5. Die Kontrolle: Der erstellte Finanzplan ist volatil und kann sich durch auslaufende Verträge, neue Lebensumstände oder Pflegebedürftigkeit verändern. Regelmässige Kontrollen tragen dazu bei, alle Faktoren auf dem neuesten Stand zu halten.

Fazit: Altersvorsorge beginnt nicht erst mit Beginn der Rentenzeit

Reisen in ferne Länder, Teilnahme an Veranstaltungen – im Rentenalter ist endlich die Zeit für Vergnügungen vorhanden. Die arbeitsreiche Zeit des Lebens gehört zur Vergangenheit und eine rechtzeitige Finanzplanung sorgt für einen ansprechenden „Herbst“. Dank heutiger Hilfsmöglichkeiten sind finanzielle Engpässe oft leicht zu bewältigen, insbesondere wenn sie nur kurzfristiger Natur sind. Entscheidend ist, dass der solide Grundplan steht und dass dieser auch die tatsächliche finanzielle Situation widerspiegelt. Sind Sie verheiratet, planen Sie den Ruhestand und seine Kosten gemeinsam mit Ihrem Partner. Viele Ausgaben können Sie sich teilen oder als Ehepaar sogar sparen.


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