CMD Ursachen erkennen und ganzheitlich behandeln

Ein winziger Makel – und die Maschine stockt. So sensibel reagiert auch der Körper, wenn der Kiefer aus dem Gleichgewicht gerät.

Menschen, die unter chronischen Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder Schwindel leiden, suchen oft jahrelang nach den Ursachen ihrer Beschwerden, ohne dabei den Kiefer in Betracht zu ziehen. „Es ist erstaunlich, wie viele meiner Patienten erst nach zahlreichen erfolglosen Behandlungsversuchen den Weg zu mir finden und den Kiefer als mögliche Ursache ihrer Probleme erkennen“, erklärt Dr. Saeed Masouleh, renommierter Experte auf dem Gebiet der Craniomandibulären Dysfunktion, kurz CMD genannt.

Insofern wird direkt deutlich, wie entscheidend das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge unseres Körpers ist. Eine ganzheitliche Betrachtung ist keine Option, es handelt sich vielmehr um eine unabdingbare Vorgehensweise.

CMD – Wenn der falsche Biss den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht bringt

 „Stellen Sie sich den Kiefer als ein zentrales Puzzlestück in der Statik unseres Körpers vor. Ein Ungleichgewicht im Kiefer kann sich auf die Körperhaltung auswirken und möglicherweise Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule begünstigen", verdeutlicht Dr. Masouleh.

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) entsteht, wenn die Zähne beim Zubeissen nicht exakt aufeinandertreffen. In der sogenannten Schlussbissphase – also dem Moment, in dem Ober- und Unterkiefer vollständig zusammenkommen – haben die Zähne nur auf einer Seite direkten Kontakt und auf der Gegenseite fehlen die Zahnkontakte.

Solche Fehlkontakte sind oft kleiner als 0,5 Millimeter – im Prinzip kaum spürbar, aber für den Körper von grosser Bedeutung (siehe Bild 1: CMD Ursache). Um diesen minimalen Unterschied auszugleichen, reagiert der Körper mit einer asymmetrischen Anspannung der Kaumuskulatur.

Das Problem dabei: Sobald die Kaumuskeln ungleichmässig belastet werden, reagieren auch andere Muskelgruppen reflexartig - jedoch vollkommen unnötig - mit. Kopf-, Nacken-, Gesichts-, Schulter- und Rückenmuskeln aktivieren sich, obwohl sie beim Zubeissen in einem gesunden Kausystem vollkommen entspannt bleiben sollten.

Wir beissen nicht nur beim Kauen die Zähne zusammen, sondern auch in vielen Alltagssituationen – zum Beispiel beim Schlucken (über 1.500 Mal am Tag), bei Stress oder beim Sport. Bei Menschen mit einer Biss-Störung wird dabei ständig ein falscher Mechanismus im Körper aktiviert. Das führt zu einer dauerhaften Anspannung im gesamten Körper.

Hinzu kommt: Um die ungleichmässigen oder fehlerhaften Zahnkontakte auszugleichen, presst der Körper die Zähne unbewusst fester zusammen – in der Hoffnung, dass alle Zähne gleichzeitig Kontakt haben. So kommt es zu Zähneknirschen oder stundenlangem Zusammenpressen, vor allem nachts. Dadurch verspannen sich die Muskeln noch mehr – besonders im Nacken, Rücken und Kieferbereich.

Es entsteht ein Teufelskreis: Je mehr der Körper versucht, das Problem auszugleichen, desto stärker werden die Verspannungen und Beschwerden im ganzen Körper.

Welche Beschwerden daraus entstehen, hängt davon ab, welche Muskelgruppen oder Strukturen besonders empfindlich reagieren. CMD kann sich daher ganz unterschiedlich äussern: Während manche unter Kieferbeschwerden, Kopfschmerzen oder Migräne leiden, zeigen sich bei anderen Symptome wie Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Tinnitus, Schwindel oder Taubheitsgefühle im Gesicht und in den Armen.

In vielen Fällen treten keine direkten Schmerzen im Kiefer auf – stattdessen äussert sich CMD ausschliesslich durch Symptome ausserhalb des Kausystems. Genau das macht die Diagnose besonders schwierig: Die Beschwerden erscheinen unspezifisch und werden nicht mit dem Kiefer in Verbindung gebracht.

Diese Vielfalt macht CMD so tückisch – denn sie kann sich hinter zahlreichen Symptomen verbergen, die auf den ersten Blick scheinbar nichts mit dem Biss zu tun haben. Deshalb bleibt die wahre Ursache häufig lange unentdeckt.

Der verborgene Zusammenhang von Spannungskopfschmerzen und CMD

CMD kann zu chronischen Muskelverspannungen im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich führen, die Spannungskopfschmerzen verursachen können.

Laut der internationalen Kopfschmerzklassifikation (ICHD-3, Abschnitt 11.7) sollte CMD vor der Diagnose primärer Spannungskopfschmerzen ausgeschlossen werden – in der Praxis geschieht das jedoch selten oder gar nicht.

Studien und langjährige Praxiserfahrung hingegen zeigen: Ein Grossteil der chronischen Spannungskopfschmerz-Patienten leidet an einer oft unentdeckten und unbehandelten CMD. Daher kann eine gezielte CMD-Therapie Spannungskopfschmerzen deutlich lindern oder vollständig beseitigen.

