Wie viel digital braucht 50plus wirklich?

​​​​​​​Im Trend ist heute in digitaler Hinsicht vieles. Allerdings ist längst nicht alles davon auch notwendig oder bloss sinnvoll – egal für welche Altersgruppe.

Die digitale Welt ist voller Verlockungen.

In einem Elektronikfachmarkt liessen sich problemlos fünfstellige Summen ausgeben ohne auch nur annähernd alles im Einkaufswagen zu haben, was die digitale Warenwelt derzeit an Trendprodukten bietet. Es gibt allerdings einen deutlichen Unterschied zwischen dem, was heutzutage für eine Teilhabe am digitalen Leben tatsächlich hilfreich ist und dem, was mitunter nur eine überflüssige Ausgabe darstellt. Für die Generation 50plus liegen die Schwerpunkte dabei oft anders als bei jüngeren Generationen.

Handy, Tablet und Computer

Ein Grossteil der heutigen Kommunikation, des Kaufverhaltens und auch vieles in Sachen privater Büroarbeit laufen über Handys und Computer. Da diese Geräte so vielseitig sind, fangen wir auch damit an.

Eine Frage der Grösse

Als Smartphones Ende der 00er-Jahre ihren Siegeszug begangen, waren sie im Vergleich zu den heutigen Modellen eher kompakt und klein. Displays lagen im Bereich von vier Zoll Diagonale. Mit der Zeit wurden die Geräte jedoch immer grösser, es entstand die Nische der „Phablets“ – zu gross für ein „Phone“, zu klein für ein „Tablet“.

Doch so sehr dieser Trend kritisiert wurde und wird, für Best Ager ist er positiv. Denn so vorteilhaft kompakte Smartphones in der Tasche sind, beim Benutzen treten ihre Nachteile hervor:

  • unübersichtliches Display
  • sehr kleine Icons
  • gehemmter Lesefluss
  • kniffliges Schreiben voller Risiken des Vertippens

Insofern ist eine Display-Diagonale von mindestens fünfeinhalb Zoll sinnvoll. Zudem sollten mehrere (Vorführ-)Geräte verglichen werden – nicht nur durch blosses Anschauen, sondern aktives Nutzen der Funktionen, insbesondere der Tastatur.

       Tipp: Wer auch auf grossen Handys Schreibprobleme hat, sollte in den Optionen die Tastatur vergrössern. Genügt auch das nicht, hilft ein Eingabestift („Stylus“).

Welche Ausstattung ist notwendig?

Tatsächlich sind Smartphones heute auch bei der Generation 50plus weit verbreitet. Die Geräte wurden nicht nur grösser und vereinen immer mehr Funktionen, entsprechend steigen auch die Preise dafür. Oberklassehandys haben längst die tausend-Euro-Schwelle überschritten. Allerdings werden viele die damit erkauften Höchstleistungen kaum jemals annähernd ausreizen.

Wer nicht regelmässig aufwendige Spiele oder Grafikanwendungen nutzt, kann sich derartige Summen sparen. Für die meisten 50plus’er genügen Geräte aus der Mittelklasse bis 500 Euro vollkommen. Die folgenden Features sind hilfreich:

  • hohe Auflösung, also Bildpunktdichte
  • leistungsstarke Kamera (hier ist die Software mittlerweile wichtiger als blosse Pixel-Leistungen),
  • zweiter SIM-Schacht für Vielreisende
  • ein Schacht für SD-Karten

Es muss definitiv kein Seniorenhandy sein, altersgerecht nutzen lassen sich auch die meisten „normalen“ Geräte. Was das Betriebssystem anbelangt, wird es entweder auf iOS für Apple-Geräte oder Android für alle anderen hinauslaufen – andere Systeme sind auf dem Markt praktisch nicht mehr vorhanden und sollten wegen der geringen Verbreitung/Kompatibilität auch nicht herangezogen werden.

Tablet oder Laptop?

Smartphones bieten mittlerweile einen riesigen Funktionsumfang. Aber auch solche mit grossen Displays sind limitiert. Ihnen mangelt es an Übersichtlichkeit und die virtuelle Tastatur macht vor allem längeres Schreiben unangenehm. Als Ergänzung ist deshalb ein Zweitgerät oft sinnvoll. Hier gibt es derzeit zwei Varianten, die eine unterschiedliche Nutzerklientel ansprechen:

  1. Wem es vor allem darauf ankommt, zuhause bequem zu surfen und wer nur sehr sporadisch schreibt, dem genügt ein Tablet mit einer abnehmbaren Tastatur.
     
