Haartransplantation: Ist sie die Investition wert?
Haartransplantation: Definition
Als Haartransplantation wird das Verpflanzen eigener Haare an eine andere Hautstelle bezeichnet. Auf dem Kopf wird die Verpflanzung vorgenommen, wenn ein Bereich durch Haarverlust völlig kahl ist oder nur noch ausgedünnten Haarwuchs aufweist. Das Verfahren ist aufwändig und wird nur bei medizinischer Notwendigkeit von der Krankenkasse bezahlt.
Bevor Haare verpflanzt werden, muss mit Betroffenen ausführlich über alternative Behandlungsmethoden gegen Haarverlust geredet werden. Denn mit dem Eingriff sind Risiken verbunden. Vor allem bei erblich bedingtem Haarausfall kann das Problem in einigen Fällen nicht mit dem Verpflanzen der Haare behoben werden. Ebenfalls muss das entnommene Haar an der Wurzel intakt sein, um überhaupt an der neuen Stelle weiterzuwachsen.
Wann kommt eine Haartransplantation infrage?
Den Wunsch nach einer Eigenhaarverpflanzung haben überwiegend Männer mit erblich bedingtem Haarausfall. Selten erleben auch Frauen mit hormonell bedingtem Haarausfall psychischen Leidensdruck. Ihnen hilft eine Haarverdichtung, während bei Männern mit grosser Glatze oder tiefen Geheimratsecken eher eine flächige und vollständige Verpflanzung hilfreich ist.
Eine medizinische Ausnahme sind haarlose Narben. Sie kommen nach Unfällen, Brandverletzungen oder Bestrahlungsbehandlungen vor. Es handelt sich beim Eingriff um eine kosmetische Therapie. Dennoch ist dies wie jede Operation mit Risiken verbunden. Ob der richtige Zeitpunkt für eine Eigenhaarverpflanzung ist, kann nur ein Dermatologe und Experte für Haartransplantationen feststellen.
Wer führt Haartransplantationen durch?
In der Schweiz bieten mehrere Fachkliniken Haartransplantationen an. Dort betrachtet der Facharzt zunächst das Stadium des Haarverlustes. Es werden andere körperliche Erkrankungen besprochen und durch gründliche Diagnose ausgeschlossen. Nicht jeder Patient mit dem Verlangen nach einer Eigenhaarverpflanzung kommt für den Eingriff infrage. Allerdings hilft möglicherweise eine andere Behandlung, um die Haare bald wieder voller aussehen zu lassen.
Vor dem Eingriff erfolgen nochmals gründliche Untersuchungen in der Fachklinik. Zunächst bekommen die Patienten nun ein Beruhigungsmittel, nach etwa einer Viertelstunde eine örtliche Betäubung. Die eigentliche Prozedur dauert je nach Grösse des zu behandelnden Bereichs zwei bis sechs Stunden. Anschliessend sind noch einige Stunden völlige Ruhe nötig, damit der Heilungsprozess an den Verpflanzungsstellen erfolgreich beginnen kann.
Wie lange hält das Haar nach Haartransplantationen?
In den ersten Wochen nach der Eigenhaarverpflanzung fallen viele Haare aus. Das erschrickt manche Personen, ist aber völlig normal und ein Zeichen für den Behandlungserfolg. In dieser Zeit dürfen die Haare erst nach einer Woche vorsichtig gewaschen und keinesfalls gerubbelt werden. Nach vier Wochen normalisiert sich der Wechsel aus Haarausfall und Haarwachstum. Insgesamt ist mit bis zu vier Monaten Dauer bis zur vollständigen Heilung zu rechnen.
Ab jetzt bleiben die verpflanzten Haare im besten Fall lebenslang erhalten. Jedoch ist dies nur möglich, wenn sich der Prozess des Haarverlustes nicht an anderen Bereichen schleichend oder schnell fortsetzt. Insgesamt beträgt die Lebensdauer intakter und gut genährter Haare zwei bis sieben Jahre. Haarverlust von bis zu 100 Haaren täglich ist weiterhin kein Grund zur Sorge. Sobald sich dies beschleunigt, muss ein Mediziner mögliche andere Ursachen und besser geeignete Behandlungsmethoden finden.
Alternativen bei Haarausfall
Der Kampf gegen fortschreitenden Haarverlust ist für Betroffene vor allem aus seelischem Leidensdruck wichtig. Sie greifen vor allem auf die folgenden drei Methoden zurück:
Medikamente
Gegen hormonell bedingten Haarverlust können Medikamente eingesetzt werden. Diese balancieren den Hormonspiegel aus. Zum Beispiel greifen viele betroffene Frauen während der Wechseljahre auf diese vorübergehende Hilfe zurück. Gängige Wirkstoffe mit Stopp oder Verlangsamung des Haarausfalls sind zum Beispiel Präparate mit Koffein, Minoxidil oder solche mit Hirseextrakt.
Hausmittel
Bewährte Hausmittel gegen Haarausfall wirken buchstäblich an der Wurzel des Problems. Zum Beispiel regt Kaffeesatz das Haarwachstum an. Spülungen mit Brennnessel oder Zwiebelsaft beleben die Kopfhaut. Aloe vera ist ideal gegen trockene Kopfhaut. Kokosöl schützt die noch vorhandenen Haare vor Austrocknen und Umwelteinflüssen.
Haargesunde Ernährung
Wenn sich kahle Stellen auf dem Kopf zeigen, hat der Prozess des Haarverlustes bereits Monate vorher begonnen. Über die Ernährung kann der Prozess gestoppt und bestenfalls umgekehrt werden. Empfehlenswert sind zum Beispiel diese Lebensmittel:
- Eier zur Anregung der Kollagenproduktion, viermal pro Woche gekocht oder pochiert
- Leinsamen für die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
- Kürbiskerne für ein starkes Immunsystem und aktive Zellerneuerung
- Obst wie Mango (mit viel Kieselerde), Feigen (mit viel Eisen und Spurenelementen) oder Beeren (mit Vitamin C und Antioxidantien)
- Grünes Gemüse (Spinat, Kohl, Blattsalat) zur Anregung der Keratinproduktion
- Avocado (Butterfrucht) für bessere Sauerstoffversorgung der Kopfhaut
Fazit:
Eine Haartransplantation ist die letzte Rettung gegen sichtbaren Haarausfall. Alternativen können langsam und nachhaltig den Prozess aufhalten, entweder medikamentös oder über die Ernährung. Wichtig ist die Verpflanzung von Eigenhaar dann, wenn durch schütteres Haar oder Glatzenbildung ein starker psychischer Leidensdruck entsteht.
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