Weinkeller gestalten: Beste Bedingungen schaffen

Im Weinkeller lagern Rotweine und Weissweine lange für ihre appetitliche Reife. Richten Sie mit diesen Tipps ein kleines Refugium für Weinkeller ein!
Weinkeller gestalten: Beste Bedingungen schaffen
(Bild iStock)

Grundlegende Einrichtungsvoraussetzungen im optimalen Weinkeller

Wer Weinflaschen mit Korkverschluss lagern möchte, muss dies auf Regalen im Liegen einrichten. Weine mit Schraubverschluss reifen auch im Stehen optimal. Weinregale gehören zur grundlegenden Kellereinrichtung, am besten ein Teil für die liegende und ein Teil für die stehende Aufbewahrung. Beide Varianten müssen so gestaltet sein, dass auf keinen Fall eine der Flaschen herunterrollt oder gar herunterkippt.

Holzregale mit Liegemulden sind besonders stilvolle Einrichtung für den Weinkeller. Wie die Waben eines Bienenstocks sehen tönerne Weinregale aus. Modern und erweiterbar sind Regalsysteme aus Edelstahl. Die Wahl des Materials wirkt sich nicht auf die Reife der gelagerten Weine aus. Holz und Ton können allerdings Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit im Weinkeller haben.

Raumbedingungen den charaktervollen Getränken anpassen

Wein reift am liebsten unter stabilen Bedingungen hinsichtlich Helligkeit, Feuchtigkeit und Temperatur. Für diese Lieblingsbedingungen bereiten Sie den optimalen Weinkeller vor:

  • Helligkeit: Wein lagert gerne dunkel, am besten im Weinkeller ohne Fenster oder mit heruntergelassener Beschattung. Tageslicht würde sich ungünstig auf Farbe und Geschmack auswirken. Stimmt die Dunkelheit, muss der Keller nicht unterhalb des Erdreichs liegen. Ebenso gut lassen sich optimale Bedingungen in einer fensterlosen Speise- oder Abstellkammer des Hauses schaffen.
  • Temperatur: Zwischen Kühle und Kälte sind Weine eitle Charaktere. Weisswein mag am liebsten zwölf bis 13 Grad Celsius Lagertemperatur. Rotwein ist wärmeliebend und dankbar für konstante 15 bis 18 Grad Celsius. Bei weniger als sieben Grad Celsius Kellertemperatur kämen die Reifeprozesse bei beiden Weinen zum Erliegen.
  • Feuchtigkeit: Bei einer Luftfeuchtigkeit bis höchstens 70 Prozent fühlt sich Wein wohl. Darüber könnte sich der Weingeschmack ungünstig verändern. Besonders anfällig für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sind Rotweine in Korkflaschen. Der Korken würde schimmeln und somit den gesamten Wein verderben.

Eigenbau eines Weinkellers

Alte Obstkisten, gestapelt, miteinander verschraubt und mit der Öffnung nach vorn, sind das perfekte selbst gebaute Weinregal. Ein kompletter Weinkeller kann aber auch mit diesen Tipps eingerichtet werden:

Sorgen Sie für einen vollkommen dichten Weinkeller. Türen, Fenster, Wandritzen - alles muss draussen bleiben. Jeglicher Umwelteinfluss soll langfristig vermieden werden. Nehmen Sie nach der Überprüfung erst Abdichtreparaturen vor, bevor Sie mit den nächsten Schritten fortfahren.

Optimal für konstante Lagerbedingungen ist ein porenfreier Fussboden (glatter Beton oder Industrieböden aus Epoxidharz). 

  • Skizzieren Sie die vorgesehene Lage der Weinregale. Liegend, stehend oder kombiniert - alles wird später auf einer Rahmenkonstruktion fixiert. Installieren Sie nun auf der Rahmenkonstruktion eine Dampfbremse. Diese verhindert später das Absetzen von Kondenswasser, falls die Luftfeuchtigkeit doch einmal über das Maximum ansteigt.
  • Falls Sie wegen der schönen Optik eine Glastür am Weinkeller anbringen, verwenden Sie unbedingt Thermo-Isolierglas. Ebenfalls müssen herkömmliche Kellertüren gut isoliert für ein konstantes Kellerklima sein.
  • Halten Sie mit einem Weinbelüfter Ihre Weine unter Bestbedingungen. Diese kleine Klimaanlage reguliert die optimale Lagertemperatur. Sie wird im Nebenraum aufgestellt und über einen Wandurchbruch zum Weinkeller geführt.

Kein Platz für einen Weinkeller? Alternativen zur optimalen Weinlagerung

In einer Mietwohnung kann der Weinkeller nicht im gemieteten Kellerabteil eingerichtet werden. Denn dort wäre ein Rückbau beim Auszug unvermeidlich. Eine Treppennische ist eine gute Alternative. Das Weinregal wird selbst zugeschnitten und so als maximaler Stauraum verwendet. Eine isolierte Tür erfüllt den Zweck der optimalen Lagerbedingungen.

Für kürzere Lagerzeiten sieht ein Weinregal im Wohnzimmer schön aus und hält Rotwein oder Weisswein griffbereit. Ein Wandschrank im Flur ist dunkel, nicht zu feucht und somit eine dekorative Alternative zur Weinlagerung. Ebenfalls sind in den meisten Speisekammern die Bedingungen prima. Oft ist allerdings auch diese Variante aus Platzgründen nicht nutzbar.

Letzte Alternative kann ein Weinkühlschrank sein. Hier gibt es Varianten als Einbau-Weinkühlschrank oder solche, wo ein Weinkühler im herkömmlichen Kühlschrank integriert ist. Beide Geräte bedeuten jedoch einen deutlich höheren Stromverbrauch als die Lagerung im Weinkeller. Eventuell findet sich doch noch ein Plätzchen, in dem wenigstens ein Dutzend der Lieblingsweine die optimalen Bedingungen findet.

Fazit:
Der Weinkeller ist unter Liebhabern ein Vorzeigeraum, für die dort gelagerten Weine wichtig zur langsamen Reifung. Einige Gestaltungselemente können selbst zusammengezimmert werden, andere müssen für optimale Lagerbedingungen zugekauft werden. Gibt es keinen geeigneten Kellerraum, eignen sich verschiedene Alternativen zur fachgerechten Aufbewahrung.


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