Warum in meinen Liebesromanen die Heldin 50 plus ist
Heute muss ich darüber schmunzeln. Ich weiss längst, dass sie Recht hatte. Wenn die Hormone auf Trab sind und die Schmetterlinge im Bauch flattern ist man auch mit 50 genauso „von der Rolle“ wie mit 20, 30 oder 40 Jahren. Man starrt fieberhaft aufs Handy und hofft, dass sich der Traumpartner meldet und man seine Stimme hören kann. Man hockt mitten in der Nacht kuschelnd am Strand und vertraut den blitzenden Sternen seine Träume an oder man tanzt engumschlungen auf dem Marktplatz zu selbstgesummten Melodien und macht die Nacht zum Tage, damit bloss nicht endet, was sich so wunderschön anfühlt. Durch die berühmte rosarote Brille sieht man mit 70 genauso entrückt wie mit 17. Soweit so gut. Aber warum schreibe ich dann meine Romane ganz gezielt für Frauen in der Lebensmitte, wenn sich doch in puncto Herzklopfen gar nichts ändert?
Ganz einfach, weil das Drumherum völlig anders ist! Wer sich mit 50plus verliebt, hat im Gegensatz zu einer 20jährigen ein umfangreiches, häufig festgezurrtes Leben. Es gibt Kinder, die flügge sind, Eltern, die einen brauchen, Freunde, mit denen man seit vielen Jahren Gemeinsamkeiten teilt. Man hat eine Arbeit, die Sicherheit gibt, und ein Zuhause, in dem man sich auch wirklich zu Hause fühlt. Man läuft auf vertrauten, ausgetretenen Pfaden, hat in der Liebe jede Menge Erfahrungen und im Kopf drehen sich reichlich Erinnerungen.