Wieso sich Wärmepumpen im Alter als Heizsysteme lohnen

Luftfeuchtigkeit beeinflusst für ältere Menschen die Wohnqualität. Grundsätzlich sind wir ab 50 oder 60 Jahren temperaturempfindlicher.
Sinnvoll ist die Kombination von Flächenheizkörpern und einer Wärmepumpenheizung.
Sinnvoll ist die Kombination von Flächenheizkörpern und einer Wärmepumpenheizung. - (Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay)

 

Altersgerechtes Wohnen bedeutet nicht nur Barrierefreiheit. Auch das Wohnklima im Sinne der Raumtemperatur und Das nicht zuletzt wegen alterstypischer Verschleisserscheinungen wie Arthrose, deren Intensität oft temperaturabhängig ist. Umso relevanter ist im Rahmen altersgerechter Wohnkonzepte die Entscheidung für ein passendes Heizsystem. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang beispielsweise die Kombination von Flächenheizkörpern und einer Wärmepumpenheizung. Einige Gründe, die dafür sprechen, gibt es hier.

Wärmepumpenheizung: Weshalb das System altersgerecht ist

Wärmepumpen nutzen die Energie der Luft, des Grundwassers oder des Erdreichs, um Gebäude zu beheizen. Unter der Zuhilfenahme von Strom verdichten sie im Kompressor das Kältemittel und erzielen durch diesen Prozess die jeweils gewünschte Heiztemperatur. Weil sie rund 75 Prozent der bereitgestellten Heizenergie aus der Umgebung beziehen, gelten sie als wirtschaftlich und funktionieren zudem unabhängig von Öl und Gas. Besonders umweltfreundlich und effizient sind sie in Kombination mit Photovoltaikanlagen und bedarfsgerechten Solarspeichern. Denn so lässt sich ihr Strombedarf zu einem hohen Anteil mit erneuerbarer und zugleich kostengünstiger Energie decken. Der Stromspeicher sorgt dabei dafür, dass tagsüber gewonnener Solarstrom auch am Abend, in der Nacht und am frühen Morgen verfügbar ist. Das ist wichtig, denn der Wärmebedarf ist in den frühen Abendstunden oft am höchsten. Für altersgerechte Wohnkonzepte sind Wärmepumpen mit kombinierten Solaranlagen dabei aus mehreren Gründen interessant, vor allem aus den folgenden.

Luftqualität und Raumklima: Wie Wärmepumpen für altersgerechtes Luftmanagement sorgen

Ein wesentlicher Vorteil von Wärmepumpen ist die Gleichmässigkeit, mit der sie in Kombination mit grösseren Flächenheizkörpern Wärme an den Raum abgeben. Diese Art der Wärmeabgabe macht sie für Menschen mit Gelenkbeschwerden und vergleichbaren Alterserkrankungen zu einem idealen Heizsystem. Denn gleichmässige Wärmezufuhr kann sich positiv auf ihren Gesundheitszustand auswirken. Zur selben Zeit verbessern Wärmepumpen die Luftqualität. Anders als traditionelle Heiztechnologien lassen sie die erwärmte Luft nicht zirkulieren. Stattdessen übertragen sie die aus der Umgebung gewonnene Wärme mithilfe eines geschlossenen Systems an das Zimmer. Das kann die Schadstoffbelastung der Luft verringern, sodass Wärmepumpen beispielsweise auch für Menschen mit Atemwegs- oder Allergieerkrankungen eine lohnende Option darstellen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie mit Luftfiltern ausgestattet werden. Denn Allergene und andere Partikel lassen sich dadurch aus der Raumluft entfernen. Auch die Luftfeuchtigkeit halten die Heizsysteme auf einem angenehmen Wert: Sie nehmen übermässige Feuchtigkeit auf und kondensieren sie, bevor sie die abgekühlte Luft wieder abgeben.

