Haus im Alter: Nutzen, teilen oder verkaufen

Wenn Sie durch ein Eigenheim Ihren Lebenstraum verwirklicht haben, stehen Sie beim Übergang in den Ruhestand vor der Frage, was mit der Immobilie im Alter passiert. Die Antwort darauf hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Mit den folgenden Tipps können Sie sorgfältig abwägen, ob Sie in Ihrem Haus in der gesamten zweiten Lebenshälfte bleiben möchten. Denn es ist eventuell eine praktikable Alternative, Ihre Wohnimmobilie zu verkaufen oder anderweitig zu nutzen.

Machen Herausforderungen im Alter ein Haus zur Last oder Sicherheit?

Ihre persönliche Einstellung zu den Herausforderungen im Alter beeinflusst massgeblich, inwiefern ein selbstbewohntes Haus eine Last oder eine Sicherheit ist. Altersbedingte Veränderungen zeigen sich mit einer beeinträchtigten Gesundheit, einer eingeschränkten Mobilität und geringeren Budgets für Belastungen wie zum Beispiel Unterhaltskosten. Zahlreiche Menschen verbinden die Entscheidung über die zukünftige Nutzung des Wohneigentums mit der Abwägung zwischen dem emotionalen Wert eines Eigenheims und dem damit verknüpften praktischen Aufwand. Währenddessen sind auch finanzielle Aspekte wie die Rente, Kosten der Instandhaltung und der Liquiditätsbedarf relevant.

Option 1: Eigenheim verkaufen und für einen Neustart loslassen

Sie haben auf dem Weg in den Ruhestand die Option, einfach loszulassen und Ihr Eigenheim für einen Neustart zu verkaufen. Dann ist zunächst das freigesetzte Kapital vorteilhaft. Zudem empfinden es viele Menschen im Alter als angenehmer, in einer kleineren Immobilie zu wohnen. Hierbei besteht ein Vorteil darin, dass Sie bei der Instandhaltung und Pflege des kompakteren Wohneigentums mit weniger Aufwand rechnen müssen.

Zugleich birgt der Hausverkauf mit dem Umzug in eine neue Wohnung unterschiedliche Risiken, weil Sie damit das Vertraute in Ihrem Alltag verlieren. In diesem Zusammenhang stellen emotionale Belastungen eine typische Herausforderung dar. Viele Menschen haben nach dem Auszug aus dem Eigenheim im Alter beispielsweise seltener Kontakt zu langjährigen Nachbarn und fühlen sich deshalb einsam.

Option 2: Eigenes Haus vermieten mit monatlichem Einkommen statt Verkauf

Falls Sie im Alter nicht mehr in Ihrem eigenem Haus leben möchten, ist die Vermietung mit einem monatlichen Einkommen häufig eine reizvolle Alternative zum Verkauf. Damit haben Sie die Chance auf konstante laufende Einnahmen. Zugleich bleibt die Immobilie als Sicherheit in Ihrem Besitz. Das Mietrecht stellt Vermieter im Ruhestand mit dem Mieterschutz und Haftungsrisiken vor Herausforderungen. Zusätzlich sind die Verwaltung mit Nebenkostenabrechnungen und ähnlichen Aufgaben sowie die Instandhaltung anspruchsvoll.

Mit Kompromisslösungen für weniger Aufwand sind die Vermietung und der Verbleib im Haus miteinander vereinbar. Vor allem einzelne Zimmer lassen sich lukrativ sowie flexibel vermieten. Derartige Zimmer können Sie für Monteure oder Berufspendler möblieren. Durch eine flexible Teilvermietung mit einem eingerichteten Monteurzimmer oder ähnlichen Optionen verkleinert sich im Alter der selbstbewohnte Anteil einer Immobilie, während Sie zugleich weiterhin im vertrauten Umfeld leben dürfen. Somit verringern Sie einerseits Risiken und profitieren andererseits von Chancen.

Option 3: Wohnraum teilen und gemeinsam nutzen

Als Besitzer eines Eigenheims können Sie sich im Alter nachhaltig entlasten, indem Sie Ihren Wohnraum teilen und gemeinsam nutzen. Ein typisches Wohnkonzept für die Umsetzung von dieser Idee ist ein Mehrgenerationenhaus, in dem ältere und jüngere Generationen leben. Zudem besteht die Möglichkeit, eine separate Einliegerwohnung für junge Menschen im Haus einzurichten.

Soziale Vorteile der gemeinschaftlichen Nutzung des Wohnraums zeigen sich, weil Sie Mitbewohner bei Mahlzeiten und regelmässigen Gespräche in Ihren Alltag integrieren. Darüber hinaus helfen jüngere Mitmenschen im Alltag, sobald Sie sich um Ihr Haus oder andere Aufgaben nicht mehr alleine kümmern möchten. Die gemeinsame Wohnraumnutzung lässt sich oft mit einer Teilvermietung vereinbaren.

Fazit: Individuell für eine der vielen Möglichkeiten entscheiden

Für ein selbstbewohntes eigenes Haus gibt es im Alter keine Patentlösung. Ihre individuelle Lebenssituation und persönliche Ziele entscheiden über die Frage, ob Sie Ihre Immobilie verkaufen, vermieten oder teilen sollten. Dementsprechend ist es wichtig, dass Sie sich rechtzeitig informieren und die richtige Lösung für das Eigenheim in Ihrem Einzelfall sorgfältig planen.