BAUMBEWÄSSERUNG
Weshalb und wie man Bäume gießen sollte
Die Folgen des Klimawandels sind für jeden spürbar. Hitzesommer mit Rekordtemperaturen und zu geringen Niederschlagsmengen liessen die Böden in vielen Regionen Deutschlands bis in tiefere Schichten austrocknen. Der Grundwasserspiegel sinkt stetig. Neben dem Klimawandel werden Bergbau, Industrieanlagen und Trinkwasserförderung für diese dramatische Entwicklung verantwortlich gemacht. Selbst tiefreichende Baumwurzeln können das Grundwasser nicht mehr erreichen. Insbesondere junge Bäume müssen während einer Trockenperiode regelmässig bewässert werden, damit sie die Mangellage unbeschadet überstehen.
Woran erkennt man, dass ein Baum Wasser benötigt?
Hängende Blätter, schlaffe Zweige und geringes Wachstum sind bei Bäumen ein untrügliches Indiz für Wassermangel. Gelbe oder bereits vertrocknete Blätter weisen auf eine akute Unterversorgung hin. Fehlt es zu Beginn der Vegetationsperiode an Wasser, verzögert sich das Wachstum, der Baum ist in seiner gesamten Entwicklung gehemmt. Das Alter der Bäume wirkt sich auf deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit aus. Eine mächtige Eiche übersteht Zeiten der Dürre besser als ein junger Obstbaum, der seine Wurzel noch nicht vollständig ausbilden konnte.
Auch die Baumart macht einen Unterschied. So gelten ursprünglich in mediterranen Regionen beheimatete Bäume als sehr genügsam. Obstbäume hingegen benötigen viel Wasser, damit sie ihre Früchte ausbilden können. Auch Birken, Linden und Weiden sind auf grosse Wassermengen angewiesen. Besonders kritisch stellt sich die Situation bei Bäumen in Kübeln dar. Sie müssen regelmässig gegossen werden, damit sie trockene Phasen schadlos überstehen können.
Mit der kalten Jahreszeit beginnt auch für die Bäume eine Ruhephase. Selbst Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes verkraften sie problemlos. Wassermangel kann die Bäume jedoch austrocknen. Sind der Boden und das darin enthaltene Wasser gefroren, sind die Wurzeln der Bäume nicht mehr in der Lage, die Feuchtigkeit aufzunehmen. An frostfreien Tagen kann es daher durchaus sinnvoll sein, die Bäume zu giessen.
Von Trockenstress bedroht sind insbesondere Bäume in Siedlungsgebieten. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen in den Wäldern stehen sie auf verdichteten, oftmals sogar versiegelten Flächen. Das Vordringen des Regenwassers in tiefere Schichten ist behindert, das kostbare Nass kann nicht an die Wurzeln gelangen. Regelmässiges Bäume giessen ist hier unverzichtbar. Geraten durch Wassermangel geschädigte Bäume in den sogenannten Trockenstress, haben Schädlinge und Krankheiten leichtes Spiel. Die Widerstandskraft der Bäume ist geschwächt. Die Ausbreitung des Borkenkäfers zeugt von dieser durch dauernde Belastung hervorgerufenen Anfälligkeit vieler Baumarten gegenüber äusseren Angriffen.
Wie viel Wasser benötigt ein Baum im Schnitt?
Der Wasserbedarf eines einzelnen Baumes ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Die Art des Baumes, dessen Grösse, der Standort und die Beschaffenheit des Bodens sind dafür ausschlaggebend. Muss man Bäume giessen, dann ist bei Jungbäumen von 75 bis 100 Litern pro Wässerungsgang auszugehen. Ältere Bäume sollten 150 bis 200 Liter pro Giessgang erhalten. Mit einer einzigen Giesskannenfüllung ist es also keinesfalls getan. Wer einen Schlauch zur Bewässerung benutzt, sollte das Wasser pro Baum mindestens für eine halbe Stunde laufen lassen, und zwar eher schwach und nicht bei vollständig aufgedrehtem Hahn.
Wie oft sollte ein Baum gegossen werden?
Es reicht aus, die Bäume während der Trockenperiode zwei- bis dreimal pro Woche jeweils mit einer grösseren Menge Wasser zu versorgen. Auch der Zeitpunkt des Giessens spielt eine Rolle. Die pralle Sonne gilt es zu meiden, sorgt der aufgeheizte Boden doch für eine rasche Verdunstung des Wassers. Die frühen Morgenstunden oder der späte Abend sind ideal, um Bäume zu bewässern.
Welche Giessmethoden sind besonders geeignet?
Idealerweise sollte das Wasser langsam in den Boden einsickern. Wird das Wasser mit Eimern oder Giesskannen an den Baum gebracht, besteht die Gefahr, dass es oberflächlich abläuft. Die Wurzeln des Baumes bleiben unerreicht, der gewünschte Effekt stellt sich nicht ein. Ist der Boden verdichtet oder das Umfeld des Baumes versiegelt, mutiert das Giessen schnell zum zeitintensiven Geduldspiel.
Ein Baumbewässerungssack löst dieses Problem. Er lässt sich schnell mit einem Schlauch befüllen und gibt das Wasser dann fein dosiert und über mehrere Stunden genau dort ab, wo es tatsächlich benötigt wird. Die Installation solcher Bewässerungssäcke für Bäume geht leicht vonstatten. Das Volumen der Säcke lässt sich an die jeweilige Grösse des zu bewässernden Baumes anpassen. In Bewässerungssäcke für Bäume darf nur sauberes Wasser eingefüllt werden. Schmutzpartikel würden die kleinen Auflauflöcher verstopfen. Der Sack könnte seine Funktion nicht mehr erfüllen. Wer beispielsweise Wasser aus Zisternen zur Baumbewässerung nutzen will, muss grobe Schmutzpartikel zuvor ausfiltern - oder weiterhin auf Eimer und Giesskanne setzen.
Baumbewässerung bei Trockenheit unverzichtbar
Heisse und trockene Sommer machen eine Baumbewässerung unverzichtbar. Sollen die Bäume vor Trockenstress und dauerhafter Schädigung bewahrt werden, muss man die Bäume giessen. Die Tröpfchenbewässerung mit dem Baumbewässerungssack ist konventionellen Methoden überlegen, da sie nicht nur Zeit erspart, sondern sich auch als überaus effektiv erwiesen hat. Die erst seit einigen Jahren im Handel erhältlichen Bewässerungssäcke für Bäume erfreuen sich einer stetig wachsenden Nachfrage. Kommunen wie Privatleute verwenden inzwischen die nützlichen Kunststoffbeutel und profitieren von den Vorteilen.
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