LEBENSFROHER GARTEN
Den Garten insektenfreundlich gestalten – Gründe und Tipps
Sie bestäuben Pflanzen, sichern die Nahrungsgrundlagen vieler Lebewesen, dienen selbst zahlreichen Tieren als Nahrungsquelle und tragen massgeblich zur Artenvielfalt bei. Durch intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden sowie die zunehmende Versiegelung von Flächen gehen ihre Lebensräume jedoch immer mehr verloren. Umso wichtiger ist es, diesen Entwicklungen im privaten und öffentlichen Raum entgegenzuwirken.
Was macht einen insektenfreundlichen Garten aus?
Ein insektenfreundlich gestalteter Garten bietet vielfältige Lebensräume und Nahrungsquellen. Heimische Blühpflanzen, Wildblumenwiesen, Kräuter und Blühsträucher liefern Nektar und Pollen für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. Auch Totholz, Laubhaufen und kleine, ungestörte Bereiche sind von grossem Wert, da sie Insekten Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten bieten. Auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel sollte verzichtet werden, da diese nicht nur sogenannte Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten schädigen.
Hier sind die drei wichtigsten Tipps zur Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens:
- Heimische, nektarreiche Pflanzen wählen
Besonders wertvoll sind Wildblumen, Kräuter (z. B. Thymian, Salbei) und blühende Sträucher, die von Frühling bis Herbst Nahrung bieten. Heimische Arten sind optimal an die Bedürfnisse einheimischer Insekten angepasst. - Auf Chemie und Versiegelung verzichten
Der Verzicht auf Pestizide, Herbizide und Kunstdünger schützt Insekten und Bodenleben. Versiegelte Flächen wie Schottergärten oder betonierte Bereiche sollten minimiert und – wenn möglich – in Grünflächen umgewandelt werden. - Natürliche Rückzugsorte schaffen
Totholz, Laubhaufen, Wildhecken, Steinhaufen oder kleine wilde Ecken bieten Verstecke, Brut- und Überwinterungsplätze. Auch ein Insektenhotel kann eine gute Lösung sein, solche Plätze im eigenen Garten zu schaffen. Eine einfache Wasserquelle wie eine flache Schale mit Steinen hilft ausserdem vielen Insekten beim Überleben. - Todesfallen entfernen
Insektenfallen wie UV-Lampen, Klebestreifen oder Duftköder töten nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten und sind daher zu entfernen. Stattdessen empfiehlt sich eine natürliche Mückenabwehr durch Pflanzen wie Zitronenmelisse, Rosmarin oder Walnuss, die stechende Insekten vertreiben und gleichzeitig Nützlingen Nahrung bieten.
Ein weiterer Hinweis:
Auch Lichtverschmutzung kann Insekten schaden, da sie wie magisch von Lichtquellen angezogen werden. Nicht selten passiert es, dass sie bis zur Erschöpfung um die Beleuchtung schwirren oder in die Lampen krabbeln. Eine zeitgesteuerte Beleuchtung reduziert dieses Risiko und spart Strom.
Vorteile für Gartenbesitzer
Ein insektenfreundlicher Garten bietet nicht nur ökologischen Nutzen, sondern auch zahlreiche Vorteile für den Besitzer. Er sorgt für eine höhere Pflanzenvielfalt und damit für bunte, lebendige Grünflächen, die das Auge erfreuen und das Wohlbefinden steigern. Durch die Förderung von Bestäubern wie Bienen und Schmetterlingen blühen Obstbäume, Gemüse und Beerenpflanzen gesünder und tragen zu einer besseren Ernte bei. Naturnahe Gärten benötigen oft weniger Pflege, da Wildblumenwiesen, Sträucher und Kräuter robust und an den Standort angepasst sind. Zudem entsteht ein harmonischer Lebensraum, der die Möglichkeit bietet, Tiere zu beobachten und die eigene Verbindung zur Natur zu stärken.
Welche Insekten leben in heimischen Gärten?
In heimischen Gärten leben zahlreiche Insektenarten, darunter Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer, Florfliegen, Marienkäfer, Wespen, Ameisen, Schwebfliegen und viele mehr. Viele dieser Arten sind für den Garten besonders nützlich: Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sorgen für die Befruchtung von Obst, Gemüse und Blütenpflanzen, während Marienkäfer, Florfliegen und andere räuberische Insekten Schädlinge wie Blattläuse oder Raupen kontrollieren. Auch Regenwürmer und bestimmte Käferarten tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei, indem sie Humus auflockern und Nährstoffe recyceln. Auf diese Weise unterstützen heimische Insekten die Gesundheit des Gartens und tragen indirekt zum Erhalt der Biodiversität bei.
Der insektenfreundliche Garten als wichtiger Trend
Der Trend entwickelt sich erfreulicherweise wieder weg von stark versiegelten, pflegeleichten Flächen aus Stein und Beton hin zu naturnahen Gärten. Statt Schotterflächen entstehen vermehrt lebendige Grünräume, die zahlreichen Tierarten einen Lebensraum bieten. Dieser Wandel spiegelt ein wachsendes Umweltbewusstsein und die Erkenntnis wider, dass bereits kleine Veränderungen eine grosse Wirkung entfalten können.
Ein insektenfreundlich gestalteter Garten leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz natürlicher Ökosysteme. Gleichzeitig entsteht ein lebendiger, naturnaher Raum, der nicht nur ökologischen Nutzen bringt, sondern auch ästhetische und klimatische Vorteile mit sich bringt.
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