  2. Wer häufiger schreiben will und zumindest zuhause alle Vorteile eines grossen Bildschirms haben möchte (beispielsweise auch für Bildbearbeitung), sollte eher zu einem klassischen Laptop-PC greifen.

Preislich liegen beide Geräteklassen in einem ähnlichen Bereich. Der Hauptunterschied besteht in der Grösse und der Bedienung. Selbst mit Tastatur werden die Tablets in der Regel über das Touchdisplay gesteuert, während der Laptop (meistens) mit Maus, Tastatur und Touchpad ausgestattet ist. Auch Tablets verfügen zudem über rein-mobile Betriebssysteme – Laptops setzen hingegen meist auf Windows, wodurch sie den Vorteil haben, dass die Auswahl an Programmen grösser ist.

Tipp: Handy und Tablet sollten das gleiche Betriebssystem haben, das erleichtert Synchronisierung und Austausch von Daten.

Stichwort Datenspeicherung

Sowohl bei Tablets wie Handys geht der Trend weg von durch Karten erweiterbarem Speicher. Heute gibt es Cloudspeicher als zusätzliche Alternative, diese benötigen jedoch eine Internetverbindung für den Zugriff auf dort hinterlegte Dateien.

50plus’er können zudem auf eine externe Festplatte mit mindestens 500 Gigabyte Speicher setzen. Sie bietet genug Raum für alles zwischen kritischen Steuerunterlagen und ausgelagerten Urlaubsfotos. Wird die Festplatte abgezogen ist alles darauf physisch gespeichert.

          Tipp: Die meisten Smartphones haben heute einen Anschluss nach USB‑C‑Standard. Die Festplatte sollte einen ebensolchen Stecker besitzen oder es muss ein Adapter erworben werden.

Was nicht unbedingt benötigt wird

Zu jedem Kapitel werden wir Dinge auflisten, die für die meisten Best Ager (= Normalnutzer) nicht wirklich notwendig sind. Für die Hardware sind das:

  • normale (ortsfeste) Desktop-Computer
  • Mauspads
  • vollwertige Grosstastaturen

Apps, Programme und Co.

Handy und Computer sind nur so vielseitig, wie es die darauf installierte Software erlaubt. Doch gerade bei den Handy-Apps wird vieles von Best Agern nicht benötigt.

Schreiben und kalkulieren

Einen Brief schreiben, per Tabelle ein Haushaltsbuch führen, PDF-Dateien lesen und bearbeiten. Für solche Aufgaben muss nach wie vor ein Office-Programm vorhanden sein.

Nicht nur aus Gründen der Bedienbarkeit, sondern der weltweiten Kompatibilität zählt hier das Office-Paket von Microsoft nach wie vor zu den am weitesten verbreiteten Programmen. Doch Vorsicht, es existieren mittlerweile zwei unterschiedliche Versionen: Office 365 und Office 2019. Für Best Ager ist letzteres die bessere Wahl, da es auch ohne Internetverbindung funktioniert und nur einmalig bezahlt werden muss, während Office 365 ein Abo-Modell verfolgt.

        Tipp: Mit einer offiziellen Office-Lizenz kann auch das Smartphone mit den dazugehörigen Programmen ausgestattet werden.

Bildbearbeitung

Selbst moderne Smartphones und Digitalkameras garantieren keine guten Aufnahmen. Wer Spass am Fotografieren hat, kann sich mit Bildbearbeitungsprogrammen zusätzliche Unterstützung holen. Diese gibt es sowohl für Mobilgeräte, als auch für Laptops oder Desktop-Rechner. Für ersteres bietet sich die Riege der kostenlosen Tools zwischen Pixlr, Snapseed und PicsArt an.

Falls zuhause ein Windows-Laptop wartet, können eifrige Fotografen das leistungsstarke, allerdings nicht ganz leicht zu bedienende, quelloffene (kostenlose) Programm GIMP nutzen. Dieses Programm benötigt wegen seiner Funktionsdichte jedoch viel Einarbeitung.

Banking und Steuern

Das Erledigen von Angelegenheiten rund um Steuern und Banking ist mittlerweile in digitaler Form üblich. Allerdings sollten auch Best Ager hier zwei wichtige Regeln beherzigen:

  • Für das Online-Banking bietet die App des Kreditinstituts maximale Sicherheit. Falls es nicht mobiles Banking unterwegs sein muss, genügt es auch, wenn die Software auf dem heimischen Gerät vorhanden ist.
     
