Warum das Gehirn ohne soziale Kontakte schneller altert

Laut neuester Studienergebnisse kann das Fehlen von sozialen Kontakten zu negativen Auswirkungen auf das Gehirn führen und es schneller altern lassen.
Warum das Gehirn ohne soziale Kontakte schneller altert
Auswirkung von sozialer Isolation auf das Gehirn (Bild iStock)

In der heutigen Zeiten leben immer mehr ältere Bürger alleine, zum Beispiel nach dem Tod des Partners. Fern von der Familie und ohne enge Freunde gestalten sie ihr Alltagsleben ohne soziale Kontakte. Zwar fühlen sich nicht alle aus dieser Gruppe einsam, aber das Fehlen von zwischenmenschlichen Interaktionen kann fatale Folgen haben. Im Rahmen von aktuellen Studien haben Wissenschaftler herausgefunden, dass bei Personen ab 50 Jahren dadurch eine beschleunigte Abnahme der grauen Substanz im Gehirn erfolgt. Diese Substanz befindet sich sowohl im Hippocampus als auch in der Hirnrinde. Sie steuert nicht nur alle wichtigen Hirnfunktionen, sondern auch sämtliche Aufgaben des zentralen Nervensystems. Darüber hinaus weisen die Studienergebnisse der Forscher darauf hin, dass Menschen, welche ihr soziales Netz aktiv halten oder sogar noch weiter ausbauen, davon vielfach profitieren. Sie können ihre Denkleistung und Hirnstruktur optimieren und länger bewahren als Personen, welche permanent in sozialer Isolation leben.

Auswirkung von sozialer Isolation auf das Gehirn

Mit dem zunehmenden Alter verlieren viele Menschen die Lust am Leben und isolieren sich von der Aussenwelt. Als Folge brechen die Kontakte zu Freunden und Familienangehörigen ab. Zu den Ursachen für dieses Phänomen zählen Todesfälle, Missverständnisse und Streitereien. So fristen viele ältere Bürger alleine ihr Dasein, manchmal gewollt, aber oft verursacht durch gravierende Schicksalsschläge. Als Kamerad und für die Unterhaltung dient in zahlreichen Fällen ausschliesslich der Fernseher. Allerdings altert dadurch die Hirnsubstanz viel schneller, dazu sind diese Personen intellektuell deutlich weniger leistungsfähig. Deswegen sollte jeder bereits früh im Leben damit beginnen, diesem geistigen Verfall selbstbestimmt vorzubeugen. Dabei helfen Aktivitäten mit Freunden und mit der eigenen Familie. Zu empfehlen ist die Mitgliedschaft in Clubs und Vereinen, um soziale Kontakte neu zu knüpfen und sie auf lange Sicht zu pflegen.

Risikofaktoren für das Gehirn bei Einsamkeit

Langanhaltende Einsamkeit führt zu starken Veränderungen im Körper und im Hinblick auf die geistige Verfassung. Beim Mangel an Kontakten erhöht sich im zunehmenden Alter nachhaltig die Gefahr von Demenzerkrankungen. Zwar fühlen sich allein lebende Menschen subjektiv nicht immer einsam, aber die Auswirkungen sind die gleichen. Diese Einsamkeit kann bei den betroffenen Personen sogar folgenschwere Beschwerden und Krankheiten verursachen:

  • Entzündungen
  • Immunsystemschwäche
  • Schlafstörungen
  • Stress

Grundsätzlich sind Menschen gesellige Wesen, sowohl die Biologie als auch die Psyche sind für soziale Anregungen und häufige Kontakte gedacht, beide Bereiche profitieren davon auf unterschiedlichen Ebenen. Allerdings leben immer mehr Bürger in den hiesigen Breitengraden sozial isoliert, mit schwerwiegenden Folgen für die mentale und körperliche Gesundheit.

Hirnaktivität von sozial isolierten Menschen verbessern

Soziale Isolation steht in Verbindung mit dem kognitiven Altern. Um diesen Prozess zu verlangsamen, haben sich gesellschaftliche Kontakte als förderlich erwiesen. Gemeinschaft und Solidarität helfen dabei, aus dem zermürbenden Alltagstrott auszubrechen. Entscheidend ist der Wunsch nach einem aktiven Leben, dafür müssen die betroffenen Personen aus dem Haus gehen und mit anderen Menschen etwas unternehmen. Deswegen die bereits bestehenden Freundschaften aufrecht erhalten und regelmässig gemeinsame Pläne schmieden. Dazu gehören Besuche zum Kaffeetrinken, Veranstaltungen im Theater und Mahlzeiten im Restaurant. Aber auch in der Nachbarschaft lassen sich Kontakte vertiefen und neu knüpfen. Dafür einfach stehen bleiben und die Nachbarn auf eine sympathische Art begrüssen sowie nach deren Wohlergehen fragen. Auf diese Weise können ältere Bürger bei Gesprächen interessante und unbekannte Dinge erfahren. Sie fühlen sich durch die soziale Verbundenheit besser und nicht mehr einsam. Dazu bilden sich im Gehirn neue Synapsen, während es die Informationen verarbeitet. So bleibt der Kopf auf lange Sicht fit und der ganze Organismus gesund.


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