KOMMUNIKATION
Handys und Smartphones für Senioren
Ebenso leidet auch die Feinmotorik. Solche Geräte gibt es, schreibt Sven Schirmer in der «BILD».
BILD stellt die neuesten Modelle vom Mobile World Congress vor - und gibt Tipps, wie Sie aus einem "normalen" Smartphone ein Handy für Ältere machen.
Wer denkt, alte Menschen interessieren sich nicht mehr für moderne Technologie der irrt. Kurse zu den Themen "Ältere und Technik/Internet" erfreuen sich über immer mehr Teilnehmer. Intensiv verfolgen viele ältere Menschen zudem was ihrer Kinder und Enkel mit Smartphone und Tablet so alles anstellen.
Vor allem das mobile Telefonieren, das zu Jugendzeiten der heutigen Senioren undenkbar war, macht die Kommunikation auch für die ältere Generation einfacher.
Was ist bei mobilen Telefonen für Ältere zu beachten?
Sie sind ein wenig aus der Mode, aber viele Handys für Senioren verfügen über einen Klappmechanismus. So müssen die Nutzer bei einem eingehenden Anruf nur das Gerät aufklappen und keinen weiteren Knopf mehr suchen. Die Klappfunktion beendet zudem das Gespräch und löst zugleich die Tastensperre aus.
Für motorisch eingeschränkte Menschen, die eventuell zusätzlich nicht mehr so gut sehen, ist das besser als die winzigen Schieberegler oder Schalter an anderen Mobiltelefonen. In jeden Fall sollte ein Senioren-Handy über grosse Tasten verfügen und im Idealfall auch spezielle Tasten für Schnellwahl besitzen.
Da verwundert es nicht, dass Doro, der Marktführer bei Senioren-Handys, mit dem 6050 eine neues Klapphandy vorgestellt hat. Das Doro 6050 ist auf die Anforderungen von älteren Menschen ausgerichtet. 2,8-Zoll-Display mit grosser Schrift und grossen, kontrastierende Tasten, die es auch ermöglichen sollen bei schlechter Motorik mal eine SMS zu schreiben.
Auch interessant für Senioren: Das Gerät verfügt über eine Blacklisting-Funktion, mit der sich Verkaufsanrufe oder andere lästige Anfragen problemlos blockieren lassen. Statt eines Kabels zum Aufladen hat das 6050 zudem, wie viele andere Seniorenhandys auch, eine Ladeschale, auf der man es einfach ablegen kann. Auch das erleichtert ebenfalls die Bedienung.
Hilfe im Notfall
Wichtig für Senioren ist auch eine Notruffunktion. Das ist meist ein ausgewählter Knopf, der im Notfall (Sturz, Unwohlsein) alle gespeicherten Notrufnummern einmal durchwählt. Das Problem: Bei manchen Modellen wird die Kette unterbrochen, wenn auf einer der Nummern eine Mailbox antwortet.
Beim Kauf sollte der Nutzer darauf achten, dass das Telefon weiter Notrufnummern wählt, wenn niemand abhebt. Auch für den Kontakt zu der Familie kann ein Handy oder Smartphone ein Segen sein. Soll es doch ein Smartphone sein, dann lohnt sich ein Blick auf Geräte von Herstellern, wie eben Doro oder auch Emporia und Swisstone, die sich auf ältere Menschen als Zielgruppe spezialisiert haben.
Dort gibt es vor allem ein angepasstes Betriebssystem, bei dem besonders grosse App- und Funktionssymbole die Bedienung erleichtern sollen. Es muss aber nicht zwingend ein spezielles Senioren-Telefon sein! Auch handelsübliche Android-Smartphones können mit Hilfe von bestimmten Einstellungen oder sogenannten App-Launchern altersgerecht gemacht werden.
Beim Einrichten könnten hier vielleicht Freunde oder Familienmitglieder helfen. Ein Beispiel: Gehen Sie zum Menüpunkt "Display" in den "Einstellungen". Hier kann die allgemeine Schriftgrösse in verschiedenen Stufen eingestellt werden. Bei einigen Hersteller findet sich dies unter "Erweiterte Einstellungen" oder "Design". Das hilft in vielen Fällen bereits.
Eigene Lösungen von Samsung und Apple
Einen eigenen Weg geht Marktführer Samsung. Die Südkoreaner statten ihre Smartphones ab Werk mit einer "einfacher Modus" genannten Bedienlösung aus. In diesem Modus gibt es eine übersichtliche Startseite und mit grösseren App-Symbolen statt komplexer Menüs.
Ausserdem ist eine Notruf-SMS-Funktion enthalten. Auch Apples iPhones besitzen integrierte "Bedienungshilfen", die bereits vielen älteren Menschen die Apple-Welt näher bringen könnte. Sie sind in den "Einstellungen" zu finden. "Zoom" vergrössert beispielsweise jeden Bildausschnitt und macht die Bedienung auch bei schwachem Augenlicht und unruhiger Hand einfacher.
Ist "VoiceOver" aktiviert, werden ausgewählte Bildschirmobjekte von einer Stimme erklärt oder eingehenden Mitteilungen vorgelesen.
Top: Das iPhone bietet darüber hinaus eine dezidierte Unterstützung für moderne Hörgeräte an. Spezielle Apps passen einen Grossteil der Oberfläche des gesamten Smartphones so an, dass der Nutzer nur noch mit extrem grossen Symbolen und einfachen Gesten arbeiten muss.
Jetzt abonnieren und gewinnen!
Melden Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter an und nehmen Sie automatisch an der nächsten Verlosung des Preisrätsels teil.