Paarkonflikte
Geld und Partnerschaft - wie Sie Konflikte lösen
Streit ums Geld in Partnerschaften ist oft Ausdruck von tieferliegenden Problemen
Konflikte in Partnerschaften sind der Normalfall. Keine Beziehung kann über Jahre hinweg andauern, ohne dass an der einen oder anderen Stelle Reibungspunkte entstehen. Dies ist zunächst einmal nicht problematisch, sondern der Stabilität einer Beziehung sogar zuträglich. Wer Konflikte ständig unter den sprichwörtlichen Teppich kehrt, läuft ansonsten Gefahr, Frustration und Ärger anzustauen.
Ein oft schwerwiegendes Konfliktthema in Partnerschaften sind die Finanzen. Einige Sozialforscher behaupten, dass Streitigkeiten über dieses Thema der häufigste Trennungsgrund überhaupt sind. So zeigte eine Studie der University of Virgina, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer Trennung um 70 % erhöht, wenn es ständige Streitigkeiten über finanzielle Angelegenheiten gibt.
Für Paare ab 50 Jahren wird es an dieser Stelle besonders gefährlich:
Denn oftmals ist der Streit über Geldangelegenheiten lediglich ein Stellvertreter, bei dem es um tieferliegende Probleme in der Beziehung geht.
Dieser Umstand verkompliziert die Angelegenheit zwar, bietet jedoch auch Chancen zur Lösung der Konflikte.
Welche Probleme stehen eigentlich hinter dem Streit ums Geld in der Partnerschaft?
Kurz gesagt, geht es um unterschiedliche Lebenseinstellungen und die Beurteilung der Wertigkeit von Dingen. Ein weiterer Aspekt, der zutage tritt, sind Schwierigkeiten in der partnerschaftlichen Kommunikation. Die jeweilige Persönlichkeit der Partner bestimmt massgeblich, welche Bedeutung dem Thema "Finanzen" beigemessen wird. Daraus ergibt sich, dass die Finanzen und der Umgang mit diesen nicht für alle Menschen den gleichen Stellenwert im Leben haben. Dies zeigt ein einfacher Blick auf die Lebensrealitäten: Während manche Menschen so gut wie jede freie Minute ihres Lebens nutzen, um ihre beruflichen Fähigkeiten zu perfektionieren oder generell bezahlte Tätigkeiten zu verrichten, ist für andere Personen genügend Zeit für sie selbst wichtiger. Hinzutreten kann weiterhin eine unterschiedliche Risikoneigung: Manch einer legt lieber ausreichende Mittel zur Seite, um wirtschaftliche Krisen zu überstehen und verzichtet dafür auf das eine oder andere Gut, das nicht unbedingt notwendig ist. Andere Menschen können dazu neigen, dass freie Finanzmittel sofort dafür genutzt werden, lang gehegte Träume zu realisieren.
Das Thema "Finanzen" fördert deshalb Divergenzen in einer Beziehung zutage, die die Persönlichkeiten der Partner in ihren Grundzügen betreffen.
Und eben diese Divergenzen werden umso mehr bei Menschen ab 50 Jahren ersichtlich, denn zumeist sind die Partner in Beziehungsangelegenheiten bereits erfahren. Nicht immer trägt jedoch mehr Lebenserfahrung zu einer besseren Konfliktlösefähigkeit bei, stattdessen kommt es häufig vor, dass sich über die Zeit immer mehr Frustration anstaut, die nicht abgebaut werden kann.
Wie können diese Konflikte gelöst werden?
Wie bei allen zwischenmenschlichen Konflikten lautet der Grundbegriff "Kommunikation". Kehren Sie Probleme und divergierende Ansichten und Meinungen nicht unter den Tisch, sondern sprechen Sie Ihre Kritikpunkte offen an. Vor allem in längeren Beziehungen besteht das Risiko, dass um des lieben Friedens willen potenzielle Streitthemen nicht angesprochen werden. Sie benötigen Ihre Konzentration vielleicht bei der Arbeit und benötigen einen freien Kopf. Deshalb möchten Sie nicht schon am Frühstückstisch mit Ihrem Partner darüber streiten, ob Sie ein neues Auto kaufen oder lieber eine Fernreise unternehmen. Dies ist verständlich, denn Streit ist nicht nur unangenehm und stört den Familienfrieden - Streit birgt auch immer das Risiko, dass Sie vom Gegenüber mit eigenen Unzulänglichkeiten konfrontiert werden.
Wenn Konflikte jedoch nicht angesprochen werden, laufen Sie Gefahr, dass sich Ihre Vorstellungen und die Ihres Partners immer weiter auseinanderentwickeln. Dies führt dazu, dass in der Beziehung irgendwann Gräben aufgerissen wurden, die nicht mehr überwunden werden können - im schlimmsten Fall kommt es zur Trennung.
Bedenken Sie, dass es eine gesunde Partnerschaft aushält, wenn Konfliktthemen angesprochen werden. Beachten Sie dabei, dass Sie Ihren Partner nicht mit Vorwürfen und Anschuldigungen überhäufen, sondern formulieren Sie Ich-Botschaften und Wünsche.
Auf dieser Basis können Problemfelder besser identifiziert und dementsprechend auch Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Formulieren Sie stets Ich-Botschaften, dann sinkt das Risiko, dass das Gegenüber in eine Abwehrhaltung verfällt und sich dementsprechend auch vor Lösungsansätzen verschliesst.
Gleiches gilt natürlich auch für Sie selbst.
Wie Sie die bestehenden Konflikte lösen, ist vom Einzelfall abhängig. Gehen Sie jedoch nicht davon aus, dass Sie durch die zuvor beschriebenen Kommunikationsmethoden alle Ihre Wünsche durchsetzen können. Es geht allerdings auch nicht darum, dem Partner mit manipulativen Methoden Ihren Willen aufzuzwingen, sondern Problemstellungen überhaupt erst herauszuarbeiten und die unterschiedlichen Bedürfnisse zu erkennen. Vielmehr geht es schlussendlich darum, dass Sie eine Basis schaffen, auf der Kompromisslösungen möglich sind. Wie diese im Einzelfall aussehen, hängt von Ihnen und Ihrem Partner ab.
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