50PLUS GESUNDHEIT
Wenn die Sehstärke abnimmt – Altersbedingte Augenleiden
Früherkennung ist elementar, um eine Erblindung oder andere Folgen zu vermeiden. Welche Beschwerden in der Altersgruppe 50+ typisch sind und woran sie sich erkennen lassen, wird nachfolgend thematisiert.
Altersweitsichtigkeit
Bei der altersbedingten Weitsichtigkeit (Presbyopie) handelt es sich um den Verlust der Nahanpassungsfähigkeit der Augen, der sich mit zunehmendem Alter einstellen kann. Ohne Korrektur können Betroffene in der Nähe nicht mehr scharf sehen. Lesen ohne Lesebrille ist für viele Menschen ab einem gewissen Alter aus diesem Grund nicht mehr möglich. Die Presbyopie ist keine Augenkrankheit, sondern ein Funktionsverlust der Augen, der im Alter nicht unnormal ist. Zur Korrektur werden üblicherweise Sehhilfen (Brille, Kontaktlinsen) oder eine Operation herangezogen.
Eine Lesebrille sollte nicht erst angeschafft werden, wenn sich der Abstand zu einem Buch oder einer Zeitung manuell nicht mehr ausreichend vergrössern lässt, um scharf zu sehen. Die Augen müssten sich extrem anstrengen, was zu starken Kopfschmerzen und brennenden Augen führen kann. Lesebrillen aus Supermärkten oder Drogerien sind nicht ideal. Stattdessen wird der Gang zum Optiker empfohlen, um eine Brille zu erhalten, die zu den individuellen Ansprüchen bestmöglich passt. Wer auf Sehhilfen gänzlich verzichten möchte, kommt um eine Augenoperation in der Regel nicht herum. Häufig setzen Ärzte Linsenimplantate ein, aber auch eine Laser-OP könnte unter Umständen zur Behandlung der Altersweitsichtigkeit zum Einsatz kommen. Welche Operationsmöglichkeiten dahingehend lokal angeboten werden, können Betroffene online beim Augen-Lasern-Vergleichsportal in Erfahrung bringen. Alternative Lösungen sind Akupunktur und Ozon-Therapie.
In unserem Beitrag „Wie hilfreich ist Augentraining?“ wird das präventive Potenzial von Übungen bei Altersweitsichtigkeit erläutert.
Augenerkrankungen im Überblick
Viele Senioren unterschätzen das Risiko aufgrund einer ernsthaften Augenerkrankung zu erblinden. Dabei besteht die Gefahr für viele. Besonders häufig verursacht der Grüne Star den vollständigen Verlust der Sehstärke. Ähnlich riskant, verläuft das Krankheitsbild bei der Makuladegeneration. Erfolgt eine Behandlung zu spät, kann das für Betroffene massive Auswirkungen haben. Umso wichtiger, sich frühzeitig mit möglichen Anzeichen zu befassen und regelmässig zum Augenarzt zu gehen. Einmal jährlich ab dem 40. Lebensjahr sollte selbstverständlich sein. Ein Überblick über die bekanntesten und gängigsten Augenerkrankungen des Alters:
• Der Grüne Star
Der Grüne Star, medizinisch als Glaukom bezeichnet, ist für eine Vielzahl an Erblindungen verantwortlich und gehört zu den häufigsten Ursachen. Laien erkennen sie oft viel zu spät. Doch die Sehverluste, die sich durch das Glaukom erst einmal eingestellt haben, sind nicht behandelbar. Die Sehstärke ist unwiederbringlich verloren. Grösstenteils löst ein zu hoher Augendruck den Grünen Star aus. Aber auch eine gestörte Durchblutung des Auges kann schuld sein. Erhöht wird das Risiko am Grünen Star zu erkranken unter anderem durch Diabetes, Rauchen, Entzündungen und zunehmendes Alter.
Anzeichen Verengt sich das Blickfeld des Betroffenen, deutet das auf Glaukom hin. Da sich diese Veränderung schleichend und gerne völlig unbemerkt einstellt, ist der regelmässige Gang zum Augenarzt unerlässlich.
Behandlung Ist zu hoher Druck im Auge schuld, wäre eine Operation denkbar, damit das Kammerwasser wieder besser abfliessen kann. Ausserdem werden drucksenkende Tropfen eingesetzt.
