zu sich stehen
Selbstbewusst Nein sagen lernen
Die eigenen Wünsche kennen
Selbstbewusstsein bedeutet nicht, forsch oder gar aggressiv aufzutreten. Es ist vielmehr die Fähigkeit, die eigenen Wünsche souverän zu vertreten, ohne den anderen zu verletzen. Das geht aber nur, wenn man sich seiner eigenen Gefühle bewusst ist. Hier liegt oft schon das erste Problem, denn viele Menschen wissen nicht genau, was sie wollen. Der erste Schritt zu mehr Selbstbewusstsein ist also, sich dessen bewusst zu werden. Dazu sollte man seine Wünsche genau formulieren. Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Schreiben Sie auf, wie Ihr perfekter Tag aussehen soll, was Sie noch erreichen wollen, also alles, was Ihnen wichtig ist.
Nicht sofort zusagen
Wenn ein Verwandter oder Bekannter einen Wunsch an Sie heranträgt, kann es sein, dass Sie das Bedürfnis haben, sofort zuzusagen. Oft ist es einfach die Angst, den anderen zu verärgern. Sagen Sie ruhig, dass Sie noch etwas darüber nachdenken müssen. Sie können auch einen konkreten Termin nennen, zum Beispiel, dass Sie am nächsten Tag Bescheid geben. Denken Sie in dieser Zeit darüber nach und bringen Sie die Bitte mit Ihren Wünschen in Einklang. Wenn Sie der Aufforderung gerne nachkommen möchten, sagen Sie freudig zu, wenn nicht, lehnen Sie ab.
Nein sagen, ohne zu verletzen
Manche Menschen gelten als selbstbewusst, verletzen aber ständig andere. Sie treten forsch auf und lassen die Meinung des Gesprächspartners nicht gelten. Das sollten Sie vermeiden. Wenn Sie Nein sagen, dann immer in einem Ton, der die Tür zu Ihrem Gegenüber weit offen lässt. Eine Aussage wie "Immer muss ich etwas für dich tun" klingt sehr aggressiv, weil sich der andere angegriffen fühlt. Sagen Sie stattdessen: "Das passt mir gerade gar nicht, weil ich schon etwas anderes vorhabe". Der Unterschied liegt in der Ich-Botschaft. Sie klingt viel weniger aggressiv. Sie sprechen über Ihre Gefühle und geben anderen die Möglichkeit, daran teilzuhaben. Dadurch hat Ihr Gesprächspartner die Möglichkeit, Sie zu verstehen und Ihre Beweggründe nachzuvollziehen.
Körpersprache und Selbstbewusstsein
Der berühmte Pantomime und Experte für Körpersprache Samy Molcho hat einmal gesagt, dass der Körper der Spiegel der Seele ist. Er meinte damit, dass sich das Innere durch den Körper ausdrückt. Das gilt aber auch umgekehrt. Drückt man durch den Körper aus, dass man selbstbewusst ist, dann wirkt sich das auch auf das Gefühlsleben aus. Halten Sie also den Kopf hoch, schauen Sie Ihrem Gesprächspartner in die Augen und stehen Sie gerade. Artikulieren Sie deutlich, sprechen Sie nicht zu schnell und legen Sie einen angenehmen Klang in Ihre Stimme. Sie werden sehen, wie sich die Gesprächsatmosphäre dadurch schnell zu Ihren Gunsten verändert.
Missverständnisse ausräumen
Wenn eine Botschaft klar und sicher vermittelt wird, sollte es eigentlich keine Missverständnisse geben. Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Selbst wenn eine Botschaft klar und eindeutig ist, bleibt für den Gesprächspartner immer noch Raum für Spekulationen. Wer sich schon einmal mit Kommunikationspsychologie beschäftigt hat, weiss, dass in jeder Nachricht mehrere Botschaften versteckt sind. Sie kann als Appell, als Ich-Botschaft, als Du-Botschaft oder als Aussage über die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern verstanden werden. Oben haben wir gesehen, dass eine Nachricht als Ich-Botschaft formuliert wird, damit keine Du-Botschaft verstanden werden kann, die unter Umständen die Beziehung verschlechtern könnte. Dennoch kann es sein, dass die andere Person dies so versteht und mit Unmut darauf reagiert. In diesem Fall bedeutet selbstbewusstes Handeln, dies anzusprechen und den Irrtum auszuräumen.
Mit dem schlechten Gewissen umgehen
Nachdem Sie selbstbewusst Nein gesagt haben, meldet sich oft eine innere Stimme, die Ihnen ein schlechtes Gewissen einreden will. Hören Sie nicht darauf, denn Sie haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, konsequent Nein zu sagen. Wenn Sie durch Ihr neu gewonnenes Selbstbewusstsein Stress empfinden, sind Meditation oder autogenes Training gute Möglichkeiten, diesen abzubauen.
Fazit
Viele Menschen nehmen jede Aufgabe an, auch wenn Sie diese überfordert. Wer lernt, rechtzeitig Nein zu sagen, hat mehr Freizeit. Der Ton macht die Musik. Wenn Sie Ihre Botschaft richtig verpacken und vielleicht sogar begründen, hat Ihr Gegenüber fast immer Verständnis dafür.
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