Potenz
Ignorieren Sie Ihr Potenzproblem nicht
Tritt dies wiederholt auf, spricht der Arzt von einer «Erektilen Dysfunktion» (ED). Die Diagnose ED wird gestellt, wenn regelmässig auftretende Erektionsprobleme vorliegen. Vor dem Urologen haben viele Männer Angst. Mit ihm sind nur negative Assoziationen verbunden. Viele Männer glauben, dass alle Untersuchungen, die der Arzt durchführt, schmerzhaft sind. Besonders die Blasenspiegelung, die heute allerdings in den meisten Fällen durch Ultraschall ersetzt wird. Nötig ist sie nur, wenn im Urin Blut nachgewiesen wird.
Neben den Schmerzen ist es aber auch vielen Männern peinlich, über persönliche, intime Probleme zu sprechen. Sie fürchten sich davor, sich lächerlich zu machen, wenn sie ihre Impotenz zur Sprache bringen müssen. Urologe Peter Karrer, Facharzt FMH mit einer Praxis in Zürich berichtet in der Schweizer Illustrierten, dass seine Patienten sich häufig mit einem vermeintlichen Prostata-Problem für die Sprechstunde anmelden würden, aber eigentlich wegen einer erektilen Dysfunktion Hilfe wollten. So nebenbei, meist am Schluss der Untersuchung, würden sie dann doch noch auf ihr wahres Problem zu sprechen kommen.
Natürlich hätten die Männer Angst vor jeder Diagnose, ob Prostata-Problem oder Impotenz. Männer ab 50 sollten aber trotz ihrer Zurückhaltung die Vorsorge wahrnehmen. Sie müsste nicht zwingend beim Urologen erfolgen. Sie könne auch ein Hausarzt durchführen. Besonders der PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) sei wichtig: Ist er tief, kann die nächste Prostata-Kontrolle in zwei oder drei Jahren wiederholt werden. Ist dieser Wert eher hoch, sollte eine jährliche Kontrolle vereinbart werden. Damit man ein allfälliges Prostata-Karzinom rechtzeitig entdecken kann.
Ängstliche Patienten könne man beruhigen, indem man eine gute Gesprächsatmosphäre schaffe. Der Patient müsse das Gefühl bekommen, dass er mit seinem Arzt alles besprechen könne, auch die Fragen nach dem genauen Vorgehen bei der Behandlung. Klugerweise nimmt man auch die Partnerin des Patienten hinzu.
Untersuchungen in verschiedenen Ländern zeigen: Erektionsprobleme sind viel weiter verbreitet als allgemein angenommen wird. Die Häufigkeit der Erektilen Dysfunktion (ED) ist sehr stark altersabhängig. In einer grossen Studie mit 28'000 Männern trat bei 7 Prozent der 20- bis 29-Jährigen, bei 48 Prozent der 50- bis 59-Jährigen und bei 64 Prozent der 70- bis 79-Jährigen eine ED auf.
In der Schweiz gibt es schätzungsweise 350'000 Männer, die von Erektionsproblemen betroffen sind.
Viele Männer haben gelegentliche Erektionsprobleme. In der Regel sind diese aber nur vorübergehend, ohne dass es zu einem chronischen Leiden kommt. Wird die Anzahl erektiler Funktionsstörungen immer häufiger, muss eine ED in Betracht gezogen werden.
Verschiedene Ursachen können das komplexe Zusammenspiel mentaler und gefässspezifischer Mechanismen stören und so eine ED auslösen. In rund 70 Prozent der Fälle steht eine Beeinträchtigung der Gefässfunktion im Vordergrund.
Mit zunehmendem Alter stellen viele Männer fest, dass es länger dauert, bis sie eine Erektion bekommen. Oder dass die Erektion nicht so hart ist wie früher. Oder dass sie länger benötigen, um zum Orgasmus zu kommen. Das alles ist normal und sollte nicht mit Erektionsproblemen verwechselt werden. Erektionsprobleme sind keine unausweichliche Folge des Alterns.
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