Der Bungalow als barrierefreies Traumhaus?

Der Bungalow liegt als Haustyp in Deutschland immer mehr im Trend: Der Grund dafür ist seine natürliche Barrierefreiheit auf einer Etage.
Der Bungalow ist vor allem dann sehr praktisch, wenn man auf Mobilitätshilfen angewiesen ist.
Der Bungalow ist vor allem dann sehr praktisch, wenn man auf Mobilitätshilfen angewiesen ist. - (Bild: Betty-2014@pixabay.com)

Diese macht ihn zur ersten Wahl für altersgerechtes Wohnen in den eigenen vier Wänden und damit zu einem idealen Baustil für ältere Menschen – oder jene, die bereits entsprechend weit voraus planen. Woher aber kommt der Bungalow als Baustil eigentlich? Was macht ihn so besonders und warum sagt man ihm per se eine Barrierefreiheit nach? Fragen über Fragen – und wir haben die Antworten:

Der Bungalow ist kein amerikanisches Produkt

Der Baustil Bungalow hat seinen Ursprung in Indien und wurde während der Kolonialzeit nach Europa und Nordamerika exportiert. Der Name "Bungalow" stammt von dem Hindi-Wort "banglo", was übersetzt "Haus im Bengalischen Stil" bedeutet. In Indien wurden Bungalows traditionell als einstöckige Häuser mit weitläufigen Veranden und Dächern mit ausladenden Überhängen gebaut. Diese Eigenschaften boten Schutz vor der Hitze und der Regenzeit – und waren der Grund, warum Bungalows von britischen Beamten und Offizieren während der britischen Kolonialzeit in Indien als angenehme Wohnhäuser entdeckt und als Vorbild für den Bau von Wohnhäusern in Europa und Nordamerika übernommen wurden.

Was den Bungalow-Stil besonders macht

Erst viel später, in den 1910er und 1920er Jahren, entwickelte sich der Bungalow-Stil in Nordamerika zu einem populären Wohnstil, der von Architekten und Bauherren als modern, bequem und erschwinglich angesehen wurde. Bungalows waren günstiger als grössere, traditionellere Häuser und boten eine offene Raumgestaltung, die sich an die Bedürfnisse des modernen Lebens anpassen liess. Der Bungalow-Stil betonte die Integration von Innen- und Aussenbereichen, mit breiten Veranden und Terrassen, die das Haus mit dem Garten verbanden.

Im Laufe der Jahre haben sich viele Varianten des Bungalow-Stils entwickelt, von einfachen und bescheidenen Häusern bis hin zu luxuriösen, architektonisch anspruchsvollen Wohnhäusern. Der Bungalow-Stil ist gerade auf Grund seiner Einfachheit auf der einen, aber der Vielseitigkeit auf der anderen Seite auch heute noch ein beliebter Baustil und wird von vielen Menschen bevorzugt, die einen einstöckigen, bequemen und zeitlosen Wohnstil suchen. Das Überdauern über mehrere Jahrhunderte können nicht viele Baustile von sich behaupten – eine weitere Ansicht, welche die Flexibilität dieses Stils verdeutlicht!

Der Bungalow – ein Wohntrend erlebt ein Comeback

Wie aktuelle Umfragen von Verbraucherschutzverbänden und renommierten Hausbauunternehmen belegen, hat sich in Deutschland ein weiterer Wohntrend etabliert: Seit einigen Jahren erfreuen sich Bungalows wieder einer wachsenden Nachfrage und erleben ein regelrechtes Comeback. Dabei steht der Bungalow besonders bei wohlhabenderen Menschen im Alter ab 50 Jahren im Trend.

Barrierefreiheit und Mobilität beim altersgerechten Wohnen

Diese hohe Popularität geniessen Bungalows unter anderem auf Grund der Barrierefreiheit beim altersgerechten, selbstbestimmten und unabhängigen Wohnen in den eigenen vier Wänden. Die Barrierefreiheit und die Mobilität sind die entscheidenden Qualitätseigenschaften, mit denen sich der moderne Bungalow von vielen anderen Haustypen in Sachen altersgerechtes Wohnen abhebt. Aber was genau macht den Bungalow barrierefrei? Und gibt es auch Bungalows, die nicht barrierefrei sind?

Wir klären auf: Bungalows sind nicht immer barrierefrei

… aber sie sind es viel öfter als andere Baustile. Der Grund ist der, dass viele Paradigmen einer barrierefreien Architektur mit den Gestaltungselementen des Bungalow übereinstimmen: Allem voran der offene und ebenerdige Entwurf. Ein Architekt, der einen barrierefreien Bungalow entwerfen soll, hat es schon alleine deshalb viel einfacher als das bei einem einstöckigen Einfamilienhaus der Fall wäre.

Ganz im Gegensatz zu mehrgeschossigen Häusern müssen in Bungalows keine Treppen im Eingangs- oder im Innenbereich als mögliche Barrieren für körperlich eingeschränkte ältere Bewohner berücksichtigt werden. Dieser Aspekt ist umso wichtiger, wenn diese auch auf Mobilitätshilfen wie z.B. Rollatoren, Rollstühlen, Krücken und Gehstöcke angewiesen sind. Selbst bei Bungalows, die nicht im Hinblick auf die Barrierefreiheit entworfen wurden und die beispielsweise über eines Plateau vor der Eingangstüre verfügen, ist eine Umrüstung mit viel weniger Aufwand verbunden als bei anderen Gebäudestilen.

Weitere Vorteile von Bungalows

Bungalows haben eine Reihe weiterer Vorteile neben der demografischen Veränderung und der Barrierefreiheit, welche dem aktuellen Trend in die Hände spielt: Sie sind vergleichsweise einfach konstruiert. Es gibt keine tragenden Wände, keine Zwischendecke, in der Regel auch keinen Keller. Alles Elemente, die einerseits Planungs- und Bauzeit, andererseits aber auch die Kosten in die Höhe treiben – und das in einer Zeit steigender Inflationsraten und grosser genereller Unsicherheit. Kein Wunder also eigentlich, dass der Baustil Bungalow als Gewinner der aktuellen Situation hervorgeht.

 


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