• Grauer Star
Beim Grauen Star, medizinisch als Katarakt bezeichnet, trüben sich die Linsen, was die Sehleistung mindert. Unter dieser Augenkrankheit leiden besonders viele Menschen ab 60. Mögliche Ursachen können Diabetes, Netzhaut-Defekte durch Sonnenlicht oder erblich bedingte Vorbelastungen sein. Wie beim Grünen Star wird der Graue Start lange nicht erkannt. Die Linse trübt sich nur langsam, was gerne unbemerkt bleibt.
Anzeichen Betroffene sehen zunehmend unscharf, empfinden Helligkeit als unangenehm und Farben verblassen. Viele haben das Gefühl alles verschwommen wahrzunehmen.
Behandlung Eine Standardoperation, die oft bereits nach zehn Minuten erledigt ist, stellt die effektivste Behandlungsmöglichkeit dar. Währenddessen wird die trübe Linse durch eine künstliche Linse aus Kunststoff ersetzt. Die Sehstärke beim Grossteil der Operierten ist im Anschluss wieder hergestellt.
• Die Makuladegeneration
Die Makuladegeneration verursacht schwere Sehbehinderungen und ist für Betroffene mit enormen Herausforderungen verbunden. In Deutschland ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) die häufigste Ursache für Erblindungen, mit Abstand. Mehrere Millionen Menschen leiden darunter. Da hierbei Sinneszellen in der Netzhaut zerstört werden, ist ein starker Sehverlust regelrecht vorprogrammiert. Betroffen ist der hintere Bereich der Netzhaut, ein gelber Fleck, der Makula genannt wird. Ohne die Makula ist scharfes Sehen nicht möglich. Unterschieden wird zwischen trockener und feuchter AMD, worüber der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. online informiert. Bislang gibt es keine Heilungsmöglichkeiten, wie es beim Grauen Star der Fall ist. Zerstörte Sehzellen sind unersetzbar, weshalb eine frühzeitige Diagnose entscheidend ist. Nur dann ist es möglich das Fortschreiten der Augenkrankheit zu verlangsamen beziehungsweise zu stoppen.
Anzeichen Zentrales Sehen verschlechtert sich oder wirkt verzerrt. Erstes Anzeichen bei der AMD ist eine verzerrte und verschwommene Wahrnehmung. Aber auch ein dunkler Fleck im Sehfeld.
Behandlung Die Therapiemöglichkeiten sind beschränkt. Bei trockener AMD kann im frühen Stadium durch den vollständigen Verzicht auf Rauchen und Alkoholkonsum, sowie Stressvermeidung vorgebeugt werden. Bei feuchter AMD werden Medikamente in den Glaskörper eingeführt. Alternativ ist eine Lasertherapie denkbar, um die Makuladegeneration aufzuhalten. Seit 2011 läuft ein Patientenversuch mit embryonalen Stammzellen, der durch die amerikanische Food and Drug Administration, kurz FDA, genehmigt wurde. Eine Behandlung mit einem Komplementhemmstoff zeigt Erfolge, wie Studienergebnisse im Sommer 2017 von Kliniken in Deutschland und den USA zeigten. Die feuchte AMD kann durch Lasertherapie, Medikamente und Injektionen gelindert werden. Ob Studien künftig Langzeitergebnisse hervorbringen, bleibt abzuwarten.
• Diabetische Retinopathie
Bei der diabetischen Retinopathie verschlechtert sich die Durchblutung der Augen durch eine dauerhafte Störung im Blutzuckerspiegel. Es kommt zu Blutungen. Bleibt eine Behandlung aus, kann die Erkrankung zur Ablösung der Netzhaut führen. Im schlimmsten Fall folgt die Erblindung. Anders als bei anderen, altersbedingten Augenkrankheiten verläuft die diabetische Retinopathie nicht selten deutlich beschleunigt.
Anzeichen Dunkle Flecken im Sichtfeld, Bilder werden unscharf oder verschwommen wahrgenommen.
Auch ein rötlicher Schleier weist darauf hin.
Behandlung Halten sich die Schäden in Grenzen, reicht oft die Einstellung von Blutdruck und Blutzucker, um das Augenleiden unter Kontrolle zu bringen. Werden jedoch grössere Beschädigungen am Auge festgestellt, ist eine Laserbehandlung notwendig. Dabei werden Teilchen im Auge, die sich abgelöst haben verschweisst und Gefässe verödet.
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