CMD-Diagnose: Über den Biss hinaus denken

CMD (Biss-Störung) wird in der klassischen Zahnmedizin oft erst erkannt, wenn bereits Beschwerden wie Kiefergelenkschmerzen, Knacken oder eingeschränkte Mundöffnung auftreten. Die Diagnose bleibt meist symptomorientiert – Häufig liegt der Beginn der CMD Jahre zurück.

Was oft übersehen wird: Die eigentliche Ursache – fehlerhafte Zahnkontakte beim Zubeissen – ist mit klassischen Untersuchungen kaum erkennbar. Auch ein MRT vom Kiefergelenk zeigt meist nur Folgen, nicht den Auslöser der Beschwerden.

CMD betrifft nicht nur den Kiefer, sondern den gesamten Körper. Besonders die asymmetrische Mitanspannung von Schulter-, Nacken- und Rückenmuskulatur beim Zubeissen ist ein klarer Hinweis – bleibt jedoch häufig unbeachtet.

Dr. Masouleh setzt genau hier an: Mit gezielten funktionellen Tests macht er muskuläre Fehlbelastungen sichtbar – und kann so die tatsächliche Ursache frühzeitig und objektiv erfassen.

 

Drei Tests zur Erkennung muskulärer Reaktionen auf CMD (Biss-Störung):

1. Funktioneller Armlängen-Differenztest

Beim Zubeissen kommt es bei einer CMD zu einer asymmetrischen Anspannung der Schultermuskulatur. Dadurch werden die Arme unterschiedlich stark gezogen und erscheinen verschieden lang – ein deutliches Zeichen für muskuläre Dysbalance (siehe Bild 2).

2. Funktioneller Beinlängendifferenz-Test

Auch die Rückenmuskulatur reagiert sensibel auf fehlerhafte Bisskontakte. Durch asymmetrische Mitanspannung wird das Becken verschoben, was sich in einer sichtbaren Beinlängendifferenz zeigt (siehe Bild 3).

3. EMG-Messung (Elektromyographie)

Die elektronische Messung der Muskelaktivität in Nacken und Schultern (EMG) zeigt genau, wie stark und wie asymmetrisch die Muskulatur auf das Zusammenbeissen reagiert – ein objektiver Nachweis für den Einfluss der Bisslage auf den gesamten Bewegungsapparat.

Zudem gibt es laut Experten einen einfachen Selbsttest: „Pressen Sie mit Ihren Fingern gegen die Kiefermuskulatur. Wenn bereits hier Schmerzen auftreten, ist das zumindest ein Hinweis auf eine bestehende Dysfunktion, dem nachgegangen werden sollte. Insbesondere bei ungeklärten Nacken- oder Kopfschmerzen.”

CMD-Therapie - Behandlungsansätze

In der klassischen Zahnmedizin gilt die Aufbiss-Schiene – in verschiedensten Ausführungen – als Standardtherapie zur Linderung von Symptomen. Dabei bleibt jedoch die eigentliche Ursache, nämlich fehlerhafte Zahnkontakte beim Zubeissen, häufig unerkannt und wird weder gezielt analysiert noch ursächlich behandelt.

Der Behandlungsansatz von Dr. Saeed Masouleh geht deshalb einen entscheidenden Schritt weiter.

„Mein Ziel ist es, durch eine ursachenorientierte Therapie – nämlich die gezielte Korrektur fehlerhafter Zahnkontakte beim Zubeissen – eine weitgehende und nachhaltige Beschwerdefreiheit zu erreichen. Und zwar so, dass langfristig keine Aufbiss-Schiene mehr notwendig ist“, erklärt der Experte.

Am Anfang der Behandlung steht eine präzise Analyse des gesamten Kauapparats – einschliesslich der Muskelaktivitäten sowie der bestehenden Zahnkontakte. Auf dieser Grundlage werden speziell angefertigte Schienen für Ober- und Unterkiefer individuell hergestellt, die gleichzeitig zwei zentrale Funktionen erfüllen:

  1. Harmonisierung der Kaumuskelaktivität: Beim Zubeissen werden ausschliesslich die Kaumuskeln harmonisch aktiviert, während das Kiefergelenk und andere Körpermuskeln entspannt bleiben.
  2. Korrektur fehlerhafter Zahnkontakte: Durch gezielte, minimalinvasive Zahnbewegungen werden Fehlkontakte schrittweise ausgeglichen und harmonische Kontaktverhältnisse hergestellt – sodass die eigentliche Ursache der Beschwerden ursächlich und nachhaltig beseitigt wird. Dieses Ziel wird in bestimmten Fällen durch das gezielte Aufbringen geklebter Aufbisse auf die Zähne (zur Umformung der Kauflächen) erreicht

Das Besondere an diesem Konzept: Sobald das Zusammenspiel der Zähne wieder im Gleichgewicht ist, können die Schienen in der Regel dauerhaft weggelassen werden.

Zwingender ganzheitlicher Blick auf Kopfschmerzen

Bei der craniomandibulären Dysfunktion handelt es sich um eine Erkrankung, die oftmals als Auslöser für chronische Beschwerden übersehen wird. Menschen, die bereits längere Zeit unter Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder Schwindel leiden, sollten den Kiefer als mögliche Ursache unbedingt in Betracht ziehen. Dr. Saeed Masouleh schliesst mit einem wichtigen Gedanken: „Wer nur die Symptome behandelt, übersieht oft die wahre Ursache. Die ganzheitliche Betrachtung des Körpers ist entscheidend für eine nachhaltige Schmerzfreiheit.“

 

 

 

 


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