50PLUS-INTERVIEW
6 Fragen an ... Politiker Ruedi Noser
Im Anschluss studierte er an der Fachhochschule Rapperswil und diplomierte 1985 als Elektroingenieur. Später bildete er sich an der Universität St. Gallen (HSG) in Unternehmensführung und an der Universität Zürich in Betriebswirtschaft weiter. 1988 wurde Ruedi Noser Mitinhaber der Noser AG (Entwicklung von Mess- und Regeltechnik) in Winterthur, die ein Jahr später zur Noser Gruppe umstrukturiert wurde. Seit 1996 ist er Alleininhaber der Gruppe.
Ruedi Noser lebt in Wetzikon im Kanton Zürich, ist verheiratet und hat vier Kinder.
1. Wenn Sie zurück blicken, worauf sind Sie besonders stolz?
Das ich das, was ich erreicht habe, auf meine Art erreicht habe. Ich habe eigentlich jeden Tag das gemacht, was ich einerseits wollte und was mir andererseits für nötig und richtig erschien. Um es mit Frank Sinatra zu sagen: I did it my Way. Darauf bin ich stolz.
2. Was haben Sie verpasst im Leben?
Nichts. Es gibt zwar immer Vieles, was man auch noch hätte machen können, aber schlussendlich hadre ich nicht mit dem Leben. Auch nicht mit dem, was ich falsch gemacht habe.
3. Was würden Sie gerne noch lernen?
Ich lerne noch jeden Tag neues. Ich war ein Jahr in Genf und habe etwas Französisch gelernt. Solche Projekte möchte ich auch in Zukunft weiter verfolgen.
4. Was kann man von Ihnen lernen?
Wie man Luxemburgerli macht. Ansonsten möchte ich nur ein Beispiel, aber keinesfalls ein Vorbild sein. Vieles was eine arrivierte Person als ihren Weg darstellt, ist objektiv gesehen ein Gemenge aus Charakter, Ausgangslage, Fähigkeiten, Arbeit, aber auch Zufall und Glück. Junge Menschen können sich ein Beispiel an jemandem nehmen, aber bitte niemandem nacheifern.
5. Wären Sie gerne nochmals 20?
Ja und Nein. Ja, weil es spannend wäre im digitalen Zeitalter mit all seinen Möglichkeiten noch einmal jung zu sein. Wenn ich allerdings auf meinen reichen Erfahrungsschatz zurück blicke, dann möchte ich nicht noch einmal bei 20 beginnen. Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit der Lebensphase, in der ich bin. Und ich freue mich auch auf das, was noch kommen wird. Das Erwachsenwerden meiner Kinder und vielleicht gibt es auch mal Grosskinder.
6. Welches Motto würden Sie der Generation 50plus mit auf den Weg geben?
Ein zufriedenes Miteinander in der Familie ist wichtiger, als immer Recht zu haben. Es gibt zwei Prinzipien bei uns zu Hause, die mir immer wichtiger werden. Erstens, jeder Streit muss am nächsten Morgen erledigt sein. Zweitens, man sollte das Haus immer so verlassen, das man nichts zu bereuen hat, wenn man nicht mehr zurückkommen kann. Meinem Vater war das immer sehr wichtig und je älter ich werde, desto besser verstehe ich, was er meinte.
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