Senioren und der Umgang mit dem Internet:

Während die jüngeren Generationen mit dem Internet aufwachsen und viele Betrugsmaschen der Cyberkriminellen kennen, ist dies für Senioren meist Neuland.
Cybersicherheit - Massnahmen für Senioren.
Cybersicherheit - Massnahmen für Senioren. - (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

So gelingt Cybersicherheit

In den letzten Jahren lässt sich beobachten, dass immer häufiger vor dem Enkeltrick oder anderen Betrugsfällen gewarnt wird. Dennoch fallen bis heute eine Vielzahl von Senioren auf diese noch herein.

Umso wichtiger ist es, die Eltern und Grosseltern bestmöglich aufzuklären, worauf sie im Umgang mit dem Internet achten sollten. Nachfolgend sehen wir uns an, was Senioren wissen müssen und welche Sicherheitsmassnahmen sie ergreifen sollten. 

1. Aufklärung ist alles

Ähnlich wie es bereits seit langer Zeit von Behörden wie der Polizei gemacht wird, ist Aufklärung essenziell. Viele der älteren Menschen haben immer noch mitbekommen, welche Betrugsmaschen es gibt und Kriminelle entwickeln stetig neue Methoden. Aus diesem Grund sollten ältere Familienangehörige regelmässig erfahren, auf was sie achten müssen, um im Internet nicht auf Betrüger hereinzufallen – ob sie sich nun selbst auf dem Laufenden halten oder informiert werden. 

In diesem Zuge sollte Senioren auch erklärt werden, wie die Cyberkriminellen agieren und ticken, damit diese die Gefahren des Internets besser verstehen. So wird ihnen schneller klar, mit welchen Verhaltensweisen sie zum Opfer von Betrug werden können und wie sie sich davor schützen. Einige ältere Menschen haben beispielsweise ein beträchtliches Vermögen, was Kriminelle nur zu gerne für sich beanspruchen wollen. So sollte also vor allem der Online-Banking-Zugang so gut wie möglich geschützt werden.

Weiterhin gilt es, auf bestimmte Risiken aufmerksam zu machen, damit Senioren diese meiden können:

  • E-Mails genau prüfen

Damit Phishing-Mails gar nicht erst zur Gefahr werden, sollte man den Eltern und Grosseltern zeigen, wie sie eingegangene E-Mails (oder auch SMS) prüfen können. Sollten diese zum Beispiel viele Rechtschreibfehler enthalten, ist dies ein erstes Anzeichen für Betrug. Im besten Fall werden E-Mails, die nicht von einem bekannten Absender stammen, nicht geöffnet und erst recht keine Anhänge heruntergeladen.

Auch von Webseiten sollte nicht jede beliebige Datei heruntergeladen werden, sollte die Quelle dahinter nicht eindeutig und vertrauenswürdig sein. Nur zu oft holt man sich sonst Malware auf den PC oder das Smartphone.

Werden ausserdem sensible Daten in einer E-Mail oder SMS erfragt oder um Überweisungen von Geld gebeten, sollte nie darauf geantwortet werden. Insbesondere Banken und Behörden nutzen für die Einholung solcher Informationen nie E-Mails und Textnachrichten.

  • Vorsicht bei Anrufen von Fremden

Eine beliebte Betrugsmasche, wenn es sich auch nicht direkt um Cyberbetrug handelt, stellt in den letzten Monaten der sogenannte Schockanruf dar. Vermeintliche Polizisten rufen Senioren am und berichten von einem schweren oder gar tödlichen Unfall, den das Kind oder der Enkel verursacht haben soll. Damit dieser nicht im Gefängnis landet, solle nun eine Kaution bezahlt werden. Es folgt die Aufforderung, Geld abzuheben und zu einem Übergabeort zu bringen.

Hierzu sollten Angehörige aktiv sensibilisiert werden, nie auf solche Aufforderungen einzugehen und sofort aufzulegen. Stattdessen sollte die Polizei alarmiert werden.

