Bessere Augen
Augenfitness: Trainingsprogramme für vitalere Sehkraft
Unsere Augen leisten täglich Schwerstarbeit
Der US-amerikanische Augenarzt Dr. William Bates (1860-1921) wird als Pionier des Augentrainings angesehen. Er vertrat die Ansicht, dass Fehlsichtigkeit durch schwache Augenmuskeln entsteht, die durch "falsches Sehen" bedingt sind. Angesichts dessen, dass heutzutage mehr als die Hälfte aller Schweizer Bürger eine Sehschwäche haben, bleibt das Thema "Augentraining" für Fachärzte von Bedeutung. Sie sind der Meinung, dass regelmässiges Augentraining einer Verschlechterung der Sehleistung vorbeugen kann.
Besonders bei älteren Menschen und Personen, die täglich langanhaltend auf Computerbildschirme starren, werden die Augen einseitig beansprucht. Dies resultiert daraus, dass die Augen überwiegend auf die Nahsicht fokussieren müssen. Im Laufe eines Tages blicken wir stundenlang auf unterschiedliche Bildschirme. Diese moderne Sehgewohnheit führt zu drei Faktoren, die eine unnatürliche Beanspruchung der Augen verursachen und unbewusst die Sehstärke reduzieren.
Risikofaktoren
Der erste Risikofaktor für die Überanstrengung unserer Augen liegt darin, dass wir zunehmend häufiger und länger auf direkte Lichtquellen, wie moderne durch LEDs beleuchtete Bildschirme, starren. Dies stellt eine grosse Belastung für die Augen dar, die eigentlich darauf ausgelegt sind, reflektiertes Licht zu verarbeiten.
Ein weiterer Risikofaktor ist, dass wir seltener in die Ferne sehen. Visuelle Medien präsentieren Informationen überwiegend im Nahbereich, woran sich unsere Augen mit der Zeit anpassen. Sie werden auf kurze Distanzen spezialisiert und benötigen für das Sehen in die Ferne zunehmend Unterstützung. Diese mangelnde Bewegung kann zu einer Schwächung der Augenmuskeln führen, ähnlich wie bei jedem anderen Muskel im Körper, der nicht regelmässig trainiert wird. Die einseitige Belastung der Ziliarmuskeln, die für das Fokussieren auf verschiedene Entfernungen verantwortlich sind, führt zu Ermüdung und kann langfristig die Fähigkeit beeinträchtigen, schnell und präzise zwischen Nah- und Fernsicht zu wechseln.
Nicht zuletzt blinzeln viele Menschen deutlich weniger als notwendig. Haben Sie je versucht, Ihre Augen absichtlich offenzuhalten und nicht zu blinzeln? Bereits nach kurzer Zeit fühlen sich die Augen brennend und tränen. Dies zeigt, wie wesentlich der Lidschlag ist, um die Augen feucht zu halten und vor Staub sowie Bakterien zu schützen. Normalerweise blinzeln wir etwa zwölfmal pro Minute, aber diese Rate sinkt bei konzentrierter Arbeit auf viermal pro Minute oder sogar weniger. Das Ergebnis können trockene und übermüdete Augen sein.
Augenfitness: Mit diesen Übungen können Sie sie verbessern
Augentraining zielt darauf ab, die Augen nicht einseitig zu beanspruchen. Die Übungen kräftigen die Augenmuskulatur, bereiten sie auf die Belastungen vor und helfen somit, einer Verschlechterung der Sehkraft entgegenzuwirken. Es mag ungewöhnlich klingen, aber es ist entscheidend, eine Pause einzulegen, um Ihre Sehkraft zu fördern. Das bedeutet, dass Ihre Augen gelegentlich ausruhen müssen, um ihre volle Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen. Eine Methode dafür ist das "Palmieren". Diese Technik ist einfach durchzuführen:
- Reiben Sie Ihre Hände aneinander, um sie leicht zu erwärmen.
- Bedecken Sie Ihre Augen mit den Handflächen, sodass Sie vollkommene Dunkelheit erleben.
- Sie werden feststellen, dass sich Ihre Sehzellen allmählich entspannen und vorübergehend abschalten.
Für eine spezielle Variante des Palmierens können Sie das sogenannte Augensonnen ausprobieren. Dabei entspannen Sie sich mit geschlossenen Augen in der Sonne. Nach der Theorie des amerikanischen Optometristen Jakob Liberman kann die wärmende Wirkung des Lichts heilend wirken und sogar helfen, Krankheiten zu lindern. Diese Übung sollte jedoch nur bei schwachem Sonnenlicht, wie in der Morgen- oder Abendsonne, durchgeführt werden.
Augenyoga und gezielte Fokusübungen
Eine weitere Übung für optimale Augenfitness ist das sogenannte Augenyoga. Diese Methode beinhaltet, die Augen nach rechts und links sowie nach oben und unten zu bewegen. Es steht Ihnen frei, die Augen während der Übungen geschlossen oder offenzuhalten. Mit etwas Übung könnte sich Ihre Koordination verbessern und möglicherweise Ihr Sichtfeld erweitern. Führen Sie die Übungen so oft durch, wie es Ihnen angenehm ist. Eine ideale Übungszeit liegt zwischen drei und 30 Minuten, was weder zu kurz noch zu lang ist.
Sie können auch Ihre Augenfitness stärken, indem Sie gezielt auf das Fokussieren und entgegengesetzte Rotationsbewegungen Ihrer Augen achten:
- Beginnen Sie, indem Sie einen Finger ungefähr 20 Zentimeter vor Ihren Augen positionieren.
- Wechseln Sie dann die Fokussierung, indem Sie Ihren Finger entweder näher zu sich heran oder weiter von sich weg bewegen.
- Wenn Sie kurzsichtig sind, starten Sie die Übung mit dem Blick nah an Ihrem Finger (bei Weitsichtigkeit beginnen Sie mit einem grösseren Abstand zwischen Auge und Finger).
Für die zweite Übung bewegen Sie Ihren Finger langsam von Ihrer Nase weg und führen Sie ihn dann wieder zurück, wobei Sie stets den Blick auf den Finger gerichtet halten. Regelmässiges Praktizieren dieser Übungen - idealerweise ein- bis zweimal täglich - kann Ihnen helfen, die Beweglichkeit Ihrer Augenlinsen länger zu erhalten. Achten Sie jedoch darauf, Ihre Augen dabei nicht zu überanstrengen.
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