Kneipp Therapie - so geht Wassertreten

Kneipp-Therapie, auch Wassertreten genannt, wirkt körperlichen Beschwerden entgegen. Dieser Beitrag wird auf die Geschichte und Anwendung eingehen.
Kneipp Therapie - so geht Wassertreten
Positive Auswirkungen von Wassertreten (Bild iStock)

Kneipp-Therapie, auch Wassertreten genannt, wirkt körperlichen Beschwerden entgegen. Dieser Beitrag wird auf die Geschichte und Anwendung eingehen.

Was ist Kneipp-Therapie?

Die Kneipp-Therapie lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen und wurde damals nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp benannt. Sie beinhaltet viele Anwendungen mithilfe von Wasser, aber wir beziehen uns hier auf die bekannteste Methode: das Wassertreten. Diese war zwar schon vor Kneipp eine verbreitete Methode in der Medizin, wurde aber durch ihn populär gemacht. Es kann in vielen Bereichen angewandt werden, ist aber vor allem für die Beine sehr gut. Es ist gut für die Bewegung, den Kreislauf und wirkt präventiv bei vielen Krankheiten.

Becken für die Kneipp-Therapie lassen sich vor allem in Kurorten finden, aber auch in öffentlichen Bädern. Sie können als eigenständiges Sportbecken vorkommen, aber auch an bereits bestehende Gewässer angebaut sein, wie zum Beispiel ruhig fliessende Bäche. Sie können diese Therapie aber auch ganz einfach zu Hause in der Badewanne machen.

Durchführen des Kneippen

Kneipp-Therapie vereint verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die bekannteste darunter ist das Wassertreten. Dabei gibt es spezielle Becken, sogenannte Kneipp-Anlagen. Diese sind bis zur Hälfte der Wade mit Wasser gefüllt und haben ein Geländer zum Festhalten. Oder man macht es einfach zu Hause.

Man geht durch das kalte Wasser hindurch und hebt dabei immer ein Bein komplett aus dem Wasser. Dabei den Fuss leicht nach unten angewinkelt halten, wie bei einem Storch. Diese Position sollte man dann für 20 bis 30 Sekunden halten und dann das Bein wechseln. Durch den Temperaturunterschied zwischen dem kalten Wasser und der wärmeren Luft entsteht dann der gewünschte Effekt.

Sobald man fertig ist, sollte man das Wasser nur abstreifen, sich aber nicht abtrocknen. Dadurch würde der Effekt verloren gehen, welcher durch das Kneippen entstanden ist. Lieber direkt wieder Socken und Schuhe anziehen und Sie werden ein Wärmegefühl verspüren, welches durch die vorherige Bewegung im Wasser entstanden ist. Auch danach sollte man sich nicht sofort entspannen, sondern noch einige Schritte laufen.

Positive Auswirkungen von Wassertreten

In diesem Abschnitt werden wir Ihnen noch einige bekannte Wirkungen der Kneipp-Therapie näherbringen. Überraschenderweise hat diese einfache Methode viele positive Auswirkungen auf den Körper. Dies gilt für Jung und Alt, das Kneippen kennt dabei keine Grenzen und ist bei jeder Altersgruppe gleichermassen erfolgreich.

1. Kreislauf antreiben

Der ständige Unterschied zwischen den Temperaturen ist gut, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Die Blutgefässe an den unteren Beinen werden angeregt, die Venen werden gestärkt. Dies kann vor allem Kreislaufproblemen und Bluthochdruck entgegenwirken, denn durch die Bewegung und den Wechsel der Temperaturen wird die Durchblutung gefördert.

Das Kneippen ist vor allem an wärmeren Tagen empfehlenswert. Dadurch ist der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft noch grösser und der gewünschte Effekt kann eintreten. Durch die allgemein gerade Haltung fällt einem auch das Atmen leichter. Dies in Kombination mit dem angeregtem Blutkreislauf hat eine grossartige Wirkung auf den Körper und erleichtert die Versorgung der einzelnen Organe mit Sauerstoff.

2. Muskeln aufbauen

Durch die Beinbewegung beim Kneippen wird natürlich auch die Muskulatur angesprochen. Es sind keine hektischen Bewegungen, was vor allem im Alter sehr praktisch ist. Aber die regelmässige Bewegung der Beine, das Anziehen der Knie und der Widerstand des Wassers sind sehr gut, um die Beine zu stärken. Je höher der Wasserstand, desto schwieriger natürlich auch die Bewegung. Wenn Sie dies aber zu Hause durchführen, können Sie das selbst entscheiden.

Die Bewegung hilft auch gegen Krampfadern, welche im Alter immer wieder zu Problemen führen können. Durch die regelmässige Wassertherapie können diese gelindert werden. Es ist ebenfalls gut für das Lymphsystem. Dies kann vor allem schweren Beinen entgegenwirken, oder auch Krankheiten wie Lipödem.

3. Allgemeine Abwehrkräfte und das Wohlbefinden stärken

Der Kneipp-Therapie werden noch viele andere positive Effekte nachgesagt. Diese sind unter anderem das Lindern von Migräne, Hilfe bei Schlafproblemen oder die Stärkung des Immunsystems. Einige davon sind nicht direkt nachgewiesen und können je nach Person verschieden sein. Dennoch, das Kneippen deckt durch seine einfache Durchführung und ruhigen Bewegungen eine grosse Altersgruppe ab. Jeder kann sich daran versuchen.

Wann sollte es vermieden werden?

Kneippen hat im Allgemeinen sehr positive Effekte, sollte aber bei bestimmten körperlichen Beschwerden vermieden werden. Dies betrifft die Menstruationszeit, bei Problemen mit den Nieren oder der Blase oder wenn einem zu kalt ist und man sehr schnell fröstelt. Wenn dies auf Sie zutrifft, sprechen Sie vorher lieber mit einem Experten oder Ihrem Arzt, ob sich eine Kneipp-Therapie lohnen würde.


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