Schlafstörungen durch Menopause? Was hilft wirklich

Schlafstörungen durch Menopause bringen viele Frauen um den wohlverdienten Nachtschlaf. Was wirklich hilft? Natürliche Wege mit Langzeitwirkung.
Schlafstörungen durch Menopause? Was hilft wirklich
Wechseljahre können den Schlaf beeinflussen (Bild: iStock)

Schlafstörungen durch Menopause aktiv begegnen
 

Wenn die Nacht zur Herausforderung wird
Die Menopause bringt vieles durcheinander. Plötzlich liegen Sie nachts wach, wälzen sich hin und her, schwitzen ohne Grund oder wachen um drei Uhr auf und fühlen sich wie nach einem Langstreckenflug. Was auf den ersten Blick wie klassischer Stress wirkt, hat oft hormonelle Ursachen. Genauer gesagt, ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, das den gesunden Schlafrhythmus empfindlich stören kann.

Während Progesteron beruhigend wirkt und den Schlaf fördert, nimmt seine Produktion in den Wechseljahren deutlich ab. Parallel dazu sinkt auch das Östrogen, mit Folgen für die Temperaturregulation, die Psyche und sogar die innere Uhr. Die Tiefschlafphasen werden kürzer, das Einschlafen schwieriger und das nächtliche Aufwachen häufiger.

Hinzu kommt, dass sich viele Frauen tagsüber erschöpft fühlen, obwohl sie die Nacht im Bett verbracht haben. Doch es gibt Wege, wie Sie Ihrem Körper helfen können, zu einem erholsamen Schlaf zurückzufinden, und zwar individuell, sanft und nachhaltig.

Was bei Schlafstörungen durch die Menopause wirklich hilft

Nicht jede Frau braucht Hormone, aber sie braucht einen Plan. Statt sich mit Schlaftabletten zu behelfen, lohnt sich ein Blick auf sanftere Strategien, die langfristig wirken. Sie müssen nicht alles auf einmal ändern. Schon kleine Anpassungen im Alltag können eine grosse Wirkung entfalten.

1. Temperatur clever regulieren:

Hitzewallungen sind eines der auffälligsten Symptome der Menopause, besonders nachts. Eine leichte Decke, atmungsaktive Bettwäsche und ein kühler Schlafraum (16 bis 18 °C) helfen, nächtliches Schwitzen zu reduzieren. Auch ein Ventilator oder ein kaltes Fussbad vor dem Schlafengehen kann akute Hitzeschübe lindern.

2. Ernährung bewusst anpassen:

Die hormonellen Schwankungen der Menopause beeinflussen auch die Verdauung und den Schlaf. Vermeiden Sie abends Alkohol und Koffein, denn sie verstärken Hitzewallungen und stören die Hormonproduktion. Stattdessen helfen leichte Snacks mit Tryptophan (z. B. Joghurt, Banane) sowie beruhigende Kräutertees, um die Melatoninbildung zu fördern.

3. Bewegung gezielt einsetzen:

Ein Mangel an Östrogen kann den Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen. Regelmässige Bewegung, am besten am späten Nachmittag, hilft dem Körper, zur Ruhe zu finden. Sanftes Yoga oder ein Spaziergang reichen oft schon, um das Einschlafen zu erleichtern und Stimmungsschwankungen zu dämpfen.

4. Digitale Auszeiten nutzen:

Frauen in der Menopause sind oft innerlich unruhiger. Das blaue Licht von Smartphones verstärkt diese Unruhe und senkt die ohnehin reduzierte Melatoninproduktion. Besser ist es eine Stunde vor dem Schlafen offline zu gehen und den Abend mit einem ruhigen Ritual ausklingen lassen, z. B. ein warmes Bad nehmen, Lesen oder leise Musik hören.

Pflanzliche Helfer gegen Schlafstörungen durch die Menopause

In der Menopause greifen viele Frauen bewusst zu natürlichen Alternativen. Pflanzen wie Hopfen, Baldrian, Melisse oder Passionsblume fördern das Einschlafen, ohne abhängig zu machen. Besonders hilfreich ist Traubensilberkerze, sie mildert Hitzewallungen.

Pflanzliche Mittel wirken am besten bei täglicher Anwendung über einen längeren Zeitraum. Die pflanzlichen Helfer sind in Form von Tees, Tropfen oder Tabletten erhältlich. Sinnvoll ist es, sie als Kuren über mehrere Wochen hinweg anzuwenden. Der Körper reagiert oft besser auf Regelmässigkeit als auf schnelle Lösungen.

Schlafen neu lernen - auch in der Menopause möglich

Weil hormonelle Schwankungen auch die emotionale Stabilität beeinflussen, helfen gezielte Verhaltensstrategien besonders gut. Die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (CBT-I) hat sich in den Wechseljahren bewährt. Sie setzt auf feste Schlafzeiten, kurze Wachphasen im Bett und das Umlernen von Grübelmustern. Besonders wirksam sind kleine Rituale, die den Tag sanft abschliessen, etwa Tagebuch schreiben oder eine geführte Atemübung.

Dazu gehören auch:

  • feste Einschlaf- und Aufstehzeiten - auch am Wochenende
  • eine konsequent schlaffreundliche Umgebung ohne Bildschirme
  • das Ersetzen von Grübeleien durch beruhigende Rituale, etwa Lesen oder Atemübungen
  • das Vermeiden von langen Wachphasen im Bett, lieber kurz aufstehen und entspannen

Wer diese Methoden in den Alltag integriert, trainiert das Gehirn darauf, das Bett wieder mit Ruhe statt mit Anspannung zu verknüpfen. Online-Programme, Bücher und spezialisierte Therapeutinnen unterstützen dabei und sind eine gute Alternative, wenn klassische Schlafmittel nicht infrage kommen.

Wann professionelle Hilfe notwendig ist

Wenn Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum anhalten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine Hormonersatztherapie kann in einigen Fällen sinnvoll sein, sollte jedoch individuell mit einer Fachärztin oder einem Facharzt besprochen werden.

Der Schlaf kommt zurück - mit Geduld und System

Die hormonellen Veränderungen der Menopause fordern Körper und Seele heraus, besonders nachts. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten, aber auch am besten behandelbaren Begleiterscheinungen dieser Lebensphase. Wer versteht, wie Östrogen- und Progesteronmangel den Schlaf beeinflussen, kann gezielt gegensteuern.

Ob mit pflanzlicher Unterstützung, kleinen Alltagsanpassungen oder bewusster Schlafpflege. Viele Frauen erleben spürbare Verbesserungen, sobald sie ihre Bedürfnisse ernst nehmen und dem Thema Schlaf aktiv begegnen. Denn guter Schlaf ist keine Frage des Alters, sondern der richtigen Strategien. Und die lassen sich lernen.


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