Schmerzen
Migräne: Hilfe bei quälenden Kopfschmerzen
Was ist Migräne?
Bei der Erkrankung handelt es sich um einen anfallsartigen, sich wiederholenden Kopfschmerz, der als intensiv und pulsierend wahrgenommen wird. Er tritt halbseitig auf und wird nicht selten von Übelkeit, Erbrechen sowie Geräusch- und Lichtempfindlichkeit begleitet. Die korrekte Diagnose der Beschwerden ist nicht einfach, denn sie müssen von Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen und Schmerzen aus verschiedenen externen Gründen abgegrenzt werden. Dabei kann die sogenannte "Aura" einen guten Hinweis geben - dem Anfall vorgelagerte Seh- und Sinnesstörungen, die allerdings nicht alle Betroffenen haben. Eine klare Diagnose ist oft eine Erleichterung, da sie eine angepasste Therapie ermöglicht. Denn diese Form des Kopfschmerzes stellt für Betroffene oft eine grosse Belastung dar, besonders wenn sie mehrfach im Monat auftritt und über mehrere Tage anhält. Aufgrund der starken Schmerzen und weiterer Symptome sind Patienten oft den gesamten Anfall über ans Bett gefesselt, wobei Dunkelheit und Ruhe unabdingbar sind. Frauen sind ungefähr doppelt so oft betroffen wie Männer, Kinder hingegen nur selten.
Ursachen und Risiken
Die Ursachen für die Erkrankung sind bislang noch nicht geklärt. Es gibt Parallelen zur Epilepsie, doch auch diese sind noch Gegenstand der Forschung. Möglicherweise handelt es sich um eine Übererregung bestimmter Nerven im Gehirn, auch Entzündungsreaktionen könnten dabei relevant sein. Nach neuen Studien spielt auch Genetik eine Rolle, denn zumindest ein Risiko zu erkranken wird offensichtlich vererbt - Forscher gehen von ungefähr 50 Prozent aus.
Migräneattacken haben oft konkrete Auslöser, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Häufig sind Stress, unregelmässiger oder zu wenig Schlaf sowie Faktoren bei der Ernährung. Insbesondere Unterzucker und zu wenig Kohlenhydrate in der Ernährung können Attacken begünstigen. Weitere typische Auslöser sind Flüssigkeitsmangel, bestimmte Getränke wie etwa Rotwein, Wetter- oder Hormonveränderungen, beispielsweise im Rahmen der Menstruation. Um die Auslöser für sich persönlich zu identifizieren, ist es für Betroffene sinnvoll, ein Migränetagebuch zu führen. Oftmals kann die Anzahl der Tage mit Beschwerden bereits auf diese Art reduziert werden.
Hilfsmittel bei schweren Kopfschmerzen
Während bei Spannungskopfschmerzen oftmals Ruhe und Schlaf oder frei verkäufliche Mittel wie Ibuprofen oder Aspirin ausreichen, sieht es bei Migränekopfschmerzen anders aus. Gewöhnliche Schmerzmittel sind lediglich gegen leichte bis mittlere Anfälle wirksam. Hier versagen die meisten üblichen Lösungen, sodass Betroffene sich anderweitig helfen müssen. Das geschieht einerseits durch eine medikamentöse Therapie mit sogenannten Triptanen, die in unterschiedlicher Form zum Einsatz kommen. Als Alternative gelten Ditane, vor allem bei schweren Anfällen. Beide Pharmazeutika sollten möglichst rasch zu Beginn einer Attacke eingenommen werden. Weitere Medikamente werden aktuell auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Einige Patienten bekommen zudem Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen verschrieben, sofern diese Symptome stärker ausgeprägt sind. Sind die Anfälle häufig und quälend, kann auch eine prophylaktische Medikamenteneinnahme angezeigt sein. Dabei werden bestimmte Antidepressiva sowie Medikamente gegen Epilepsie oder Betablocker eingesetzt - welche die beste Wirkung zeigen, muss individuell ermittelt werden. Schmerzmittel bergen das Risiko von durch sie selbst ausgelösten Schmerzen immer dann, wenn sie zu häufig eingenommen werden.
Nichtmedikamentöse Therapieansätze zielen oft auf Entspannungsfaktoren ab, wobei die progressive Muskelentspannung als am wirksamsten gilt. Einige Betroffene beschreiben eine abmildernde Wirkung der Kombination von Koffein und Vitamin C, beispielsweise mit einem starken Kaffee oder Energydrink in Verbindung mit Zitronensäure oder einem entsprechenden Präparat zu Beginn der Attacke. Allerdings zeigt die Anwendung nur bei einem Teil der Patienten Wirkung, bei anderen kann Koffein als Auslöser fungieren. Dunkelheit, Ruhe und ein kühles Tuch auf der betroffenen Seite können die Beschwerden während eines Anfalls abmildern.
Fazit
Zwar sind die Attacken nicht heilbar, doch Betroffene sind ihnen auch nicht wehrlos ausgesetzt. Wer seinen Körper gut kennt und auf die Anzeichen achtet, kann mit den richtigen Mitteln frühzeitig entgegenwirken und dafür sorgen, dass der Alltag nicht übermässig beeinträchtigt wird.
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