Mit Lebenserfahrung zum eigenen Unternehmen

Das Gründen einer Firma stellt oft eine realistische und erfolgversprechende Option für den nächsten Lebensabschnitt dar.
Mit Ü50 eine Firma gründen.
Mit Ü50 eine Firma gründen. – (Foto von Scott Graham auf Unsplash)

Ob aufgrund von beruflichen Umbrüchen, dem Wunsch nach einem tieferen Sinn oder eine späte Vision: Viele Menschen über 50 finden in der Selbstständigkeit einen echten Neuanfang.

Die Gründung von Unternehmen wird in der Regel eher mit jüngeren Menschen in Verbindung gebracht. Allerdings zeigt sich seit einiger Zeit ein klarer Wandel: Laut dem KfW-Gründungsmonitor 2023 ist der Anteil der Gründerinnen und Gründer über 45 Jahren auf 24 Prozent gestiegen. Ihre Motive reichen von mehr Unabhängigkeit über Selbstverwirklichung bis hin zu einer gezielten Gestaltung der eigenen Altersvorsorge.

Ein entscheidender Schritt für den Start des eigenen Geschäfts besteht in einer sorgfältigen Strukturierung der Finanzen. Bereits in der Gründungsphase sollte so beispielsweise ein Geschäftskonto für die GmbH oder UG eingerichtet werden. Dieses dient als wichtige Basis für Transparenz, Buchhaltung und die Trennung von Privatvermögen und Betriebsmitteln.

Gründen im besten Alter: Warum gerade jetzt?

Die zweite Lebenshälfte bietet ideale Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung: Ausreichend Berufserfahrung, ein gefestigtes Netzwerk, gesicherte Marktkenntnisse und meist auch eine gewisse finanzielle Stabilität.

Menschen, die Jahrzehnte im Berufsleben standen, bringen zahlreiche Fähigkeiten mit, die für die Selbstständigkeit essentiell sind, wie zum Beispiel Organisationstalent, Verhandlungssicherheit und Durchhaltevermögen. Auch Studien zeigen, dass ältere Gründer seltener scheitern als Jüngere − unter anderem, weil sie die verbundenen Risiken realistischer einschätzen und strategischer agieren.

Gleichzeitig sorgt der gesellschaftliche Wandel für mehr Offenheit gegenüber sogenannten „Spätgründern“. Initiativen wie „Gründer 50plus“ der lokalen IHKs oder speziellen Beratungsstellen fördern gezielt ältere Gründerinnen und Gründer.

Ausschlaggebend: Motivation und Zielklarheit

Die Gründe für den Schritt in die Selbstständigkeit nach dem 50. Lebensjahr gestalten sich vielfältig. Eine Befragung des RKW ergab, dass Selbstverwirklichung für über 70 Prozent der älteren Gründer ein zentrales Motiv ist. Andere sehen in der Unternehmensgründung eine Möglichkeit, ihre langjährige Berufserfahrung produktiv einzusetzen oder bestehende Ideen endlich in die Tat umzusetzen.

Doch auch ökonomische Beweggründe spielen bei dem Thema eine Rolle: Einige wollen nach einer Kündigung nicht in den Ruhestand wechseln, sondern die Zeit bis zur Rente aktiv nutzen – oder die Rente durch zusätzliche Einnahmen stabilisieren.

Eine gute Vorbereitung entscheidet

Die Altersgruppe 50plus profitiert ebenso wie die jüngere Generation von Gründern von einer sorgfältigen Planung.

Die Wahl der Rechtsform, etwa GmbH, UG oder Einzelunternehmen, eine fundierte Marktanalyse und ein realistischer Finanzplan sind essentiell. Entsprechende Beratungsangebote gibt es unter anderem bei den Industrie- und Handelskammern, bei der Bundesagentur für Arbeit sowie auf Plattformen wie der Gründerplattform von BMWK und KfW.

Diejenigen, die noch nicht sicher sind, ob das eigene Konzept überhaupt tragfähig ist, können mit  einen Nebenerwerb starten. Dieses Modell bietet auch im späteren Erwerbsleben Sicherheit.

Es stehen ausserdem attraktive Fördermittel für Gründerinnen und Gründer in der zweiten Lebenshälfte zur Verfügung. Zu diesen zählen zum Beispiel:

  • ERP-Gründerkredit – StartGeld (KfW)
  • Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit (bei vorheriger Arbeitslosigkeit)
  • Beratungszuschüsse von Bund oder Ländern für Coaching und Geschäftsmodellierung

Diese Programme unterstützen sowohl die Gründung als auch die Wachstumsphase und mindern damit den finanziellen Druck in der Anfangszeit.

Unternehmerischer Neustart mit Substanz

Gründen ab 50 ist weder eine Ausnahme noch ein besonderes Risiko. Es stellt vielmehr eine realistische und oft sehr erfolgreiche Option für den nächsten Lebensabschnitt dar.

Die Kombination aus Lebenserfahrung, fachlicher Kompetenz und persönlicher Reife bietet ein starkes Fundament für unternehmerischen Erfolg. Diejenigen, die gezielt planen, sich beraten lassen und von Beginn an professionelle Strukturen schaffen, haben die besten Voraussetzungen, auch im späteren Lebensalter ein eigenes Unternehmen erfolgreich zu führen.

 


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