Betrieb und Wartung: Wieso Wärmepumpen Senioren nicht überfordern

Das altersgerechte Management der Luftqualität und des Raumklimas ist nicht das einzige, das für den Einsatz von Wärmepumpen im Rahmen altersgerechter Wohnkonzepte spricht. Auch der aufwandsarme Betrieb der Heizsysteme ist für Menschen im Alter ein Vorteil. Anders als viele andere Heizungen müssen Wärmepumpen beispielsweise eher selten gewartet werden. Bis zu drei Jahre kommen die Systeme abhängig vom Modell ohne Wartungsmassnahmen aus. Gesetzliche Vorschriften zum Wartungsintervall gibt es für Wärmepumpen nicht. Für Öl- und Gasheizungen gilt demgegenüber beispielsweise eine jährliche Wartungspflicht. Dabei kann man sich von hohem Wartungsaufwand vor allem im höheren Alter schnell überfordert fühlen. Wartungsarme Systeme wie die Wärmepumpe kommen einem insofern entgegen. Ähnlich wenig Aufwand wie die Wartung bereitet auch der Wärmepumpenbetrieb an sich. Ist die Regelung des Heizsystems einmal durch einen Fachbetrieb eingestellt, funktioniert das Heizen per Thermostat völlig automatisch. Das gilt insbesondere, wenn man sich für Modelle mit intelligenten Regelungssystemen und App-Steuerung entscheidet.

Gesetzesänderungen im Blick: Wie Wärmepumpen im Alter auf die Zukunft vorbereiten

Im Rahmen der Energie- und Wärmewende erneuert die Bundesregierung immer wieder Gesetze, so auch im Hinblick auf zulässige und unzulässige Heizmethoden. Je älter man wird, desto weniger will und kann man sich mit neuen Vorschriften und möglicherweise erforderlichen Austauschmassnahmen auseinandersetzen. Deshalb sollte im Rahmen altersgerechter Wohnkonzepte ein möglichst zukunftsfähiges Heizsystem gewählt werden. Dass Heiztechnologien wie die Wärmepumpen in absehbarer Zeit verboten werden, ist dabei nahezu ausgeschlossen. Die Bundesregierung erkennt die Technologien vielmehr als unverzichtbare Säule der Wärmewende an und stellt für den Umstieg sogar Förderungen in Aussicht. Besonders gut ist man auf mögliche Gesetzesänderungen und andere Unvorhersehbarkeiten vorbereitet, wenn Wärmepumpen mit einer Solaranlage und einem Stromspeicher betrieben werden. Zum einen ist dieses Konzept annähernd CO2-neutral und gewährleistet neben einem guten ökologischen Fussabdruck zum anderen einen hohen Grad an energetischer Autarkie. Auch von unvorhersehbaren Entwicklungen im Hinblick auf den Energiemarkt wird man dadurch weniger getroffen. Viele Hausbesitzer über 50 Jahren verfügen ohnehin über eine Photovoltaik-Anlage, was die Wärmepumpe als Heiztechnologie noch attraktiver macht. Denn mit ihrem Strombedarf steigt der Eigenverbrauch im Hinblick auf den gewonnenen Solarstrom. Dadurch amortisiert sich die Solaranlage schneller als durch Netzeinspeisungen.

Experten-Tipp zu einem altersgerechten Heizsystem in Form einer Wärmepumpe mit Solaranlage und Stromspeicher

Wer im Rahmen altersgerechter Wohnkonzepte aus den genannten Gründen Wärmepumpen mit kombinierter Solaranlage ins Auge fasst, sollte bei der Planung alle Einzelelemente genau aufeinander abstimmen. Dabei müssen Photovoltaik, Solarspeicher und Wärmepumpe so bedarfsgerecht wie möglich dimensioniert werden. Bei bereits bestehenden Solaranlagen kann eine Erweiterung erforderlich werden, wenn sie künftig eine Wärmepumpe mitversorgen sollen. Hat man die Photovoltaik bisher ohne Stromspeicher betrieben, muss ein Speichersystem mit der nötigen Kapazität nachträglich hinzugekauft werden.

 


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