Die Hintergründe für das häufige Entschuldigen
Haben Sie manchmal auch das Problem, dass Sie sich entschuldigen, auch wenn es nicht sein müsste? Es zahlt sich aus, sich damit auseinanderzusetzen. Hiermit können Sie Ihr Verhalten anpassen, um Missverständnisse zu vermeiden. Untersuchungen haben hervorgebracht, dass es vor allem Frauen sind, die von dem "Sorry-Phänomen" betroffen sind. Doch worin liegen die Hintergründe?
Es hat unter anderem damit zu tun, dass Frauen anders erzogen werden als Männer. Dabei geht es nicht nur um die elterliche Erziehung. Bis heute verbindet man die Geschlechter mit bestimmten Stereotypen. Frauen werden primär mit Feinfühligkeit, Fürsorglichkeit und Hilfsbereitschaft assoziiert. Männer gelten teilweise immer noch als das "starke" Geschlecht. Dies hat zur Folge, dass Frauen sich unbewusst in eine Rolle drängen lassen.
Deshalb passiert es, dass Frauen sich weitaus häufiger entschuldigen. Sie möchten für Harmonie sorgen, damit die Atmosphäre nicht zum Kippen kommt. Folgerichtig sind Frauen im Bestreben, höflich und zuvorkommend auf andere Menschen zuzugehen. Sind Männer dann unhöflich? Nein, aber Männer haben weniger Probleme damit, sich durchzusetzen. Als das "starke" Geschlecht haben sie es einfacher, selbstbewusster zu reagieren. Dies ist mit ein Grund, dass Männer sich häufig erst dann entschuldigen, wenn es einen konkreten Grund hierfür gibt - im Idealfall.
Nachteile für die Frau - Schluss machen mit dem "Sorry-Phänomen"
Grundsätzlich ist es eine höfliche Angewohnheit, sich zu entschuldigen. Hiermit zeigen Sie, dass Sie am Gegenüber interessiert sind. Es sollte jedoch nicht zum Nachteil der eigenen Person werden. Folglich ist es wichtig, dass Sie hinterfragen, ob es nicht besser wäre, das Verhalten zu ändern. Es besteht die Gefahr, dass Aussenstehende das Verhalten für sich nutzen. Sie signalisieren mit dem Verhalten, dass Sie Ihre Bedürfnisse weniger ernst nehmen - auch wenn Sie es nicht bewusst machen.
Vor allem in Fällen, in denen Ihnen Unrecht widerfährt, gilt es, sich zur Wehr zu setzen. Als Frau sollten Sie lernen, dass Ihre Bedürfnisse ebenso wichtig sind, wie die der anderen. Anderenfalls können sich im Alltag als auch im Berufsleben Nachteile ergeben. Statistisch gesehen verdienen Frauen auch heute noch weniger als Männer. Es kann durchaus einen Zusammenhang zur "Entschuldigungs-Mentalität" geben. Als Frau sollten Sie lernen, Ihre Bedürfnisse nicht nur ernstzunehmen. Im gleichen Zuge ist es wichtig, dass Sie für sich einstehen.
Dabei sollten Sie bedenken, dass Ihr bisheriges Umfeld negativ reagieren wird. Hat sich Ihr soziales Umfeld daran gewöhnt, dass Sie alles durchgehen lassen, so kann es zu Konflikten kommen. Dennoch zahlt es sich aus, diesen Weg zu gehen. Mit der Zeit werden Sie merken, dass Ihnen mehr Respekt entgegengebracht wird, wenn Sie lernen, für sich einzustehen.
Lernen, Nein zu sagen - mehr Selbstachtung
Die Theorie ist häufig einfacher als die Praxis. Haben Sie Probleme, für sich einzustehen? Ist es mittlerweile ein Automatismus, dass Sie sich stets entschuldigen "müssen"? Es folgen einige Tipps, die Ihnen dabei helfen, destruktive Verhaltensweisen abzulegen. Dabei sollten Sie nachsichtig mit sich selbst sein. Bedenken Sie, dass ein Verhalten, welches über Jahre hinweg antrainiert wurde, nicht in einem Tag beseitigt werden kann. Es ist ein Prozess, der über einen längeren Zeitraum hinweg stattfindet.
Unter anderem ist es wichtig, Selbstachtsamkeit zu lernen. Sicherlich ist es eine schöne Eigenschaft, auf die Probleme anderer Menschen einzugehen. Aber wie steht es um Ihre Wünsche, Sehnsüchte und Probleme? Machen Sie sich mit der Selbstfürsorge vertraut. Es geht dabei, Zeit für sich zu nehmen. Machen Sie einen Urlaub oder suchen Sie Hobbys, die Sie schon immer machen wollten. Entwickeln Sie ein Gespür für sich selbst, um Selbstachtsamkeit zu lernen. Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben. Denn das schlechte Gewissen kann auch antrainiert sein. Vor allem Frauen neigen dazu, sich schlecht zu fühlen, wenn sie Zeit für sich nehmen.
Die Menschen kommen immer auf Sie zu, wenn es Probleme gibt? Hören Sie sich Probleme an, auch wenn es Sie selbst belastet und im Alltag einschränkt? Es wird Zeit, sich mit einem Nein von anderen Menschen abzugrenzen. Fassen Sie den Mut, klar und deutlich, Bitten mit einem Nein abzulehnen. Auf diese Weise werden Sie mehr Kraft und Energie haben, Ihr Leben zu meistern. Es ist wichtig, dass Sie sich keinen Zwang antun. Werden Sie authentisch und wägen Sie ab, ob Sie jemandem helfen möchten oder können. Auch hier kann es passieren, dass Ihr Umfeld negativ reagiert.
Fazit
Sie haben es selbst in der Hand, über Ihr Leben zu entscheiden. Lassen Sie das "Sorry-Phänomen" hinter sich und zeigen Sie Ihrem Umfeld, dass Sie es sich wert sind. Auf diese Weise wird sich Ihre Lebensqualität merklich verbessern.
