Gesundheitsversorgung: Lücken sinnvoll schließen

Mit zunehmendem Alter nimmt für viele Menschen der Bedarf an medizinischen Behandlungen zu und die Lücken der gesetzlichen Gesundheitsversorgung zeigen sich immer deutlicher. Um diese zu schliessen, ist es ratsam, sich beizeiten über mögliche Zusatzversicherungen zu informieren, die finanzielle Belastungen reduzieren können. Es ist immer auch eine Frage der persönlichen Prioritäten und der finanziellen Möglichkeiten, welche Lücken der gesetzlichen Versicherungen durch private Zusatzversicherungen geschlossen werden sollen. Einige Zusatzversicherungen sind für Senioren jedoch als besonders sinnvoll anzusehen. Diese stellen wir im Folgenden vor.

Fit und gesund bis ins hohe Alter – das wünschen wir uns alle. Für den Fall der Fälle ist es dennoch gut, über einen angemessenen Versicherungsschutz zu verfügen.

Zahnzusatzversicherung

Eine Zahnzusatzversicherung ist im Alter eine der wichtigsten Zusatzversicherungen. Senioren benötigen oft teure zahnärztliche Behandlungen wie Zahnimplantate oder Prothesen. Die Kosten hierfür können schnell in den vierstelligen Bereich gehen. Die gesetzlichen Versicherungen übernehmen lediglich einen festen Zuschuss von 60% der Kosten für die Regelversorgung. Wer regelmässig Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, kann den Zuschuss auf bis zu 75% erhöhen. Sollte eine Therapie ausserhalb der Regelversorgung notwendig sein, oder sollten mindestens 25% der Regelversorgungskosten anfallen, müssen diese selbst übernommen werden.

Es ist empfehlenswert, eine Zahnzusatzversicherung so früh wie möglich abzuschliessen, um den monatlichen Beitrag niedrig zu halten. Zudem sind die Tarife der Zahnzusatzversicherungen abhängig vom genauen Leistungsumfang unterschiedlich.

Pflegezusatzversicherung

Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass immer mehr Menschen pflegebedürftig werden. Obwohl es schön ist, dass wir Menschen immer älter werden, stellt dies eine Herausforderung dar. Im Jahr 2022 bezogen rund 5 Millionen Menschen in Deutschland Leistungen aus der Pflegekasse. Die Kosten für Pflege werden immer höher. Im Durchschnitt müssen Pflegebedürftige in Pflegeeinrichtungen monatlich 2.200 € selbst tragen. Eine Pflegezusatzversicherung kann eine sinnvolle Absicherung im Alter darstellen, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen.

Es ist ratsam, bei der Auswahl einer Pflegezusatzversicherung einen genauen Vergleich zwischen den verschiedenen Anbietern und Formen der Versicherung durchzuführen. Die Pflegetagegeldversicherung gilt als besonders flexible Lösung. Hier erhält der Versicherte im Falle der Pflegebedürftigkeit einen festgelegten Betrag pro Tag, den er innerhalb bestimmter Grenzen frei verwenden kann.

Krankenhauszusatzversicherung

Eine Krankenhauszusatzversicherung wird von vielen Senioren als sinnvoll erachtet. Das Risiko für Krankenhausaufenthalte steigt mit dem Alter und längere stationäre Aufenthalte sind oft unvermeidlich, je nach Krankheitsbild. In diesen Fällen können zusätzliche Leistungen wie Einzelzimmer, Chefarztbehandlungen und eine erweiterte medizinische Versorgung über das Angebot der gesetzlichen Krankenversicherungen hinaus von Vorteil sein.

Bei der Wahl einer Krankenzusatzversicherung sollte man beachten, dass eine Gesundheitsprüfung durchgeführt wird und bestimmte Leistungen ausgeschlossen oder höhere Prämien verlangt werden können. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, eine solche Zusatzversicherung frühzeitig abzuschliessen, falls Bedarf besteht.

Auslandskrankenversicherung

Viele Senioren sind bis ins hohe Alter hinein noch aktiv. Für sie ist die Rente die Zeit, die für Reisen genutzt werden kann. Für Senioren, die gerne im Ausland unterwegs sind, kann eine Reisekrankenversicherung von Vorteil sein. Diese Versicherung bietet Schutz bei medizinischen Notfällen im Ausland und übernimmt Kosten für Behandlungen, Krankentransporte oder den Rücktransport in die Heimat.

Sterbeversicherung

Der Tod ist ein sensibles Thema, das viele Menschen lieber vermeiden. Leider sind die Kosten für eine Bestattung in Deutschland selbst bei der einfachsten Form im vierstelligen Bereich, die von den Hinterbliebenen oder Erben getragen werden müssen. Wenn man ein kleines oder grösseres Erbe hinterlässt, ist eine Sterbeversicherung nicht notwendig. In anderen Fällen kann es jedoch eine Erleichterung für die Hinterbliebenen sein, sich nicht auch noch mit der finanziellen Belastung durch die Bestattung auseinandersetzen zu müssen, neben der emotionalen Belastung durch den Verlust.

Eine Lebensversicherung ist eine sinnvolle Alternative zur Sterbeversicherung, die speziell für die Bestattungskosten ausgelegt ist und den Hinterbliebenen einen umfassenderen finanziellen Schutz bieten kann.

Übrigens: Es ist wichtig zu beachten, dass einige Versicherungsanbieter ein Höchsteintrittsalter für bestimmte Zusatzversicherungen festlegen oder besonders hohe Beiträge für Senioren verlangen können. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig eine Entscheidung für oder gegen eine Zusatzversicherung zu treffen oder einen Notgroschen für den Krankheitsfall anzusparen.