Demenz – was man heute über ihre Entstehung weiss

Wie entsteht Demenz und wie kann man diesen Erkrankungen präventiv entgegenwirken? Lernen Sie den aktuellen Forschungsstand kennen.
Demenz – was man heute über ihre Entstehung weiss
Wie kann ich Demenzerkrankungen präventiv vorbeugen? (Bild Fotolia)

Die Bezeichnung Demenz leitet sich vom Lateinischen "dementia (= Wahnsinn, Torheit)" ab. Es handelt sich um ein Krankheitsbild, welches verschiedene Krankheiten beinhaltet. Eine wesentliche Gemeinsamkeit ist die Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten. Ursächlich sind diverse nicht-degenerative und degenerative Veränderungen des Gehirns. Wer an einer Demenzform leidet, der weist im Vergleich zu seinen früheren Lebenszeiten reduzierte soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten auf. Betroffen sein können das Denkvermögen, die Motorik, die Sprache und das Kurzzeitgedächtnis. Ebenso möglich ist die Persönlichkeitsveränderung. Die Hirnforschung hat die Ursachen zahlreicher Demenzerkrankungen aufgedeckt, jedoch bestehen weiterhin noch einige offene Fragen beziehungsweise Diskurse über die Ursachen. Die Kenntnis über die Ursachen ist hinsichtlich der Prävention und der Therapie - auch wenn letztere nur in stark eingeschränktem Umfang möglich ist - wichtig.

Welche Risikofaktoren für Demenz sind bekannt?

Ein hohes Lebensalter ist laut Forschung der grösste Risikofaktor. Zwar tritt Demenz auch bei jüngeren Menschen auf - die meisten Erkrankungen werden jedoch bei älteren Menschen festgestellt. Bekannt ist auch der Zusammenhang zwischen Depressionen und der Demenz. Insbesondere in den Anfangsstadien der Demenzerkrankung kann Depression auftreten, ebenso kann die Depression der Demenz vorangehen. Wissenschaftlich nachgewiesen ist ausserdem der Zusammenhang zwichen kardiovaskuläre Faktoren - beispielsweise Hypertonie, hoher Homocysteinspiegel, Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz und Adipositas - und Demenzerkrankungen. Studien zeigen auf, dass eine gesunde Lebensweise und eine gesunde Ernährung das Risiko, dement zu werden, deutlich senken können.

Die Ursachen sekundärer Demenzen

Bei primären Demenzen - zu denen auch Alzheimer gehört - handelt es sich um eigenständige Erkrankungen. Nervenzellen im Gehirn sterben ab, was einen nicht-umkehrbaren Prozess darstellt. Die genauen Ursachen sind in der Hirnforschung nicht bekannt. Anders verhält es sich bei den sekundären Demenzen: Sie sind die Folge anderer Erkrankungen beziehungsweise der Einnahme bestimmter Medikamente. Ursächlich sein können unter anderem Entzündungen, Stoffwechselstörungen und Alkoholsucht.

Die Entstehung sekundärer Demenzen

Sekundäre Demenzen können sich beispielsweise aus einem langanhaltenden Flüssigkeitsmangel heraus bilden. Die Beseitigung der Ursache kann zur Besserung der Situation des Patienten führen. Mangelzustände sind grundsätzlich ein Risiko hinsichtlich der Ausbildung von Demenzen. Mangel an Folsäure oder B12 sind potenzielle Auslöser. Ebenso ist es möglich, dass die Demenzerkrankung einer Intoxikation oder einer Infektion folgt. Verletzungen des Gehirns oder ein Gehirntumor kommen ebenfalls aus Ursachen in Frage. Probleme mit der Schilddrüse können Demenzerkrankungen auslösen. Mit einem Anteil von 85 bis 90 Prozent wesentlich häufiger sind die primären Demenzen, die eine chronische Erkrankung des Grosshirns darstellen.

Die Entstehung von Alzheimer

Wenn Ihr Angehöriger an Alzheimer leidet, dann findet im Gehirn der Abbau von Nervenzellen statt. Zu Beginn sind die kognitiven Einschränkungen relativ gering, verhältnismässig wenige Nervenzellen wurden geschädigt. Nach und nach verschlechtert sich die Situation. Die Gehirnforschung nimmt an, dass die Nervenzellen aufgrund von krankheitstypischen Eiweissablagerungen absterben. Die Wissenschaft beschäftigt die Frage, aus welchen Gründen diese Eiweissablagerungen stattfinden. Die abschliessende Klärung dieser Frage ist in der Wissenschaft noch offen.

Risikofaktoren für Alzheimer:

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Gefässverkalkungen (Arteriosklerose)
  • erhöhter Cholesterin-Spiegel (Hypercholesterinämie)
  • erhöhter Homocystein-Wert
  • Diabetes-Patienten

Vorbeugung gegen Demenzerkrankungen:

  • regelmässige Bewegung und Sport
  • gesunde Lebensweise
  • regelmässiges Gedächtnistraining und Gehirnjogging
  • Vermeidung von Übergewicht

Welche verschiedenen Demenzerkrankungen gibt es?

Alzheimer ist die bekannteste Demenzerkrankung. 45 bis 70 Prozent aller dementen Personen weisen Alzheimer auf. Die Vaskuläre Demenz besitzt einen Anteil von 15 bis 25 Prozent an der Gesamtheit aller Demenzerkrankungen. Die Frontotemporale Demenz, die Lewy-Body-Demenz und gemischte Formen sind weniger verbreitet.

Wie kann ich Demenzerkrankungen präventiv vorbeugen?

Eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung geistiger Inaktivität sind die wichtigen Verhaltensregeln im Kampf gegen Demenzerkrankungen. Trainieren Sie Ihr Gehirn regelmässig durch Denksportaufgaben, treiben Sie Sport und ernähren Sie sich gesund.

Wie bekämpfe ich Demenzerkrankungen?

Handelt es sich um eine sekundäre Demenzerkrankungen, dann müssen Sie die zugrunde liegende Erkrankung therapieren. Die Therapie erfolgt auf Anweisung des behandelnden Mediziners, sodass an dieser Stelle keine medizinischen Ratschläge gegeben werden können - auch aufgrund der Vielfalt an möglichen Erkrankungen und der individuellen Situation jedes Patienten.


Abonnieren Sie die besten Tipps und Angebote im wöchentlichen Newsletter.