Grundsätzlich sollte lieber einmal mehr als zu wenig bei den betroffenen Verwandten angerufen werden, ob der Anruf echt ist oder nicht. Das gleiche gilt bei E-Mails von beispielsweise Banken, die womöglich fake sind. Die Mitarbeiter können beantworten, ob es sich um echte Nachrichten handelt oder nicht.

Senioren sollten ausserdem folgende Sicherheitstricks kennen und beachten:

  • Nur auf verschlüsselten Webseiten surfen

Sie sollten erklärt bekommen, dass sie lediglich Webseiten nutzen sollten, die verschlüsselt sind – bei denen die URL also mit „https:“ beginnt. Besonders relevant ist dies bei Online-Einkäufen. 

  • Öffentliche Netzwerke vermeiden

Auch das Einloggen bei öffentlichen, unsicheren Netzwerken in Einkaufscenter oder Cafés sollte immer vermieden werden, um Datendiebstahl zu vermeiden.

  • Keine persönlichen Daten herausgeben

Im Allgemeinen sollten Grosseltern lernen, dass sie so wenige persönliche Daten wie möglich im Internet angeben, um die Angriffsfläche für Kriminelle zu reduzieren. 

All die genannten Punkte sollten älteren Menschen eindringlich näher gebracht werden, damit diese die grössten Gefahren kennen und meiden können. Zudem sind zu ihrem Schutz weitere Massnahmen wichtig, die wir nachfolgend erläutern.

2. Sicherheitsvorkehrungen treffen

Da die meisten Senioren sich überhaupt nicht oder zu schlecht mit Cybersicherheit auskennen, sollte man für sie einige Vorkehrungen treffen, um all ihre genutzten Geräte zu schützen:

  • Sichere Kennwörter nutzen

Damit sich die älteren Verwandten nicht zu einfache, leicht zu merkende Kennwörter erstellen, die leicht zu knacken sind, sollte ihnen das abgenommen werden. Es ist immer sinnvoll, für jeden einzelnen Account ein unterschiedliches und sicheres Passwort zu nutzen.

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung

Neben dem Passwort sollte zudem eine zwei- oder mehrstufige Authentifizierung aktiviert werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Fingerabdruck- oder Gesichts-Scan handeln. 

  • Heimnetzwerk einrichten lassen

Der heimische Internet-Router sollte bestenfalls immer von einem Fachmann installiert werden, damit alle wichtigen Schutzmassnahmen aktiv sind. Das voreingestellte Passwort ist dann allerdings immer zu ändern. Nur so kann niemand von aussen eindringen. 

  • Updates installieren

Um jegliche Geräte auf dem neuesten Stand und so auch sicher zu halten, müssen die vorgeschlagenen Updates immer sofort durchgeführt werden.  

  • Viren-Scanner aktivieren

Sollte doch einmal eine unsichere Datei heruntergeladen werden, ist deren Prüfung durch ein Anti-Virus-Programm unverzichtbar. Grundsätzlich bedarf es auf allen Geräten umfassende Sicherheitsprogramme, die automatisch und regelmässig Scans auf Bedrohungen durchführen.

  • VPN nutzen

Ratsam ist es immer, ein Virtual Private Network (VPN) zu nutzen. Was ist eine VPN-Verbindung? Mit dieser wird der Datenverkehr verschlüsselt und so die Internetverbindung vor Kriminellen geschützt.

3. Betrug melden

Auch wenn es zu keinem Erfolg führt, versuchen Kriminelle alles Mögliche, um Menschen zu betrügen. Sollten Senioren eine Betrugsmasche feststellen und nicht darauf hereinfallen, gehört diese dennoch angezeigt. Somit sollten sie erfahren, wo und wie sie dies melden können, damit entsprechende Massnahmen ergriffen werden können.

Zusammenfassung

Cyberkriminalität ist altersunabhängig – jeder kann Opfer von Betrug werden. Da Senioren sehr häufig das Ziel von Betrügern sind, sollten sie mit obenstehenden Schritten aufgeklärt und geschützt werden.


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