Wohnmodelle für Senioren: Welche Optionen gibt es?

Für Senioren ist es wichtig, die für sie optimalen Wohnmodelle zu wählen, da sie nach der Pensionierung den grössten Teil der Zeit daheim verbringen. 
Wohnmodelle für Senioren: Welche Optionen gibt es?
Altersheim oder Pflegeheim (Bild iStock)

Früher war es in den meisten Ländern üblich, auch in der Schweiz, dass mehrere Generationen unter einem Dach lebten und sich gegenseitig unterstützten. Das ist heute jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Für das Wohnen im Alter gibt es viele Wohnformen. Alters- oder Pflegeheime sind nur eine unter vielen Optionen. 

Welche Wohnmodelle für Senioren gibt es?

Die Auswahl ist gross:

  • barrierefreier oder altersgerechter Umbau der eigenen Wohnung 
  • Umzug in eine seniorengerechte Wohnung 
  • Gründung oder Einzug in eine Alters-WG
  • Alterswohnungen 
  • betreutes Alterswohnen 
  • Altersheim oder Pflegeheim 

Die meisten Senioren würden es wahrscheinlich vorziehen, auch nach der Pensionierung in der eigenen Wohnung zu bleiben. Wenn jedoch die Mobilität nachlässt, bleibt nichts anderes übrig, als die Wohnung altersgerecht oder barrierefrei umzubauen. Zu den gängigen Massnahmen gehören zum Beispiel der Einbau eines Treppenlifts, einer ebenerdigen Dusche, barrierefreie Zugänge zur Haustür und zum Balkon, Haltegriffe an den Wänden und niedrigere Arbeitsflächen in der Küche. 
Trotz eventueller Zuschüsse kosten die Umbauten jedoch viel Geld. 

Oft ist der Umzug in eine seniorengerechte Wohnung die bessere Lösung. Derartige Wohnungen befinden sich meistens in den Innenstädten. Sie sind gut an das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen. Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und kulturelle Einrichtungen sind in der Nähe. Der Zugang zur Haustür ist barrierefrei und es gibt einen Lift. Die Zimmer der Seniorenwohnung haben keine Schwellen, es gibt Haltegriffe und breite Türen. 

Viele Menschen sind im Alter einsam. Die Lösung heisst: Senioren-WG oder Alters-WG. Das funktioniert so ähnlich wie in der bekannten US-Fernsehserie "Golden Girls". Mehrere ältere Menschen leben zusammen. Sie teilen sich Gemeinschaftseinrichtungen wie Küche und Bad,. Zugleich hat aber jedes Mitglied der Senioren-WG sein eigenes Zimmer, in die er oder sie sich zurückziehen kann. Diese Wohnmodelle haben den Vorteil, dass die Bewohner nicht allein sind. Sie können sich gegenseitig unterstützen und haben jemanden zum Plaudern. Ein weiterer Vorteil sind die geringeren Kosten. Die Senioren teilen sich die Ausgaben für Miete, Strom und Nebenkosten. 
Natürlich gibt es auch Nachteile. Diese Wohnform eignet sich nur für Senioren, die körperlich und geistig fit sind und das Leben selbstständig meistern können. Zudem gibt es immer wieder Reibereien, wenn mehrere Menschen auf engem Raum zusammen wohnen. 

Wer im Alter mehr Pflege benötigt, sollte sich für die Option "betreutes Wohnen" entscheiden. Dabei handelt es sich um altersgerechte Wohnungen, die in einer Wohnanlage zusammengefasst sind. Jede Wohnung ist unabhängig von der anderen und mit Küche, Bad und allen anderen notwendigen Einrichtungen ausgestattet. Die Besonderheit dieser Wohnung ist ihre Anbindung an einen Pflegebetrieb. Im Preis der Miete sind bereits grundlegende Dienstleistungen enthalten. Wenn es notwendig ist, können weitere Dienstleistungen dazu gebucht werden. In den Wohnanlagen gibt es Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Bibliothek oder ein Billard- bzw. Spielzimmer oder auch ein Bistro oder kleines Café. Eine Krankenschwester oder Arzt kommt regelmässig vorbei. Die meisten Alterswohnungen liegen in ruhigen Wohngegenden mit vielen Geschäften, Arztpraxen und Parks. 

Altersheim oder Pflegeheim 

Wenn die physischen oder psychischen Kräfte im Alter stark nachlassen, werden manche Senioren rund um die Uhr pflegebedürftig. Das Leben zu Hause wird dadurch unmöglich, weil selbst ein ambulanter Pflegedienst die Arbeit nicht bewältigen kann. Unter solchen Umständen bleibt nichts anderes übrig, als in ein Altersheim oder Pflegeheim umzuziehen. Dort bekommen die alten Menschen rund um die Uhr qualifizierte Pflege und Betreuung und können neue Kontakte knüpfen. Anfangs zögern viele Senioren vor so einem Schritt. Viele blühen aber nach dem Umzugs ins Altersheim regelrecht auf. Das kommt daher, weil sie sich keine Sorgen mehr um den Haushalt und die alltäglichen Pflichten mehr machen müssen und Freundschaften mit anderen Mitbewohnern schliessen können. 

Planen Sie rechtzeitig! 

Für das altersgerechte Wohnen existieren verschiedene Wohnmodelle. Am besten ist es, wenn Sie sich rechtzeitig darüber Gedanken machen wollen, wo und wie Sie im Alter leben wollen. Für seniorengerechte Wohnungen oder Plätzen in Alters- und Pflegeheimen existieren lange Wartelisten. Auch Senioren-WGs sind noch relativ selten. Wenn Sie bereits pensioniert sind, ist es zu spät. Der beste Zeitpunkt, um für das Wohnen im Alter zu planen, ist die Periode rund um den 60. Geburtstag. Gute Planung sichert Ihnen auch als Senior eine Wohnung, in der Sie sich wohlfühlen und gut betreut werden.


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