Online-Handel
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Zahlen und Fakten – Vorteile für den Online Handel
Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für das Geschäftsjahr 2013 stieg der Umsatz beim Internethandel (sogenannter E-Commerce) um knapp 10%, während der herkömmliche Einzelhandel lediglich um 0,3% wuchs. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht, eher das Gegenteil wird eintreffen: Es wird erwartet, dass der Online- und Versandhandel um etwa 8% jährlich wachsen wird und das zulasten des klassischen Handels.
Wachstumstreiber: Mobile Bestellungen und grenznahe Abholstationen
Die fortschreitende Entwicklung der Technik bietet den Kunden mehr Möglichkeiten und stellt die Händler vor grosse Herausforderungen. Vor allem die sogenannten „Digital Natives“, die mit dem Internet aufgewachsene Generation, hat höhere Ansprüche bezüglich Schnelligkeit und Service an das Online-Angebot von Einzelhändlern als die Generation davor. Die Folge: Wenn Kunden auf einer Webseite die gesuchte Ware nicht mit wenigen Klicks finden, wechseln sie die Seite und suchen anderweitig.
Der Online- und Versandhandel ist mit seiner Entwicklung noch nicht am Ende. Weitere Impulse und höheres Wachstum versprechen sich die Internethändler von mobilen Bestellungen und zusätzlichen Lieferoptionen. Letzteres bezieht sich auf die Bereitschaft der Konsumenten, Produkte im nahen Ausland zu erwerben und die Waren an grenznahen Abholstationen zu empfangen.
Stationärer Handel vs. Online-Handel
Es ist für Einzelhändler also naheliegend, dass sie ihr Angebot im Internet erweitern. Dabei weist der herkömmliche, stationäre Handel im Geschäft nach wie vor einige Vorteile gegenüber dem Online-Handel auf. Kunden kann ein „Erlebnis“ geboten werden, je nachdem wie die Ware präsentiert wird, die Lichtverhältnisse die Ware „in Szene setzen“ und - falls Hintergrundmusik vorhanden ist - diese zum Verweilen einlädt. Das Servicepersonal stellt den persönlichen Kontakt zum Kunden her und versorgt diesen mit nützlichen Informationen, die sich online unter Umständen schwerer vermitteln lassen. Im Idealfall entsteht zwischen Verkäufer und Kunden eine Beziehung, die die Kaufentscheidung positiv beeinflusst.
Der Online-Handel setzt indes andere Verkaufspotentiale ein. Es gibt keine Beschränkungen bei der Verkaufsfläche, sodass der Händler das gesamte Sortiment aufzeigen kann. Zudem kann er die Kunden mithilfe von Newslettern und anderen technischen Hilfsmitteln gezielt ansprechen und mit weiteren Serviceleistungen, z.B. kostenloser Versand, Gutschein für den nächsten Einkauf etc., gezielt punkten.
Das Zusammenführen von beiden Geschäftsmodellen
Unternehmen, die sowohl Versand- als auch Einzelhandel betreiben, stehen gleichsam vor gewalti-gen Chancen und grossen Herausforderungen. Beispiel: Kunden können im Sortiment zwischen Berufskleidung, Schuhe, Arbeitsschutzmittel, Werkzeug, Industriebedarf, Büroartikel sowie Freizeitmode auswählen. Das Unternehmen betreibt neben dem Versandhandel drei Einzelhandelsgeschäfte.
Für traditionsreiche Familienunternehmen, die seit mehreren Generationen geführt werden und sich einen Namen aufgebaut haben, kann der Spagat zwischen dem Internethandel und dem herkömmlichen Geschäft gelingen. Eine breite Produktpalette eignet sich für beide Vertriebskanäle: Trotz der oben vorgestellten Zahlen zum Wachstums des Online-Handels gehen Kunden nach wie vor in die Geschäfte, um z.B. Kleidungsstücke oder Schuhe anzuprobieren und sich beraten zu lassen. Wenn der jeweilige Versandhändler eine Gebühr für den Umtausch der Waren verlangt, kann sich der persönliche Gang ins Geschäft noch mehr auszahlen. Produkte wie Werkzeuge lassen sich bequem online bestellen, gerade wenn die Funktionen einem vertraut sind, in diesem Fall also keine Beratung erforderlich ist.
E-Commerce für Startups – Segen und Fluch?
Konzentrieren sich Firmen verstärkt oder ausschliesslich auf den Online-Handel, geht dies häufig mit einer schlankeren Produktion einher, d.h. Miet- und Personalkosten können eingespart werden. Zudem ist weniger Eigenkapital erforderlich. Dies vereinfacht die Gründung und führt dazu, dass es viele kleine Anbieter gibt. Der Internethandel kann also speziell für Startups attraktiv sein, um sich schnell im Wettbewerb zu platzieren.
Viele Anbieter bedeutet gleichzeitig grosser Konkurrenzkampf. Und da das Internet ein globales Phänomen ist, müssen sich die kleinen Firmen nicht nur mit den Konkurrenten in ihrer jeweiligen Nische auseinandersetzen, sondern auch mit ausländischen Wettbewerbern, die unter Umständen länger am Markt sind und durch mehr finanzielle Ressourcen und einen grösseren Kundenstamm über mehr Macht verfügen. Eine zusätzliche Herausforderung entsteht für reine Internetfirmen bei der Lagerung und beim Versand der Waren.
Unterstützung der älteren Generation bei der Nutzung des Internets
Neben den Digital Natives sollte die ältere Generation mehr von Online-Angeboten profitieren können. Hier sind verstärkte Anstrengungen auf beiden Seiten erforderlich. Auf der einen Seite sollten die Internethändler – wie übrigens alle Betreiber von Webseiten – ihr Angebot übersichtlich und benutzerfreundlich anbieten. Hierzu gehören z.B. die Möglichkeit, die Schriftgrösse einfacher an die Sehgewohnheiten anzupassen oder Inhalte auch im Audio-Format wiederzugeben. Auf der anderen Seite dürfen sich ältere Menschen den neuen Trends nicht verschliessen. Geduld beim Lernen und das Wahrnehmen von Weiterbildungsangeboten sind ein erster Schritt, um sich mit den vielfältigen Online-Angeboten vertraut zu machen.
Gleichzeitig dürfen Menschen, die über keinen Internetanschluss verfügen, nicht noch mehr ausgegrenzt werden als dies jetzt schon der Fall ist. Klar ist aber auch: Eine Entschleunigung der Digitalisierung ist nicht sehr wahrscheinlich. Die Frage, wie Händler die neuen Technologien in ihrem jeweiligen Geschäftsmodell integrieren und wie sie die unterschiedlichen Altersklassen und Zielgruppen mitnehmen können, wird an Wichtigkeit zunehmen.
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