Ständige Weiterbildung wird an Bedeutung zunehmen

Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Im ständigen Wandel der Berufsbilder gehören Weiterbildung und lebenslang Lernen längst zum Alltag.
Für wen kommt eine Weiterbildung infrage?
Für wen kommt eine Weiterbildung infrage? (Bild Nathan Dumlao on Unsplash)

Globalisierung und Digitalisierung haben in vielen Branchen neue Strategien und Verfahrensweisen nötig gemacht - und auch technische Innovationen verändern Berufsbilder stetig. Für Unternehmensführungen wie Arbeitnehmer ist es entscheidend, im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

Dazu sind Fachkräfte nötig, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Auch gesetzliche Vorschriften ändern sich immer wieder und müssen durch entsprechend geschultes Personal in den Betrieben umgesetzt werden. Weiterbildungsbedarf gibt es daher auf allen Ebenen vom Management über Marketing und Vertrieb bis zur Produktion in vielen Bereichen:

  • neue Produktions- und Fertigungsverfahren
  • internationales Handelsrecht, globale und EU-Rechtsnormen
  • Bedienung innovativer Geräte, Fahrzeuge, Maschinen
  • neue Verfahren und Standards in Medizin und Pflege
  • Qualitätssicherung, -management und -zertifizierung
  • neue Materialien, zum Beispiel Dämm- und Baustoffe
  • Arbeitsschutz und Brandschutz
  • Risikomanagement
  • Nachhaltigkeit und Umweltschutz
  • Marketing, Vertrieb, soziale Medien
  • Arbeitspsychologie und Ergonomie
  • Teamführung und Personalentwicklung
  • Datenverarbeitung und Datenschutz, Digitalisierung

Doch nicht nur die Veränderung der Arbeitswelt macht lebenslang Lernen notwendig. Auch die Weiterbildung und Spezialisierung innerhalb des eigenen Aufgabenfeldes und die Erweiterung beruflicher Qualifikationen spielen eine Rolle - nicht zuletzt, um Führungsaufgaben übernehmen zu können und mehr Geld zu verdienen. Diesem hohen Bedarf an Weiterbildung steht eine Vielzahl von privaten und öffentlichen Bildungsanbietern gegenüber.

Ihre Angebote können vielfach öffentlich oder durch privatwirtschaftliche Stiftungen gefördert werden. Auch unternehmensinterne Fort- und Weiterbildungen gehören in vielen Branchen längst zum Alltag.

Outplacement: ein Sonderfall der Weiterbildung

Wenn Unternehmen viele Beschäftigte gleichzeitig entlassen müssen, kann eine Weiterbildung den Übergang in ein neues Beschäftigungsverhältnis oder eine Selbstständigkeit erleichtern. Beim Outplacement ersetzt die professionelle Qualifizierungsmassnahme herkömmliche Strategien des Personalabbaus mit Interessenausgleich und Sozialplan. Ziel ist es, den entlassenen Mitarbeitern möglichst schnell wieder eine Arbeitsaufnahme zu ermöglichen - dies spart beiden Seiten oft Zeit und Aufwand.

Für wen kommt eine Weiterbildung infrage?

Grundsätzlich sind Weiterbildungsangebote für jeden interessant, der sich beruflich besser qualifizieren oder verändern möchte. Wer sich weiterbildet, signalisiert Lernbereitschaft und Engagement für sein Arbeitsfeld - und für viele gehobene Positionen sind Weiterbildungen zwingend notwendig.

Personalentwickler und Teamchefs beobachten sehr genau, wer Weiterbildungsangebote nutzt, um beruflich vorwärts zu kommen. Bei Bewerbungen zeigen die Weiterbildungen, die Sie absolviert haben, dass Ihnen an der Qualität Ihrer Leistung und an Ihrer Weiterentwicklung etwas liegt. Lebenslang lernen spielt insbesondere auch für ältere Arbeitnehmer eine Rolle, um nicht den Anschluss an die sich verändernden Arbeitswelten zu verlieren.

Finanzierungsmöglichkeiten: So wird Weiterbildung bezahlbar

Massnahmen der Weiterbildung kosten Geld. Das Spektrum reicht von dreistelligen bis zu fünfstelligen Beträgen, je nachdem, wie umfangreich eine Ausbildung ist und wer sie durchführt. Wer nicht ausschliesslich auf eigene Ersparnisse zurückgreifen kann oder möchte, für den kommen folgende Möglichkeiten infrage:

  • Förderung durch den Arbeitgeber
  • betriebsinterne Weiterbildung
  • öffentliche Fördergelder (in Deutschland zum Beispiel Bildungsprämie, Bildungsscheck)
  • Stipendien privatwirtschaftlicher Stiftungen
  • Bildungskredite von Banken und Finanzdienstleistern

Eine Weiterbildungsberatung kann helfen, den eigenen Bildungsbedarf genauer einzugrenzen. Dabei können auch Fördermöglichkeiten und geeignete Fördermassnahmen besprochen werden.

Welche Weiterbildungen sind sinnvoll?

Wählen Sie Ihre Weiterbildungen mit Sachverstand aus. Eine lange Liste von Wochenendkursen, die keinen erkennbaren Zusammenhang aufweisen, bringt Sie nicht weiter und wirkt auch auf Arbeitgeber eher abschreckend. Ihre Weiterbildungen sollten eine Strategie oder Schwerpunktbildung erkennen lassen - eine Richtung, in die Sie sich entwickeln wollen.

Wer berät über Weiterbildung und Finanzierung?

Angebote zur Berufs- und Bildungsberatung sind im deutschsprachigen Raum vielfältig. Bildungseinrichtungen, Unternehmensverbände, Privatanbieter, Universitäten und öffentliche Stellen können Ihnen in Weiterbildungsfragen helfen. Um die richtige Stelle zu finden, ist etwas Recherche nötig. Beginnen Sie zunächst bei Ihrem Berufsverband. Dort kann man Ihnen meist auch passende Anlaufstellen für die Beratung oder Finanzierung Ihrer Weiterbildung nennen.

Wie oft sollte man Weiterbildungsmassnahmen in Anspruch nehmen?

Schöpfen Sie Ihre Möglichkeiten, Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen, idealerweise aus. Doch Obacht: Nicht überall ist ein Anspruch auf Bildungsurlaub gesetzlich geregelt. In der Schweiz wird die Möglichkeit zum Bildungsurlaub betriebsintern gestaltet. Wenn Ihr Arbeitsvertrag keine entsprechende Regelung enthält, gelten entweder die gesetzlichen Vorschriften - oder Sie müssen mit Ihrem Arbeitgeber eine individuelle Regelung treffen.


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