So gelingt die Trauerbewältigung

Manchmal würde man sich wünschen, gemeinsam mit den geliebten Menschen in seinem Leben, das ewige Leben zu haben, um sich nicht mit dem Thema der Trauer auseinandersetzen zu müssen.
Was tun, wen die Trauer zu stark wird?
Was tun, wen die Trauer zu stark wird? – (Bild von NoName_13 auf Pixabay)

Denn, einen geliebten Menschen oder auch ein geliebtes Tier zu verlieren ist ein Schicksalsschlag, den niemand wirklich nachvollziehen kann. Selbst dann nicht, wenn man selbst einen Menschen oder ein Tier verloren hat, was an der Tatsache liegt, dass jeder Mensch anders trauert und somit andere Methoden der Trauerbewältigung für sich anwendet.

So unrealistisch es in den unmittelbaren Momenten nach dem Verlust auch klingen mag – die Trauer zu bewältigen, ist möglich. Eine wichtige Rolle dafür spielt nicht nur die Tatsache, dass die Trauernden Methoden finden, die ihnen bei der Trauerbewältigung helfen, sondern dass sie sich selbst Zeit geben, liebevoll mit sich umgehen und die Gefühle leben, die sie spüren.

Jeder trauert anders

Es ist wichtig, immer wieder zu unterstreichen, dass jeder Mensch anders trauert und somit auch jeweils anders mit dem Verlust eines geliebten Menschen oder Tiers umgeht. Bei der Trauer an und für sich handelt es sich um eine vollkommen normale und – zu derselben Zeit - richtige, wichtige und gesunde Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen oder eines Tiers.

Trauer steht aber nicht immer im Zusammenhang mit dem Tod. Sie kann auch dann aufkommen, wenn:

  • eine Freundschaft zerbricht
  • eine Beziehung endet
  • ein Kontaktabbruch stattfindet
  • etc.

Wie Trauernde auf einen Verlust und auf die damit einhergehenden Gefühle reagieren, kann nie voll und ganz vorhergesagt werden. Deshalb ist es vollkommen richtig zu sagen, dass jeder Mensch anders trauert.

Taucht man noch tiefer in die Trauerbewältigung ein, ist es wichtig zu wissen, dass auch Menschen, die bereits getrauert haben, bei einem erneuten Trauerfall nicht sagen können, wie sie reagieren werden. Denn, wie ein Mensch trauert kommt immer darauf an:

  • ob sich der Trauernde auf den Verlust vorbereiten konnte.
  • ob sich der Trauernde mit der Person im Guten getrennt hat, oder einen letzten Streit immer wieder im Hinterkopf hat.
  • wie nahe der Trauernde der Person oder dem Tier stand, das er verloren hat.
  • ob es ein natürlicher Tod oder beispielsweise ein Unfall war.
  • etc.

Sprich: Viele unterschiedliche Faktoren und Rahmenbedingungen können beeinflussen, wie Menschen trauern.

Welche Gefühle entstehen bei Trauer?

Gefühle, die bei Trauer entstehen, können viele Unterschiedliche sein. Oft berichten Trauernde von Gefühlen wie:

  • Traurigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Freudlosigkeit

Oft fühlen sich die Trauernden leer und manchmal machen sich auch Wut und Ärger in ihnen breit. Auch das ist vollkommen normal.

In vielen Fällen haben die Trauernden zudem das Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können und sich für den Rest ihres Lebens von einem Tag zum anderen hangeln zu müssen. Doch, die gute Nachricht ist, dass es Wege der Trauerverarbeitung gibt, die Trauernde nutzen können.

Wichtig ist es zudem, sich anderen Menschen anzuvertrauen und nicht das Gefühl zu haben, alleine mit der Trauer klarkommen zu müssen.

Methoden für die Trauerbewältigung

Wie bereits erwähnt, gibt es durchaus einige Methoden, die Trauernde anwenden können, um ihre Trauer zu bewältigen und nach und nach immer mehr das Licht am Ende des dunklen Tunnels zu sehen.

Reden mit anderen Menschen

Wie bereits erwähnt, spielt es für die Bewältigung der Trauer eine wichtige Rolle, sich an andere Menschen zu wenden und diesen zu vertrauen.

Manchmal haben Trauernde das Gefühl, dass es das Licht, von dem immer so viele reden, am Ende des Tunnels gar nicht gibt und, dass sie dazu verdammt sind, auf Ewigkeiten in dem dunklen Tunnel herumzuirren. In diesen Zeiten – es handelt sich meist um die unmittelbare Zeit nach dem Einsetzen der Trauer – ist es wichtig, auf andere Menschen vertrauen zu können, die den Weg weisen. Menschen, die:

  • zuhören – denn das Reden über die eigenen Gefühle, wenn die Trauer aufkommt, ist sehr wichtig. Nicht umsonst sagt man so schön, dass man sich etwas von der Seele redet.
  • Ratschläge geben
  • Erinnerungen teilen
  • da sind
  • kochen
  • anderweitig unterstützen

und somit nach und nach bei den Schritten helfen, die notwendig sind, um an die Stelle des Tunnels zu kommen, in dem man das Licht wieder in der Ferne sehen kann.

