Arzneimittel
Schlafmittel: Diese Risiken sollten Sie kennen
Die Risiken von Schlafmitteln sind ein nicht zu unterschätzendes Thema für jeden, der unter Schlafproblemen leidet. Während die Einnahme von Schlafmitteln für einen erholsamen Schlaf sorgen kann, birgt die Einnahme solcher Mittel aber auch nicht unerhebliche Gesundheitsrisiken. In diesem Artikel soll es darum gehen, was man über die Risiken von Schlafmitteln sowie ihre Zusammensetzung und Einnahme wissen sollte, um die Risiken durch ihre Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.
Schlafmittel: Die Wirkung und ihre Zusammensetzung
Die Zusammensetzung
Die Zusammensetzung von Schlafmitteln ist sehr unterschiedlich und kann je nach Art und Wirkung der Medikamente variieren. Schlafmittel werden in der Regel entwickelt, um den Schlafvorgang zu fördern und dadurch die Schlafqualität zu verbessern.
Einige Mittel basieren auf überwiegend pflanzlichen Wirkstoffen wie beispielsweise Baldrian oder Hopfen, welche eine starke, beruhigende und entspannende Wirkung auf den Körper haben. Solche Mittel, welche auf pflanzlichen Extrakten beruhen, sind in der Regel in frei verkäuflichen Schlafmitteln zu finden und können besonders bei leichten Schlafproblemen hilfreich sein.
Andere Mittel, insbesondere die verschreibungspflichtigen Mittel, enthalten in den meisten Fällen synthetische Wirkstoffe. Dazu gehören beispielsweise Benzodiazepine wie Diazepam, welches die Erregbarkeit von Nervenzellen im Gehirn reduziert oder auch Z-Drugs wie Zolpidem, welches auf ähnliche Weise wirkt. Benzodiazepine sind eine Gruppe von Stoffen, welche beruhigend, angstlösend, krampflösend und schlaffördernd wirken.
Die Wirkung
Zur Behandlung von Schlaflosigkeit werden die verschiedensten Wirkstoffe eingesetzt, welche entsprechend ihren möglichen Nebenwirkungen frei verkäuflich oder verschreibungspflichtig sein können.
Zur Selbstmedikation stehen leichtere Mittel zur Verfügung, darunter Mittel mit pflanzlichen sowie chemischen Wirkstoffen. Pflanzliche Wirkstoffe wie beispielsweise Baldrian, Johanniskraut oder auch die Kombination von Baldrian und Hopfen können bei leichteren Schlafstörungen in der Regel sehr wirkungsvoll verwendet werden. Johanniskraut beeinflusst dabei nachweislich die Botenstoffe im Gehirn und wird auch gerne zur Behandlung von Depressionen verwendet.
Kurzzeitig können auch Wirkstoffe wie Doxylamin oder Diphenhydramin eingenommen werden, welche ursprünglich einmal als Antihistaminika entwickelt wurden. Diese Stoffe sind in der Lage, die Wirkung des Botenstoffs Histamin zu reduzieren, wodurch ein Zustand von Müdigkeit und Beruhigung herbeigeführt wird.
Besonders stärkere und verschreibungspflichtige Schlafmittel, wie beispielsweise Benzodiazepine (z. B. Diazepam oder Flurazepam) sowie Z-Drugs (z. B. Zolpidem, Zaleplon und Zopiclon), wirken im Gehirn, indem sie die Erregbarkeit von Nervenzellen reduzieren und die Wirkungen des körpereigenen Botenstoffs Gamma-Aminobuttersäure (GABA) imitieren.
Allerdings kann es bei der Einnahme der zuvor genannten "Z-Medikamente" zu Nebenwirkungen wie einem beeinträchtigten Reaktionsvermögen, Kopfschmerzen sowie Sehstörungen kommen. Solche Schlafmittel sind darüber hinaus auch noch mit Abhängigkeitsrisiken verbunden und sollten nur unter ärztlicher Kontrolle und auch nur kurzfristig eingenommen werden.
Der Wirkstoff Chloralhydrat hemmt die Wirkung von Acetylcholin im Gehirn, was zu verstärkter Müdigkeit führt. Allerdings hat Chloralhydrat die Eigenschaft, dass es eine schnell nachlassende Wirkung hat und dadurch selten verwendet wird. Barbiturate, welche früher sehr häufig eingesetzt wurden, werden aufgrund ihrer hohen, abhängig machenden Wirkung sowie ihrer geringen Distanz zwischen therapeutischer und tödlicher Dosis heute nicht mehr verwendet.
Worauf bei der Einnahme von Schlafmitteln zu achten ist
Generell gilt, dass schlaffördernde Mittel nach Möglichkeit nicht länger als vier Wochen eingenommen werden sollten, da die Einnahme solcher Mittel über einen längeren Zeitraum zur Abhängigkeit führen kann. Nach Beendigung der Einnahme sollte dann eine schrittweise Absetzung des Mittels erfolgen. Besonders zu vermeiden ist die Einnahme von Alkohol während des Medikamentierens von schlaffördernden Mitteln. Alkohol kann nämlich die Wirkung schlaffördernder Mittel verstärken und es kann darüber hinaus auch zu unkalkulierbaren Wechselwirkungen kommen.
Es ist auch darauf zu achten, dass man schlaffördernde Mittel nur in der vorgegebenen Dosierung zu sich nimmt. Eine Überdosierung sollte in jedem Fall vermieden werden, um mögliche schwere gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Ferner ist darauf zu achten, dass während des Zeitraumes, in der eine Einnahme von Schlafmitteln erfolgt, keine Maschinen wie Autos, Flugzeuge, Schiffe oder Ähnliches bedient werden, da die Reaktionsfähigkeit vermindert sein kann.
Diese Risiken können bei der Einnahme von Schlafmitteln auftreten
Die Einnahme von Schlafmitteln zur Wiederherstellung eines ruhigen und gesunden Schlafes kann ein sinnvolles Mittel sein, damit sich der Körper wieder regenerieren kann. Allerdings kann die Einnahme von schlaffördernden Mitteln besonders über einen längeren Zeitraum hinweg auch Risiken mit sich bringen. Im Nachfolgenden sind die am häufigsten auftretenden Risiken, welche durch die Einnahme von Schlafmitteln entstehen können, aufgeführt.
Risiken bei der Einnahme von Schlafmitteln:
- Schlafmittel-Abhängigkeit: Die Einnahme von verschreibungspflichtigen Schlaftabletten kann (besonders bei längerer Einnahme) zu einer Abhängigkeit führen.
- Nebenwirkungen: Schlafmittel können Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen und Stoffwechselstörungen hervorrufen.
- Fliessender Übergang zu Narkotika und Beruhigungsmitteln: Durch die Einnahme von Schlafmitteln kann es auch zu einer Abhängigkeit von Narkotika und Beruhigungsmitteln kommen.
- Sedierende Wirkung: Die sedierende (beruhigende) Wirkung von Schlafmitteln kann auch noch am Tag nach der Einnahme zu Müdigkeit, Störungen der Koordination und Konzentration, Schwindelgefühl, Benommenheit und Verwirrtheit führen.
- Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und Reaktionsfähigkeit: Die Einnahme von Schlafmitteln kann zu einer Verringerung der Fahrtüchtigkeit und Reaktionsfähigkeit führen.
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