ALTERSSTUDIE
50plus stehen aktiv voll im Leben
Die Ergebnisse haben zu einem grossen Teil für die Generation der 50plus Gültigkeit. Materiell geht es den über 50-Jährigen demnach so gut wie keiner Generation vor ihr - und wohl auch keiner nach ihr.
Endlich einmal positive Nachrichten über die Älteren. Die Senioren in Deutschland fühlen sich rundum glücklich. Bild.de und Spiegel.de haben die Ergebnisse der Generali-Studie zusammengetragen.
Demnach sind die 50plus aktiv, fühlen sich gut abgesichert und im Schnitt zehn Jahre jünger, als sie tatsächlich sind. Für die grosse Altersstudie befragte das renommierte Allensbach-Institut 4000 Senioren von 65 bis 85 Jahren, die in Privathaushalten leben (nicht in Heimen). Die Altersgruppe stellt gut ein Fünftel (15,24 Millionen) aller Deutschen.
Die Interviewer erfassten für die Studie nicht nur Daten und Fakten, sondern auch Einstellungen, Interessen und Lebensstil der älteren Generation. Verknüpft wurden auch Daten aus älteren Studien des Instituts, um langfristige Entwicklungen aufzuzeigen. Zudem haben für die rund 600 Seiten umfassende Taschenbuch-Ausgabe der Studie mehrere Altersforscher die Ergebnisse kommentiert und wissenschaftlich eingeordnet. Künftig soll die Studie alle vier Jahre durchgeführt werden, analog zu der bereits etablierten Shell-Jugendstudie.
Die Ergebnisse:
- Die Mehrheit der Senioren ist mit ihrem Leben rundum glücklich. Auf einer Skala von 1 bis 10 stufen sie sich im Durchschnitt bei 7,4 ("sehr zufrieden") ein.
- Ältere Frauen achten sehr viel stärker als früher auf ihr Aussehen. Jede Zweite zwischen 65 und 74 Jahren benutzt regelmässig Lippenstift (vor 30 Jahren nur jede Vierte).
- Der Alltag im Alter ist abwechslungsreich. Besonders die jungen Alten (65-69 Jahre) halten ihr Leben für alles andere als monoton (7,1 auf der Zehner-Skala).
- Senioren fühlen sich deutlich jünger, als sie sind (im Schnitt rund zehn Jahre), 58 Prozent der Befragten würden sich nicht als "alte Menschen" bezeichnen.
- Die Älteren tun etwas für ihre Gesundheit. Rund zwei Drittel achten auf ausreichend Bewegung, 37 Prozent treiben regelmässig Sport.
- Ältere sind mobil: Selbst von den 80- bis 85-Jährigen ist mehr als die Hälfte an vier Tagen die Woche unterwegs, ein Viertel von den alten Alten fährt mehrmals pro Woche mit dem Auto. Jeder zweite Rentnerhaushalt hat ein Auto.
- Deutschlands Senioren fühlen sich nicht einsam: Fast alle haben Kinder, drei Viertel Enkelkinder, fast 80 Prozent langjährige Freunde. Ihre sozialen Kontakte bewerten sie mit "sehr gut" bis "gut". Neun von zehn Älteren halten sich täglich in den Medien auf dem Laufenden. Aber: Nur sechs Prozent nutzen dazu das Internet.
- Die jetzige Rentner-Generation ist so gut abgesichert wie keine vor ihr - und wahrscheinlich keine nach ihr. Mehr als die Hälfte wohnt in einer eigenen Immobilie. Zwei Drittel bezeichnen ihre eigene wirtschaftliche Situation als "sehr gut" oder "gut".
- Die finanzielle Lage ihrer Generation schätzen die 65- bis 85-Jährigen allerdings weitaus schlechter ein als ihre eigene. Ein klares Indiz, dass die sozialen Unterschiede auch in der älteren Generation zunehmen, heisst es in der Studie. Zugleich unterstützen die Älteren mit hochgerechnet 9,7 Mrd. Euro jährlich ihre Kinder und Enkel.
- Aber die Älteren haben natürlich auch Sorgen, die grösste: 80 Prozent der Befragten fürchten sich davor, eines Tages ein Pflegefall zu werden. 60 Prozent möchten nicht in ein Heim, sondern hoffen darauf, zu Hause gepflegt zu werden.
Es scheint also so, als würde die jetzige Rentnergeneration als die goldene in Erinnerung bleiben. Doch für die Jüngeren gibt es einen Trost: Glück im Alter hängt nur bedingt vom Wohlstand ab. Vor 30 Jahren war die materielle Situation der Rentner bei weitem nicht so gefestigt wie heute, stellt die Studie fest. 1983 waren jedoch 68 Prozent mit ihrem Leben zufrieden. Heute sind es 65 Prozent.
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