  • Für die Steuererklärung gibt es neben verschiedenen kommerziellen Anbietern das offizielle ELSTER-Programm der deutschen Steuerverwaltungen. Hier gibt es aktuell jedoch eine Umstellung: Ab 2021 müssen die Daten über die Plattform „Mein ELSTER“ eingegeben werden, das herunterladbare „ElsterFormular“ wird dann nicht mehr funktionieren.

Apps – warum hier Vorsicht geboten ist

Es gibt für praktisch alles eine App. Dennoch sollten Best Ager sie nicht bedenkenlos herunterladen. Denn Apps greifen vielfach tief ins System des Geräts ein und unterlaufen so Datenschutzbestrebungen. Hier lohnt es sich, folgende Handlungsweise zu pflegen:

Wenn alle Funktionen auch via Browser auf einer normalen
Webseite zur Verfügung stehen, ist es nicht unbedingt nötig, dafür eine
gesonderte App zu benutzen.

Durch die Lesezeichen-Funktion praktisch aller Browser lassen sich die Anwendungen ähnlich simpel nutzen, allerdings datenschutztechnisch weit besser abgesichert.

Was nicht unbedingt benötigt wird

  • Apps von Onlineshops und ähnlichen Portalen
  • viele Apps, die auf neuerworbenen Geräten bereits installiert sind („Bloatware“)
  • Apps, die angeblich den Akku schonen oder die Leistung erhöhen
  • Apps vom Handyprovider
  • Social-Media-Programme, deren Plattformen man nicht nutzt

Fernsehen und Streaming

Fernsehen befindet sich in einem enormen Umbruch. Vieles macht deshalb auch für Best Ager mit normalen Sehgewohnheiten Sinn. Andere Angebote werden jedoch nur von echten Fans benötigt.

Was das TV-Gerät können sollte

Moderne Fernseher gibt es zu Tausenden. Allerdings sind viele von Ihnen leistungstechnisch überstark aufgestellt. Best Ager sollten auf folgendes achten:

  • eine Bilddiagonale, die der Berechnungsformel für den Sitzabstand entspricht
  • Full-HD-Auflösung – die höhere 4k- oder gar 8k-Auflösung haben eine noch zu geringe Verbreitung, dazu stehen aktuell kaum Inhalte zur Verfügung
  • integrierter Receiver für Kabel, Antenne und Satellit („Triple Tuner“)
  • CI+ Kartenschacht (u.a. für Pay-TV)
  • ggf. eine integrierte Festplatte für problemloses Aufnehmen
  • mindestens zwei HDMI-Anschlüsse
  • mindestens ein optischer Anschluss

Bei der Frage, ob es ein Smart-TV sein muss, kommt es auf die Nutzung an: Wer nicht oder höchstens gelegentlich streamt, benötigt diese Technik eigentlich nicht (siehe übernächstes Kapitel). Wer hingegen einen Grossteil seines TV-Genusses über diese modernen Dienste bezieht, sollte definitiv auf ein solches Gerät setzen.

Netflix und Co: Wer streamt was?

Streaming ist in aller Munde. Es gibt hier mittlerweile sehr viele Angebote – und alle kosten Geld. Doch sie unterscheiden sich auch bei den grossen Anbietern signifikant:

  • Amazon Prime: Die Stärke liegt vor allem beim Filmangebot. Einige Filme oder Serien müssen jedoch trotz Abo häufig gegen Aufpreis gemietet/gekauft werden. Der Anbieter streamt teilweise auch grosse Events und produziert eigene Filme und Serien. Ab 2021 wird hier das Dienstags-Topspiel der Champions League übertragen.
  • DAZN: Ausschliesslicher Sportsender, der sich aktuell bei der Champions League die Übertragungsrechte mit Sky teilt, diese aber ab der Saison 2021/22 nach neuesten Meldungen weitgehend allein übernimmt. Zeigt ansonsten ein sehr breites sportliches Portfolio. Auch Disziplinen wie American Football oder Basketball sind vertreten.
  • Disney+: Zeigt ausschliesslich Produktionen aus dem Disney-Universum – nicht nur Zeichentrick, sondern auch Filme und Dokumentationen.
  • Joyn: Zeigt primär das Programm der ProSiebenSat.1-Gruppe. Das Angebot wird neuerdings auch um Eigenproduktionen angereichert.
  • Netflix: Vor allem bei Serien (insbesondere Eigenproduktionen) sehr stark aufgestellt. Zudem gibt es viele (ältere) Filme im Portfolio. Im Abonnement ist alles inkludiert.
  • Sky: Stark für Sport, speziell Fussball – der Anbieter zeigt zudem viele Serien aus dem Portfolio des Senders HBO sowie weitere US-Produktionen. Produziert jüngst auch selbst (etwa die Neuauflage von „Das Boot“). Ab 2021/22 werden hier keine Spiele der Champions League mehr gezeigt.

