Mit Ü50 neue Hobbys entdecken

Die Kinder sind oftmals aus dem Haus und viele Menschen treten auch beruflich bereits kürzer. Die freie Zeit sinnvoll zu nutzen, ist besonders mit zunehmendem Alter wichtig. Die eigenen Interessen und die Umsetzung lang gehegter Wünsche sollten dabei im Vordergrund stehen.

Warum sind Hobbys im Alter wichtig?

Mit zunehmendem Alter sind Hobbys weit mehr als ein hübscher Zeitvertreib. Eine sinnvolle Beschäftigung kann eine Lücke schliessen, die entsteht, wenn mit dem Ruhestand die gewohnte Alltagsroutine wegfällt und sich eine gewisse Lehre breitmacht. Durch die Ausübung eines Hobbys gelingt es, Körper und Geist wachzuhalten und soziale Kontakte zu pflegen, denn die meisten Hobbys machen zusammen mit Gleichgesinnten doppelt Freude.

Eine sinnvolle Freizeitgestaltung hilft dabei, körperlich und geistig fit zu bleiben. Hobbys bringen Struktur in den Tag und die persönlichen Erfolgserlebnisse steigern das Selbstwertgefühl.

Graue Zellen in Form bringen

Unser Gehirn benötigt täglich neue Herausforderungen, um nicht an Leistungsfähigkeit einzubüssen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, geistig aktiv zu bleiben und das logische Denken zu fördern. In beinahe jeder Tageszeitung finden sich klassische Kreuzworträtsel. Suchspiele oder Bilderrätsel verschaffen dem Geist ebenfalls Beschäftigung.

Wenn Sie sich täglich an die Lösung von Sudoku machen, kann keine Langeweile aufkommen, denn jedes Zahlenquadrat verspricht eine neue Herausforderung. Das Zahlenrätsel basiert auf einem einfachen Prinzip.

Bei Sudoku arbeiten Sie mit den Ziffern Eins bis Neun, welche in die vorgegebenen Spielquadrate eingetragen werden müssen. Dabei darf keine Zahl doppelt in einer Reihe oder Spalte erscheinen. Auch in jedem der kleineren Quadrate darf jede Zahl nur einmal vorkommen.

Beim Sudoku ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Verwenden Sie zunächst einen Bleistift, um die Zahlen ggf. ändern zu können. Rätsel mit mehreren vorgegebenen Zahlen liefern Einsteigern Erfolgserlebnisse.

Fingerspitzengefühl beweisen

Modellbau ist ein erfüllendes wie zeitaufwendiges Hobby. Sie können viele Stunden damit verbringen, Autos, Gebäude, Flugzeuge oder Schiffe in der eigenen Hobbywerkstatt detailgetreu nachzubauen.

Aus unzähligen Kleinstteilen ein massstabgetreues Objekt entstehen zu lassen, fördert Kreativität und Motorik. Dabei wird garantiert keine Langeweile aufkommen und auch die Enkel lassen sich für dieses Hobby schnell begeistern.

Immer im Takt bleiben

Musik ist keine Frage des Alters. Die Laune verbessert sich beim Zuhören merklich und die anstehenden Arbeiten gehen viel leichter von der Hand, wenn die Lieblingsmusik den Takt vorgibt.

Die Generation 50+ unterscheidet sich von den Jüngeren in Musikgeschmack und der Art und Weise, die Musik zu konsumieren.

Folgende Musikrichtungen stehen bei Ü50 hoch im Kurs:

• Klassik = 78 Prozent   
• Schlager und Volksmusik = 64 Prozent
• Popmusik = 42 Prozent
• Rockmusik = 42 Prozent
• Dance Musik = 24 Prozent

Jede zweite der im Handel erhältlichen CDs wird von über Fünfzigjährigen gekauft. Die Lieblingshits laufen über CD Player und Schallplattenspieler. Das Streaming von Musikinhalten aus dem Internet bleibt statistisch gesehen den jüngeren vorbehalten.

Wenn Sie musikalisch sind, sollten Sie es nicht beim Musikhören belassen, sondern selbst aktiv werden und ein Instrument erlernen. Wer selbst Musik macht, gewinnt an Lebensfreude. In vielen Familien wird nicht nur zur Weihnachtszeit gemeinsam musiziert.

Vielleicht haben Sie bereits als Kind damit begonnen, ein Instrument zu spielen. Die erworbenen Grundkenntnisse verlernt man nicht. Nun ist es an der Zeit, auf diesem Wissen aufzubauen. Sie werden feststellen, dass das Musizieren mindestens so viel Freude macht wie in Kindertagen.

Wer keine Vorkenntnisse besitzt, wird einiges an Zeit und Geduld investieren müssen. Erlangt dafür aber auch Erfolgserlebnisse, die in der eingefahrenen Routine des Arbeitslebens nicht mehr gegeben sind und sich auch bei der Hausarbeit nicht finden lassen.

Diese Instrumente sind für die Generation 50+ gut geeignet:

• Blockflöte
• Querflöte
• Gitarre
• Klavier
• Geige
• Mundharmonika

Befindet sich in Ihrem Wohnzimmer ein Klavier? Dann liegt es nahe, das Familienerbstück zu entstauben und ihm endlich wieder Töne zu entlocken. Dieses Instrument eignet sich hervorragend für ältere Menschen, denn es bedarf keiner grossen Kraftanstrengung, die Töne zu erzeugen.

