Leidenschaft: Was macht sie mit uns?

Leidenschaft ist eine starke Emotion, die unser gesamtes Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Sie kann sogar unser ganzes Leben verändern.
Leidenschaft: Was macht sie mit uns?
(Bild iStock)

Wir alle kennen Menschen, deren innerer Antrieb so stark ist, dass sie sich von nichts auf der Welt von etwas abbringen lassen. Unermüdlich verfolgen sie ihre Ziele, niemals lassen sie ihre Träume aus den Augen. Solche Menschen werden als leidenschaftlich bezeichnet. Sie brennen für eine Sache oder eine Person und stehen dazu: auch wenn die Hürden vielleicht noch so hoch sind. Echte Leidenschaft hat nichts mit einer kurzfristigen Begeisterung zu tun. Diese ebbt nämlich meist schnell wieder ab. Leidenschaftliche Menschen tragen dagegen eine Flamme in sich, die nie verglüht. Ihre Hingabe führt sie wie ein Leuchtfeuer durchs Leben und schenkt ihnen die nötige Kraft, um nie aufzugeben. Vielleicht kennen Sie die Redewendung "Es muss etwas im Inneren brennen, damit aussen etwas leuchten kann". Nun hat dieser extreme Eifer aber durchaus zwei Seiten. Er ist nämlich nicht nur eine Kraftquelle, sondern kann den Menschen auch erschöpfen und im schlimmsten Fall sogar zerstörerisch sein, denn oft lässt er sich durch den Verstand nicht mehr kontrollieren. 

Wofür können wir Leidenschaft empfinden?
Die starke Hingabe kann sich auf viele Aspekte beziehen. 

Zum Beispiel auf:

  • einen geliebten Menschen
  • den Beruf
  • eine Sportart
  • ein bestimmtes Hobby

Sie ist sogar ganz wichtig, wenn Sie ein bestimmtes Ziel erreichen wollen: die Beförderung im Job vielleicht, die Siegertrophäe in einem sportlichen Wettkampf oder auch die Zuneigung eines bestimmten Menschen. Ohne Leidenschaftlichkeit und Eifer geht uns irgendwann nämlich sozusagen die Puste aus und wir verlieren die Motivation. Alle berühmten Persönlichkeiten, die die Welt verändert haben, trugen dieses Feuer in sich. Es schenkte ihnen die notwendige Energie, um Grenzen zu überschreiten und neue Wege zu gehen. Für andere Menschen ist diese enorme Hingabe oft nur schwer zu verstehen. Darum sind besonders leidenschaftliche Persönlichkeiten auch manchmal Aussenseiter. Das ist jedoch schade, denn eigentlich braucht unsere Gesellschaft noch viel mehr leidenschaftliche Charaktere, denn sie sind mit ihrem scheinbar nie endenden Enthusiasmus in der Lage, Dinge wirklich zu verbessern. Sie bleiben positiv und proaktiv, auch wenn das Ziel vorübergehend in weite Ferne rückt oder sie von der Gesellschaft belächelt werden. Ihr Optimismus hilft ihnen dabei, schwere Phasen zu überstehen und über sich hinauszuwachsen. Andere, die nicht über diese Eigenschaft verfügen, geben dagegen häufig vorschnell auf oder lassen sich von Rückschlägen entmutigen. 

Ältere Menschen und Leidenschaft

Auch für ältere Menschen kann Leidenschaftlichkeit ein Antrieb sein. Wer sich mit Hingabe für etwas einsetzt - vielleicht für benachteiligte Menschen, für Natur und Tiere oder ein Hobby wie Malen - geht ganz anders mit dem Älterwerden um und gerät nicht so leicht ins Grübeln. Leidenschaftliche Charaktere können besser mit Problemen, Schwierigkeiten und Stress umgehen, sie haben stets einen Plan B und finden immer irgendeinen Ausweg aus einer Krise. Ihre Hingabe ist eine nie versiegende Quelle, die ihnen quasi unendliche (Lebens-)Freude schenkt. Natürlich kann sich Leidenschaftlichkeit auch auf den eigenen Partner beziehen. Sich mit Hingabe einem geliebten Menschen zu widmen, ihn zu umsorgen und mit ihm auch die körperliche Liebe leidenschaftlich und sinnlich zu erleben, kann sehr erfüllend sein und über so manches Alltagsgrau hinweghelfen. Doch egal, auf was oder wen sich die Leidenschaftlichkeit bezieht: Sie sollte niemals obsessiv werden. Eine regelrechte Besessenheit führt fast immer zu einem unkontrollierten und problematischen Verhalten. Das wiederum hat in vielen Fällen negative Konsequenzen. Wenn die Besessenheit für ein Hobby beispielsweise so stark ist, dass die Familie vernachlässigt wird. Oder die leidenschaftliche Liebe zu einem anderen Menschen in einen Kontrollzwang ausartet. Wie in allen Dingen des Lebens ist also auch hier der goldene Mittelweg richtig. Leidenschaftliche Gefühle für jemanden oder etwas sind völlig in Ordnung, sofern sie noch Platz und Raum für Anderes lassen. Und wenn sie niemandem schaden. Ein gesundes Mass an Hingabe ist also im Grunde immer positiv. Es hält uns am Leben und schenkt ihm einen Sinn. Oder anders ausgedrückt: Leidenschaftliche Emotionen beflügeln, spornen an und können sogar glücklich machen. Und das natürlich auch im höheren Alter.


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