Eheleben
Beachten Sie die Alarmsignale einer Ehe
Die unangenehmen Fragen beantworten, bei denen Sie selbst auch nicht unbedingt nur gut wegkommen. Einen Realitätscheck machen und nicht nur an der Oberfläche kratzen.
Prüfen Sie, ob die folgenden alarmierenden Anzeichen auf Sie und Ihre Ehe oder Beziehung zutreffen:
- Sie sind zu einer one-Man/one-Woman-Show geschrumpft. Früher besprachen sie mit Ihrem Partner jedes kleine Problem und fragten ihn nach seiner Meinung. Über den mühsamen Chef bis zu den Plänen für das Wochenende. Heute treffen Sie Entscheidungen, ohne auf die Wünsche und Gefühle Ihres Partners Rücksicht zu nehmen.
- Sie zücken ihre Checkliste und beginnen mit dem Abhaken. Die Leichtigkeit des selbstverständlichen Gebens und Nehmens ist einem Krämergeist gewichen. Mindestens im Kopf führen Sie eine Liste, wie häufig Ihr Partner die feuchte Wäsche aufgehängt hat und wie häufig Sie.
- Sie ernennen sich selbst zum König oder zur Königin der Beziehung. Ist sie gesund, ist keine Person wichtiger als die andere. Die Bedürfnisse beider werden berücksichtigt und man mag sich gegenseitiges Glück gönnen. Jetzt, wo zwischen Ihnen Stress, Ressentiments und Spannung herrschen, halten Sie ihre Bedürfnisse plötzlich für viel wichtiger.
- Sie sind kein Dreamteam mehr, sondern WG-Partner. Früher packten Sie gemeinsam an. Sie stellten sich vor, wie es werden würde. WG-Mitbewohner nehmen wenig Rücksicht aufeinander. Sie waschen separat, sie essen separat. Ohne bösen Willen, weil gar keiner auf den Gedanken kommt, es andern zu handhaben. Separate Pläne führen zu separaten Leben.
- Sie provozieren Ihren Partner. Sie wühlen in seinen Wunden. Sie drücken auf seine empfindlichen Stellen. Sie wissen genau, wo die sind. Schliesslich haben sie diese früher bewusst gemieden, um ihn oder sie nicht zu verärgern. Heute machen Sie es extra - und geniessen es.
- Sie gehen nie mehr zu zwei aus. Als sie noch glücklich waren, versuchten Sie mit kleinen Gesten, die Romantik am Leben zu halten: Sie brachten sein Lieblingsdessert heim, sie schrieben ihr zu jeder Tageszeit ein SMS. Sie versuchten sich so viel wie möglich zu sehen. Früher rollten Sie einandern den roten Teppich aus. Heute empfinden Sie die Beziehung als einengend.
- Sie orientieren sich plötzlich an anderen Frauen oder Männern. Sie sind lieber mit sonst jemandem zusammen. Sprechen lieber mit andern. Berühren lieber andere.
- Sie haben keinen Sex mehr zusammen. Nicht weil sie keinen sexuellen Trieb mehr verspüren. Aber sie können es nicht mit jemandem tun, für den sie keine positiven Gefühle mehr aufbringen. Von dem Sie glauben, dass er Sie unglücklich macht. Sie stoppen den Sex demonstrativ, um zu strafen, um ein Spiel zu spielen.
- Sie sprechen kaum noch zusammen. Sie diskutieren nicht mehr bis in alle Nacht. Gespräche sind ermüdend und frustrierend. Über Gefühle reden Sie sowieso nicht mehr. Nur noch über Alltagsbanalitäten.
- Sie haben aus Ihrer Beziehung ausgecheckt und sich in Ihr neues Zuhause zurückgezogen. Dort hat Ihr Partner keinen Zugang. Sie lassen sich nicht mehr auf ihn ein, fantasieren nur noch von ihrem neuen, anderen Leben, in dem Sie wieder glücklich sind.
Also aufgepasst: Wenn Sie Ihre Beziehung in einem dieser zehn Punkte wiedererkennen, müssen Sie handeln. Überlegen Sie, was Ihnen fehlt, sprechen Sie darüber, versuchen Sie die Lücke zu schliessen. Erinnern Sie sich daran, dass keine Fantasie mit der Realität mithalten kann. Beziehungsarbeit ist immer hart. Die besten Partnerschaften sind chaotisch, fordernd, enervierend. Alles benötigt Kraft, Verhandlungsgeschick, gute Taktik, Diplomatie, Durchhaltewille. Versuchen Sie, Teil der Lösung zu sein und bieten Sie den Widrigkeiten die Stirn.
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