Heim-Aufenthalte ruinieren Senioren

Den Löwenanteil der Kosten für Alters- und Pflegeheime müssen Schweizer Senioren selbst berappen. Die kantonalen Unterschiede sind frappant.
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Gut, wer finanziell gut gestellt ist im Alter (Bild: Fotolia)

In Genf zahlen Bewohner doppelt so viel wie in Appenzell.

Rund 8750 Franken pro Monat kostet ein Platz in einem Schweizer Alters- und Pflegeheim im Durchschnitt. Dies zeigen neue Zahlen des nationalen Dachverbands für Pflegeheime Curaviva. Was dabei auffällt, sind die grossen kantonalen Unterschiede. In Genf kostet die Betreuung und Pflege eines Heimbewohners monatlich 12'038 Franken – mehr als doppelt so viel wie im Appenzell (5740 Franken).

«Zu solchen Differenzen kommt es, da wir 26 verschiedene Konzepte im Umgang mit betagten Menschen haben», sagt Daniel Domeisen von Curaviva.

Den Löwenanteil der Kosten müssen die Senioren selbst berappen. Einen kleineren Anteil zahlen die Krankenkassen und die öffentliche Hand. Für Heimbewohner in Genf, Zürich oder Basel kommen monatlich rund 6'500 Franken zusammen. Im Tessin, Appenzell Innerrhoden oder Schaffhausen zahlen die Senioren zirka 4000 Franken aus der eigenen Tasche.

Häufig fressen die Heimkosten das gesamte Vermögen der Senioren auf. Dann muss der Staat einspringen. Mehr als die Hälfte aller Heimbewohner sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen: 60 Prozent erhalten Ergänzungsleistungen (EL) aus der AHV oder IV, um den Heimaufenthalt zu bezahlen.

Ende 2014 waren das 70'600 Personen. Sie erhielten im Monat durchschnittlich 3200 Franken an Ergänzungsleistungen.


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