Für viele Best Ager genügt meist eine Kombination aus Amazon und Netflix – vor allem, weil mit ersterem auch der Wegfall von Liefergebühren für normale Amazon-Bestellungen sowie ein Zugriff auf Hörbücher und vieles mehr einhergeht.

Letztendlich können aber immer die kostenlosen Probemonate genutzt werden, um sich klar zu werden, welches Angebot am besten passt.

Brauche ich einen Fire-Stick?

Jein. Der Amazon Fire-Stick, beziehungsweise ähnlich gelagerte Streaming-Sticks/-Boxen, sind per HDMI anschliessbare Mini-Computer, die ein Fernsehgerät smart machen. Wer ein Smart-TV besitzt, braucht sie definitiv nicht.

Allerdings können sie eine nette Ergänzung sein, um auch auf Zweitfernsehern, beispielsweise im Schlafzimmer, seine Streaming-Accounts nutzen zu können, ohne auch dort ein Smart-TV aufstellen zu müssen.

Blu-Ray-Player: Die Basis genügt

Für manche Leser mögen Filme und Serien auf DVD und Blu-Ray noch brandaktuell sein, tatsächlich sind beides jedoch aussterbende Medien – hier übernimmt Streaming Jahr für Jahr mehr Marktanteile.

Sinnvoll ist ein Blu-Ray-Player aus dem Basis-Segment jedoch allemal – nicht nur für Menschen, die bereits eine Filmesammlung haben, sondern auch, weil sich damit die Enkel mit Filmen bespassen lassen, ohne dass gleich ein Streaming-Abonnement nötig wäre.

Tipp: 100 Euro reichen für einen Blu-Ray-Player vollkommen aus. Geräte jenseits dieser Schwelle werden wirklich nur von ausgesprochenen Filmfans benötigt.

Darf es etwas mehr Sound sein?

Moderne Fernseher sind nicht nur ultraflach, sie haben auch keinen nennenswerten Rand um das Display. Beides sind keine gute Ausgansposition, um hochwertigen Klang zu gewährleisten – auch wenn die TV-Hersteller das gern anders bewerben.

Wer häufig Filme und Serien geniesst, sollte weitere 100 bis 150 Euro ausgeben, um sich eine Soundbar zuzulegen – eine Kombination aus einem Lautsprecher-Riegel, der vor dem Fernseher positioniert wird und einem Bass-Lautsprecher („Subwoofer“) der darunter steht.

Dieses Gerät lässt sich simpel und ohne den „Kabelsalat“ umfangreicherer Raumklangsysteme mit dem Fernseher verbinden und liefert selbst in günstigen Varianten einen deutlich besseren Klang.

       Tipp: Für die Soundbar-Benutzung unbedingt im Menü des Fernsehers dessen integrierte Lautsprecher ausschalten, sonst wird der Klang mitunter verzerrt.

Was nicht unbedingt benötigt wird

  • Dolby-Raumklangsysteme
  • Gebogene („Curved“) Fernseher
  • 3D-Fernseher bzw. generell diese Technik
  • zusätzliche Receiver
  • OLED-Technik
  • HDR-Bildtechnik

Tipps rund um das Smart Home

In einer Welt, in der so vieles derzeit smart wird, bleibt natürlich auch das eigene Heim nicht aussen vor. Aber was von den zahlreichen Helfern benötigen 50plus’er denn wirklich?

Sicherheit in allen Lagen

Sicherheit ist eine der ganz grossen Stärken, die sich durch Smart Home Anwendungen verbessern lässt. Denn die digitale Technik ermöglicht Dinge, die noch vor wenigen Jahren ausschliesslich bei sehr teuren Spezialanbietern zu bekommen waren.

