«Ich liebe die Blicke der anderen auf mir»

Für den „Musikantenstadl“ wäre Monica Bellucci wohl zu alt. Was nicht gegen Monica Bellucci spricht, schreibt Ingolf Gillmann auf «Bild.de».
Bellucci, Erotik, Showstar, Promi
Mehrfach Cover-Girl: Monica Bellucci (51) (Bild: zvg)

Die 1964 in der italienischen Region Umbrien geborene Schauspielerin ist ja immerhin jung genug für "Spectre", den 24. Bond-Film, der Ende des Jahres in die Kinos kommen soll. Mit 50 wird sie dann elf Jahre älter sein als das bisher älteste Bond-Girl Honor Blackman, das mit 39 in "Goldfinger" sexbombte.

Was soll's? Schon 1991, in ihrem ersten Kinofilm ("La Riffa") war Monica Bellucci von jedweder Puppenhaftigkeit so weit entfernt wie 007 von einem Weizenbier. Das weiss sie. Das sieht jeder, der ihrer Einladung folgt: "Ich liebe die Blicke der anderen auf mir", sagt Monica Bellucci, "obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Männer mich so sehen, wie ich bin." Puh.

Wüsste man jetzt, was Eisberg auf Italienisch heisst, könnte man, räusper, räusper, sagen: Signora Bellucci, Sie sehen aus wie ein Eisberg, der Lava spucken kann. Und tatsächlich läge man mit dieser Einschätzung gar nicht mal so falsch, denn die Signora sagt rackerauchzart: "Hinter meiner scheinbaren Gleichgültigkeit, bin ich jederzeit bereit zu explodieren."

Mamma mia! Wann, Signora Bellucci, explodieren Sie? Nicht, wenn die Durchschnittsfrau ausrastet. Oder, schlimmer noch, die Ruhe selbst wird und "mal drüber reden" will. Nein, in Liebesdingen denkt Monica Bellucci eher männlich: "An einer Beziehung kann man nicht arbeiten", sagt sie. "Entweder sie funktioniert, oder sie funktioniert nicht mehr."

Die Ehe mit dem französischen Schauspieler Vincent Cassel (48) funktionierte immerhin 18 Jahre. Was natürlich die Frage aufwirft, wie der Vater ihrer zehn- und vierjährigen Töchter dieses Sinnbild einer Italienerin 18 Jahre lang begeistern konnte? Vermutung: Vincent Cassel hat etwas, was schöne Männer wie George Clooney oder Kai Pflaume nicht haben: Cassel hat kein Gesicht, er hat, im besten Sinne, eine Fresse. Mit dieser neidlosen Anerkennung zurück zu Monica Bellucci und der Frage: Wann explodiert sie?

Wenn man zu lange ihr Alter zum Thema macht? Nein, das tut sie selbst auch, zuletzt bei einem Gespräch mit dem alten und neuen Bond-Regisseur Sam Mendes (49), der 2008 in "Skyfall" James Bond - Schock! - weinen liess. Beim Treffen mit Mendes vermutete Bellucci, er würde eine Pussy Galore, eine Kissy Suzuki oder eine Elektra King in reif suchen.

Sie war leicht geladen, doch Mendes konnte die Zündschnur austreten. Nein, versicherte er ihr, er suche kein Bond-Girl, er suche eine Bond-Lady. Wow! Wow! Wow! Das Jahr wird mit einer Revolution enden. Und für die jüngeren unter uns gibt's den Musikantenstadl.


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