Das heisst nicht, dass die Mitmenschen zwingend wissen, was im Inneren des trauernden Menschen los ist, doch das ist in Ordnung. Die reine Anwesenheit ist oft wichtig für die Trauernden, um die Trauer etwas erträglicher zu machen.

Natürlich stehen Mitmenschen den Trauernden gerne in dieser schweren Zeit bei, doch es ist eine schöne Geste, sich mit Trauer Dankeskarten bei ihnen für ihre Unterstützung zu bedanken. Es handelt sich dabei um eine kleine Geste, die eine grosse Wirkung mit sich bringt.

Abschied nehmen

Um wirklich trauern zu können, ist es wichtig, Abschied von der geliebten Person zu nehmen. Nicht immer ist es möglich, beim Sterbebett zu sein und die Person somit zu begleiten. Dieser Umstand macht vielen Trauernden zu schaffen, weshalb es für sie und für ihre Trauerbewältigung eine wichtige Rolle spielt, Abschied zu nehmen. Das geht auf unterschiedliche Weise und jeder Trauernde kann dafür die eigne Methode finden:

  • Eine Kerze anmachen und mit dem Menschen reden.
  • An das Grab gehen und dort noch einmal Abschied nehmen.
  • Einen Brief schreiben.
  • etc

Vielleicht können Trauernde dabei das Lieblingsgetränk des Verstorbenen trinken oder das Lieblingsessen essen. Möglicherweise kann man auch dem Lieblingslied des Verstorbenen hören.

Dieses Abschiednehmen kann so oft erfolgen, wie man möchte. Es gibt kein minimales und auch kein maximales Limit.

Was tut mir gut?

Wichtig ist es auch, sich als Trauernder zu fragen, was einem selbst guttut.

  • Ist es ein Ausflug in den Zoo?
    Ist es eine Wanderung durch die Berge?
  • Ist es ein Wellnesstag im Wellnesshotel?
    Ist es eine Stadtreise?

Es geht dabei nicht darum, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken, sondern darum, sie erträglicher zu machen. Somit ist es also wichtig, sich um sich selbst zu kümmern und darauf zu achten, sich selbst etwas Gutes zu tun.

Erinnerungen zulassen

Wann sich Trauernde bereit dazu fühlen, Erinnerungen mit der geliebten Person zuzulassen, ist unterschiedlich. Doch es ist wichtig, diese Erinnerungen zu leben und zuzulassen, um die geliebte Person auf diese Weise weiter im Herzen zu tragen.

Mit Sicherheit gibt es viele tolle Dinge, an die man sich gerne zurückerinnert. Bilder, Videos oder auch die reinen Erinnerungen im eigenen Gedächtnis können dabei helfen.

Weitere Möglichkeiten der Trauerbewältigung

Wie bereits erwähnt, hat die Bewältigung der Trauer viele unterschiedliche Gesichter und Trauernde können auf jeweils andere Weise mit ihrem Verlust umgehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Trauernde ihre Gefühle zulassen und für sich Wege finden, wie sie mit ihnen umgehen.

Ein paar weitere Hinweise, die diesbezüglich helfen können, sind unter anderem die Folgenden:

  • Kreativ werden und Bilder malen, Ton formen oder basteln.
  • Tanzen und/oder Singen.
  • Ausflüge machen.
  • Tagebuch schreiben.
  • uvm.

Wenn die Trauer zu stark wird und Trauernde das Gefühl haben, in einem Loch gefangen zu sein, aus dem sie auch im Alltag – wie beispielsweise auf der Arbeit – nicht mehr herauskommen, ist es wichtig, sich Hilfe zu holen. Es ist keine Schande, sich an einen Therapeuten zu wenden, der bei der Bewältigung der Trauer unterstützt und somit dazu beitragen kann, langsam wieder aus dem Loch zu klettern. Trauer ist schwer. Trauer ist hart und Trauer ist unangenehm. Doch sie ist wichtig und gehört mit zum Leben dazu. Wichtig ist es, sich selbst Zeit zu geben, liebevoll mit sich zu sein, sich um sich selbst zu kümmern und die Gefühle zuzulassen – so schwer das auch ist.

Es ist wichtig, die Tränen oder auch den Wunsch danach, zu schreien, nicht zu unterdrücken.

Ein Kleidungsstück des verstorbenen Menschen zu behalten ist vollkommen in Ordnung. Doch Trauernde sollten sich – so schwer es auch fällt – von Dingen trennen, die sie nicht brauchen. Erinnerungen sind nicht an Dinge gebunden, sondern sie sind im eigenen Herzen.

Momente der Leere und des Nichtstuns sind für Trauernde oft besonders schwer, da sie sich dann in einem Gedankenkarussell verlieren. In diesen Fällen bietet es sich an, sich ein Hobby zu suchen und sich somit etwas abzulenken, ohne jedoch die Gefühle zu unterdrücken.

Es bietet sich an, ein Freude-Tagebuch zu schreiben und in dieses jeden Abend mindestens 5 Dinge einzutragen, die einem Freude bereitet haben. Es können auch Dinge reingeschrieben werden, für die man dankbar ist.


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