SCHLAF
Woher kommen die Schlafstörungen im Alter
Werden diese nicht behandelt, können bestehende Krankheiten verstärkt werden oder zusätzliche Erkrankungen entstehen. Das Risiko für Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, das Immunsystem wird geschwächt. Vor allem bei älteren Menschen ist die erhöhte Sturzgefahr durch Müdigkeit zu beachten. Unbehandelte Schlafstörungen können die psychische Gesundheit beeinträchtigen und Depressionen auslösen.
Arten von Schlafstörungen
- Insomnien - Ein- oder Durchschlafstörungen sowie vorzeitiges Aufwachen
- Parasomnien - zeitweise Unterbrechungen des Schlafes
- Hypersomnien - erhöhte Tagesmüdigkeit, unvermitteltes Einschlafen
- Schlafbezogene Atmungsstörungen - vom Schlafenden oft unbemerkte Atemaussetzer
- Schlafbezogene Bewegungsstörungen - Zähneknirschen, Bewegungsstörungen der Gliedmassen oder Restless Legs Syndrom
Diagnose
Bei langandauernden Schlafstörungen ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Er erstellt eine erste Diagnose und überweist den Patienten je nach Symptomen zum Neurologen, Psychiater und Kardiologen.
Die Grundlage der Diagnose bildet die ausführliche Beschreibung der Schlafqualität durch den Patienten. Ein Schlaftagebuch kann die Bewertung erleichtern. Zusätzlich stehen moderne medizinische Methoden wie EEG oder EMG zur Verfügung, um die Qualität des Schlafes zu messen und Erkrankungen festzustellen. Besteht der Verdacht einer Schlafapnoe oder einer Narkolepsie, kann eine Untersuchung im Schlaflabor Aufschluss geben.
Schlafdauer
Schlaf bildet eine wichtige Basis zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen. Jeder Mensch braucht Schlaf, um am nächsten Tag wieder wach und fit zu sein. Bei älteren Personen ist nicht grundsätzlich von einer Abnahme des Schlafbedürfnisses auszugehen. Vielmehr wird eine andere zeitliche Verteilung beobachtet. Ältere Menschen schlafen häufig auch am Tag. Eine Schlafdauer von 6 bis 8 Stunden sollte als Richtwert gelten.
Die Einschlafzeit sollte weniger als 30 Minuten betragen. Zwei bis viermaliges Aufwachen in der Nacht gilt bei über Personen ab 60 Jahren als normal. Entscheidend für die Bewertung der Schlafqualität ist die Tagesbefindlichkeit! Wer tagsüber nicht richtig wach wird und eine deutliche Abnahme der Leistungsfähigkeit bemerkt, sollte einen Arzt aufsuchen.
Ursachen für Schlafstörungen im Alter
Schlafstörungen im Alter werden in primäre und sekundäre Schlafstörungen unterteilt. Zu den primären Schlafstörungen zählen Stress, Sorgen sowie eine ungünstige Schlafumgebung.
Sekundären Schlafstörungen liegen Erkrankungen oder Auswirkungen von Medikamenten und Drogen zugrunde.
Mögliche Ursachen sind:
- psychische Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie, Angststörungen
- organische und neurologische Erkrankungen wie Krebs, Parkinson, Demenz, chronische Schmerzen, Schilddrüsenüberfunktion
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Alkohol, Nikotin, Koffein sowie illegale Drogen
Therapieformen
Zur Behandlung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Psychotherapeutische Massnahmen, zum Beispiel eine Verhaltenstherapie, können bei der Behandlung von Schlafstörungen helfen. Wenn übermässiges Schnarchen oder Atemaussetzer die Schlafstörungen verursachen, können Schnarchschienen oder Schlafmasken Abhilfe schaffen. Gute Erfolge bei der Behandlung von Schlafstörungen können mit Entspannungstechniken wie Autogenem Training oder der Progressiver Muskelrelaxation erzielt werden. Bei vorübergehenden Schlafstörungen kommen Lichttherapien zur Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus zum Einsatz.
Zusätzlich stehen rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente zur Verbesserung der Schlafqualität zur Verfügung. Sie sollten nur unter ärztlicher Anweisung und über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.
Tipps für einen guten Schlaf
- Legen Sie Wert auf die Wahl eines geeigneten Bettes mit einer hochwertigen Matratze, einem guten Kissen und einem passenden Spannbettlaken. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten.
- Sorgen Sie für eine gute Verdunklung. Helle Strassenbeleuchtung kann das Einschlafen verzögern oder das Durchschlafen verhindern.
- Vermeiden Sie störende Geräusche. Der Strassenlärm oder das laute Schnarchen des Partners können die Nachtruhe empfindlich stören. Wenn Ohrstöpsel nicht ausreichen, kann ein Wechsel des Schlafzimmers helfen.
- Verbannen Sie Fernsehgeräte und andere elektronische Geräte aus dem Schlafzimmer. Das blaue Licht wirkt wie ein Muntermacher und stört den Schlaf.
- Vermeiden Sie schweres Essen am Abend. Verzichten Sie auf Alkohol, Nikotin und Koffein.
- Bewegen Sie sich täglich. Bereits ein Spaziergang am Nachmittag kann helfen.
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