ALTERSVORSORGE
Rente und private Altersvorsorge online verwalten
im Zuge dessen soll es zukünftig unter anderem ein Online-Rentenkonto geben. Anbieter von Finanzprodukten für private Vorsorgeformen sind da bereits einige Schritte weiter.
Digitale Rentenübersicht geplant
Bereits im August dieses Jahres fand im Bundesarbeitsministerium eine Anhörung zu einem Gesetzesentwurf statt, der die Alterssicherung modernisieren soll. Wesentlicher Bestandteil der Anhörung war die Einführung einer digitalen Rentenübersicht. Mit der Übersicht sollen die Rentenansprüche der Einzahler auf einen Blick im Netz einsehbar sein.
Nachdem das Gesetz im November im Bundestag beschlossen wurde, ist zunächst eine Testphase geplant. Sie soll 21 Monate nach dem Inkrafttreten beginnen, das wäre im Herbst 2022. Zuvor muss noch eine zentrale Stelle für die Online-Rentenübersicht ins Leben gerufen werden, die bis zu diesem Zeitpunkt das Portal aufbaut und strukturiert sowie die Schnittstellen definiert. Im Anschluss daran ist eine freiwillige Testphase geplant. Die für alle Beteiligten verbindliche Version der digitalen Rentenübersicht soll dann voraussichtlich 2023 online gehen.
Bisher ist es bereits möglich, auf der Website der Deutschen Rentenversicherung Anträge online zu stellen und diese zu bearbeiten. Ausserdem können die Einzahler Rentenunterlagen anfordern oder einen Beratungstermin vereinbaren.
Onlineservices der Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister
Banken und Versicherungen bieten ihren Kunden schon seit Längerem die Möglichkeit, ihre private Altersvorsorge online zu verwalten – vom heimischen PC aus ebenso wie mit dem Tablet oder dem Smartphone.
So hält die Deutsche Bank für ihre Privatkunden die digitale Vermögensverwaltung ROBIN bereit. Sie versetzt Nutzer in die Lage, ihr mittel- und langfristiges Anlagevermögen selbst zu managen.
Mit dem Robo-Advisor kann Anlagekapital flexibel investiert oder ausgezahlt werden, ohne die damit verbundenen üblichen Gebühren oder Kündigungsfristen. Daueraufträge und Überweisungen sind ebenfalls möglich. Die Risikosteuerung erfolgt mithilfe von Algorithmen, die individuelle Risikobereitschaft des Nutzers wird dabei berücksichtigt.
Mit ROBIN investieren Anleger in breit gestreute ETFs, aber auch in Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Für die Nutzung fallen jährlich 0,75 Prozent Vergütung an, hinzu kommen Kosten für bestimmte Finanzprodukte. Dafür entfallen Ausgabeaufschläge und Depotgebühren.
Bei der Zurich Gruppe Deutschland können Kunden ihre Verträge online einsehen, nachdem sie sich für das Kundenportal des Versicherers registriert haben. Danach erhalten sie ein Kundenkonto fürs Portal sowie ein Postfach, welches alle Dokumente zu den abgeschlossenen Versicherungen enthält und auf das von überall zugegriffen werden kann. Ausserdem ist es möglich, Lebensversicherungen wieder zu aktivieren oder Beitragsbescheinigungen für die Steuererklärung online zu bestellen.
Auch Finanzdienstleister wie die tecis Finanzdienstleistungen AG haben schon seit Längerem Software-Tools für ihre Kunden im Angebot. Bei tecis ist es eine App namens „mytecis“, die alle Konten und Online-Depots des Nutzers bündelt. Darüber hinaus können mit der App Versicherungsverträge digital archiviert werden.
Die Anmeldung erfolgt ganz einfach per Fingerabdruckverfahren. Laut tecis werden die sensiblen Daten in zertifizierten Rechenzentren gelagert, unter dauerhafter Überwachung der nötigen Sicherheitsstandards.