Ein einfacher Tastendruck genügt. Sie müssen nicht viel Kraft aufwenden und das Üben ist weniger anstrengend, als dies bei Blasinstrumenten der Fall ist. Hier wäre ein bestimmtes Lungenvolumen notwendig.

Wer ein Klavier in der Wohnung aufstellen möchte, sollte auf den passenden Standort achten. Das Instrument sollte nicht in der Nähe von Heizungsanlagen oder Fenstern stehen. Optimal ist eine Innenwand. An Aussenwänden sollte ein Abstand von mindestens 15 Zentimetern eingehalten werden.

Damit der Klang des Klaviers auch Ihre Zuhörer überzeugt, ist eine regelmässige und korrekte Pflege des Tasteninstruments nicht zu versäumen. Die Tasten werden von Staub befreit. Damit es nicht zu Verkrustungen auf den Klaviertasten kommt, waschen Sie sich vor dem Klavier üben gründlich die Hände.

Bestehen die Tastaturen aus Elfenbein, sind sie sehr empfindlich und sollten nicht mit Scheuermilch und anderen aggressiven Reinigern in Verbindung gebracht werden. Überlassen Sie die Reinigung besser einem Fachmann.

Tanzen – Freude an Bewegung

Tanzen ist die schönste Form, seine Freude an Musik und Bewegung nach aussen zu tragen. Eine angemessene Bewegung ist im Alter besonders wichtig und kann Übergewicht, Stoffwechselstörungen oder Diabetes vorbeugen.

Dabei sollte das Tanzbein nicht nur im heimischen Wohnzimmer geschwungen werden. Teilen Sie Ihre Freude an Bewegung und lernen in der Gruppe neue Tänze kennen und erfreuen sich an klassischen Tanzstilen.

Tanzen in der Gruppe schult Körper und Geist und beugt der drohenden Vereinsamung im Alter vor. Alleinstehende Menschen treffen Gleichgesinnte und erleben ein neues Lebensgefühl. Wer auf Partnersuche ist, hat im Tanzkurs die Chance, mit dem potenziellen Tanzpartner vielleicht auch einen treuen Begleiter für ein gemeinsames Leben zu finden.

Ein bisschen Sport muss sein

Auf Bewegung darf im Alter nicht verzichtet werden. Vielleicht werden Sie nicht mehr an die sportlichen Höchstleistungen vergangener Jahrzehnte anknüpfen können. Wer sportlich aktiv ist, kann sich dem eigenen Fitness-Level angepasste Erfolgserlebnisse bescheren und dabei etwas für seine Gesundheit tun.

Sportmediziner sind der Ansicht, dass die Generation 50+ sich in Ausdauersportarten am leistungsfähigsten zeigt. Damit sind Wandern, Joggen, Schwimmen oder Radfahren ideale Beschäftigungsmöglichkeiten.

Wer sich bislang eher wenig aktiv betätigt hat, sollte sich nicht überfordern und seinen Arzt über die geplante sportliche Betätigung informieren. Beginnen Sie langsam und hören auf Ihren Körper. Zwischen den Trainingseinheiten sollten ausreichend Pausen zur körperlichen Regeneration eingebaut werden.

Wichtig bei der Ausübung des neuen Hobbys ist eine gewisse Regelmässigkeit. Nehmen Sie sich also vor, dreimal wöchentlich laufen zu gehen oder jedes Wochenende eine Radtour zu unternehmen.

Das Älterwerden wird von einer Abnahme der Muskelmasse begleitet. Dies ist vollkommen normal, lässt sich aber aufhalten, wenn Sie zusätzlich leichtes Krafttraining absolvieren. Fitnessstudios bieten entsprechende Kurse.                    

Aktiv und entspannt – zum Hobbygärtner werden

Die Fläche hinter dem Haus wurde bislang weniger genutzt? Dann entdecken Sie mit dem Gärtnern ein erfüllendes Hobby. Die Anlage von Beeten und das Anpflanzen von Blumen und Gemüse macht Freude und kann eine Bereicherung darstellen. Vielleicht entdecken Sie dabei sogar Ihren grünen Daumen und lassen eine wahre Wohlfühloase entstehen.

Schaffen Sie sich einen Rückzugsort, wo Sie im Sommer entspannen können. Obst und Gemüse bald selbst ernten zu können, trägt zu einer bewussten Einstellung bei und macht Lust darauf, selbst zu kochen und gesund und bewusst zu leben.

Damit die Gartenarbeit auch im Alter flott von der Hand geht, sollten einige Dinge beachtet werden:

• Sie belasten den Rücken weniger, wenn Sie ihn gerade halten und dafür leicht in die Knie gehen.
• Gehen Sie bei Arbeiten im Stehen nicht ins Hohlkreuz. Vermeiden Sie über Kopf arbeiten und behelfen sich mit Leiter oder Stehhilfe.
• Schwere Eimer oder Giesskannen werden nicht aus dem Rücken angehoben. Gehen Sie stattdessen in die Hocke und verteilen das Gewicht gleichmässig auf beide Arme.

Fazit

Mit Ü50 bekommen Sie Zeit geschenkt, die Sie sinnvoll nutzen sollten. Im Alter ein neues Hobby zu entdecken, bedeutet eine Bereicherung und schafft Erfolgserlebnisse. Auch beinahe vergessene Hobbys aus der Kindheit können nun ihre Renaissance erleben. Ganz gleich, welcher Aktivität Sie fortan nachgehen, haben Sie Spass dabei und setzen sich angemessene Ziele, die sie nicht überfordern. Noch mehr Freude macht das neue Hobby in der Gruppe mit Gleichgesinnten.