Besonders sinnvoll sind hier:

  • Systeme, welche die Beleuchtung selbsttätig steuern. Dadurch ergibt sich eine computergenerierte und völlig willkürliche Anwesenheitssimulation, die sich unmöglich durchschauen lässt.
  • Automatisierte Rollladensteuerungen sind bei einer Beleuchtungssteuerung als Ergänzung sinnvoll. Sie benötigen allerdings als Grundvoraussetzung motorisierte Rollläden. Tipp: Diese Systeme können auch mit Wettersensoren gekoppelt werden und so einen zusätzlichen Schutz gegen Sturm, Starkregen und Hagel garantieren.
  • Smarte Rauchmeldere sind untereinander vernetzt, so dass ein auslösender Melder alle anderen auslöst – und zudem bei Abwesenheit auch aufs Handy gemeldet werden kann.
  • Türspione bzw. digitale Gegensprechanlagen ermöglichen eine Kommunikation ohne die Tür zu öffnen. Teils können sie auch mit Türöffnern kombiniert werden – perfekt, um Gäste ins Haus zu lassen, ohne sich an die Tür zu begeben.
  • Einbruchmelder gibt es zwischen Öffnungssensoren für Türen und Fenster bis zu Glasbruch- und Körperschallsensoren. Für normale Bedrohungen genügen die erstgenannten Systeme.

Unbedingt sollten Best Ager jedoch nach zusammengehörigen Systemen eines Herstellers suchen oder auf einen kompatiblen Funkstandard achten. Hier befindet sich derzeit vieles im Wandel, eine seriöse Beratung ist deshalb ratsam.

Tipp: Ein Smart Home ist nur so sicher wie sein Benutzer. Da alle Systeme mit dem Internet verbunden sind, sollten deshalb auch die damit gekoppelten Handys und Tablets sorgfältig durch Passwörter oder (besser) Fingerabdruck- bzw. Gesichtserkennungen abgesichert werden.

Sparen geht immer

Eine weitere Stärke smarter Haustechniken ist das Energiesparen. Als Mindestmass sind smarte Heizungsthermostate sinnvoll. Sie können selbst von Mietern ganz simpel eingebaut werden und ermöglichen es so, die Raumtemperaturen auch übers Handy zu regulieren.

Eigenheimbesitzer hingegen sollten sich informieren, ob sich für sie umfangreichere Pakete lohnen – beispielsweise bieten viele Heizungshersteller Systeme an, die sich in die bestehende Anlage integrieren lassen.

Ebenfalls sehr nützlich sind smarte Steckdosen. Sie erlauben es, daran angeschlossene Endgeräte einerseits zu steuern und andererseits deren Energieverbrauch zu überwachen – perfekt, um weitere Einsparpotenziale zuhause zu finden.

Smart Speaker: Vor- und Nachteile

Digitale Assistenten verraten auf Zuruf das Wetter, können Musik abspielen, im Notfall als Hausnotruf Hilfe holen und besonders in Verbindung mit der Steuerung des Smart Homes viele Stärken ausspielen. Allerdings sollten 50plus’er dennoch sehr gut überlegen, ob sie sich diese Geräte ins Haus holen.

Denn zumindest sind die Geräte erwiesenermassen ein latentes Sicherheitsrisiko: Von allen Systemen wurde in jüngster Zeit bekannt, dass Mitarbeiter der Anbieter mithörten. Das ist besonders deshalb kritisch, weil die Geräte für optimale Funktion immer eingeschaltet und auf Empfang sein müssen.

Zudem steigt mit der Vielfalt der Anwendungen auch die Notwendigkeit, sich die entsprechenden Befehle merken zu müssen – ausserdem wollen die Fähigkeiten der Geräte, die sogenannten „Skills“, oftmals erst zusätzlich installiert werden.

Was nicht unbedingt benötigt wird

  • Überwachungskamerasysteme (zumindest nicht bei normalem Einbruchrisiko)
  • smarte Bewässerungssteuerung für den Garten (zumindest nicht, wenn noch uneingeschränkte Mobilität vorhanden ist)
  • Mähroboter – sie erweisen sich immer häufiger als tödliche Gefahr für Gartentiere aller Art

Fazit

Von all den digitalen Verlockungen, die es gibt, bringt nur ein geringer Teil sinnvollen Nutzen. Auch Best Ager sollten deshalb stets ehrlich überlegen, was ihr Leben tatsächlich besser macht – und was nur demjenigen Geld bringt, der es einem verkauft.


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